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Autoren
Anne Heintze
Harald Heintze
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Ob ein Kind hochsensibel oder autistisch ist, lässt sich nicht immer auf den ersten Blick beantworten. Das gilt vor allem für den sogenannten Asperger Autismus. Hier handelt es sich um eine leichte Form dieser Entwicklungsstörung, besser Entwicklungsbesonderheit. Die Menschen haben zwar ein Handicap, können aber meist gut am gesellschaftlichen Leben teilnehmen und auch einen Beruf ausüben.
Vor allen Dingen, wenn du ein kleines Kind hast, wirst du dir die Frage öfters stellen, ob es ein Asperger-Syndrom hat und/oder einfach nur hochsensibel ist.
Das Syndrom kannst du schon in den ersten zwei bis drei Lebensjahren feststellen. Besonders auffallend sind stereotype Verhaltensmuster, die sich ständig wiederholen. Das Kind hat außerdem Probleme beim Aufbau von zwischenmenschlichen Beziehungen und kann nicht so gut kommunizieren.
Die mangelnde Fähigkeit zur Kommunikation betrifft dabei nicht nur die verbalen Äußerungen, sondern auch die nonverbale Kommunikation, also die Körpersprache. Bei schwerwiegenden Formen (Kanner Syndrom oder Rett Syndrom) ist das Verhalten auffällig und lässt kaum einen Zweifel zu.
Zunächst sind das Asperger-Syndrom und Hochsensibilität (teilweise) vererbbar. Bei beiden kann ein verändertes Sozialverhalten auftreten. Ein Asperger-Autist erweckt den Eindruck, als habe er kein Interesse an zwischenmenschlichen Beziehungen. Das ist aber nur bei oberflächlicher Betrachtung richtig. In Wirklichkeit ist der innere Wunsch nach einer Beziehung vorhanden. Autisten wissen nur nicht, wie sie eine Beziehung herstellen können.
Hochsensible Kinder spielen oft allein, denn sie wissen nicht, wie sie auf andere Kinder zugehen sollen. Sind sie mit gleichaltrigen Kindern zusammen, fühlen sie sich durchaus auch wohl.
Bei Autisten sind es in erster Linie kreisende Gedanken, bei Hochsensibilität ist es weniger ein Grübeln, sondern Gedankenketten. Das Kind hat eine Idee, darauf folgt eine weitere und so fort.
Autisten neigen zu einer sehr hochgestochenen Sprache. Hochsensible Kinder sind ihren Altersgenossen häufig auch inhaltlich überlegen.
Eine auffällige Gemeinsamkeit zeigt sich auch beim Spielen. Beide haben die Fähigkeit, während des Spiels die Welt um sich zu vergessen.
Das Asperger-Syndrom und Hochsensibilität zeigt sich oft durch ein bildhaftes Denken und einen besonderen Blick für Details. Das fällt vor allem bei Gesprächen auf. Oberflächliche Unterhaltungen ohne jeden Tiefgang vermeiden sie.
Nicht nur die Gefühle sind sehr empfindlich, sondern auch die sensorische Wahrnehmung. Bei unerwarteter Berührung, Gerüchen, scharfen Speisen oder lauten Geräuschen reagieren sie sehr empfindlich, mitunter heftig. Die starken Reize führen häufig dazu, dass sie sich leicht ablenken lassen.
Die Verhaltensweisen zusammengenommen führen dazu, dass die Kinder auf Spielkameraden manchmal ein wenig seltsam wirken. Das hat zur Folge, dass sie häufig ausgegrenzt werden.
Wichtiger als die Gemeinsamkeiten sind die Unterschiede. Wenn du einen genauen Blick auf dein Kind wirfst, erkennst du sehr schnell, ob es hochsensibel ist oder ein Asperger-Syndrom hat.
Zunächst einmal ist Hochsensibilität viel weiter verbreitet. Ich gehe von ca. 10-15 Prozent hochsensibler Menschen aus. Das Asperger-Syndrom hingegen kommt seltener vor. 0,25 bis 2 Prozent der Bevölkerung sind davon betroffen. Das Asperger-Syndrom ist eine anerkannte Entwicklungsstörung. Hochsensibilität hingegen ist eine Eigenschaft des Charakters bzw. Persönlichkeitsmerkmal und weit davon entfernt, eine Krankheit zu sein.
Eltern beobachten sehr genau die Entwicklung ihres Kindes und bemerken jede scheinbare Abweichung. Bei allen Entwicklungsschritten, die ein Kind durchlaufen muss, musst du dir immer im Klaren sein, dass es sich dabei um Durchschnittswerte handelt. Jedes Kind ist einmalig und ein Tick ist noch lange kein Hinweis auf ein Asperger-Syndrom.
Ein Vergleich zwischen Asperger-Syndrom und Hochsensibilität ist ohnehin problematisch, da hier eine Entwicklungsstörung mit einer Charaktereigenschaft verglichen wird.
Hochsensibilität ist eine positive Eigenschaft, die du fördern und nicht unterdrücken solltest. Aufgrund des intensiven Gefühlserlebens haben es diese Kinder oft schwer mit anderen Kindern und leiden nicht selten darunter. Es ist deine Aufgabe als Mutter oder als Vater, dein Kind dabei zu unterstützen. Auf gar keinen Fall darfst du deren Verhalten als falsch bezeichnen.
Solltest du dir nicht sicher sein, ob es sich um Autismus oder um Hochsensibilität handelt, suche besser einen Therapeuten oder Arzt auf. Dieser gibt dir eine objektive Einschätzung und kann dazu beitragen, dich zu beruhigen.
Es kann einen Beruf erlernen und ein glückliches Familienleben führen, so wie mein Vater. In diesem Fall solltest du dich darüber informieren, wie du deinem Kind am besten helfen kannst. Wie oben erwähnt werden Kinder, die hochsensibel oder autistisch sind, von den Spielkameraden oft ausgegrenzt. Das ist schmerzhaft, ganz gleich, wie die Reaktion zustande kommt. Autistische Kinder können zwar ihre Gefühle nicht so gut ausdrücken, das heißt aber nicht, dass sie nicht existieren.
Es ist eine wunderbare Aufgabe, einem besonderen Kind zu einem glücklichen Leben zu verhelfen.
Als Tochter eines Asperger-Autisten kann ich sagen, dass damit auch eine hohe Lebensqualität und liebevolles Verhalten verbunden sein kann.
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In Memoriam, mein Asperger-Papa. – LOVE –
Anne
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