Hochsensibilität im Coaching: Empfindsamkeit auf Augenhöhe

Hochsensibilität im Coaching: Empfindsamkeit auf Augenhöhe
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Alle Menschen sind verschieden. 

Das gilt nicht nur für äußere Merkmale oder den Charakter, sondern sogar für die Weise, wie wir die Welt wahrnehmen und empfinden. Was einige Menschen eint, ist eine besonders feine Wahrnehmung für äußere wie innere Reize. Diese hochsensiblen Personen machen rund 10 Prozent der Bevölkerung aus. Hochsensibilität im Coaching muss berücksichtigt werden! 

Hochsensibilität = Besonders starke Empfindsamkeit mit allen Sinnen

Ihre ausgeprägte Empfindsamkeit bringt sie oft in schwierige Situationen, die weniger sensible Menschen nicht kennen und womöglich noch nicht einmal nachvollziehen können. Dadurch entstehen viele Missverständnisse, mit denen sich Hochsensible oft auseinandersetzen müssen. Diese möchte ich heute gerne aufklären, sowie dir etwas über die speziellen Anforderungen erzählen, die ein Coach für Menschen mit Hochsensibilität und Hochsensitivität mitbringen sollte.

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Coaching für Hochsensible: Hochsensibilität im Coaching

Das hochsensible Wesen seines Gegenübers zu berücksichtigen und wertzuschätzen, ist eine Grundvoraussetzung für eine gelingende Zusammenarbeit im Coaching für Hochsensible. Nur so kann es dem Coach gemeinsam mit dem Klienten gelingen, gewohnte Denk- und Handlungsweisen zu transformieren. Das Ziel ist immer, dass alle besonders empfindsamen Menschen ein glückliches und erfülltes Leben im beruflichen und privaten Bereich leben können.

Hochsensibilität ist keine Einschränkung oder Unzulänglichkeit, sondern zunächst einmal eine natürliche Gabe, die sowohl Licht- als auch Schattenseiten haben kann. Ein gutes Coaching bietet Hochsensiblen die Möglichkeit, den eigenen Potentialen mehr Aufmerksamkeit zu schenken und die Schatzkiste mit den eigenen Gaben zu heben.

Hochsensibilität – eine häufig missverstandene Wesensart

Hochsensible beiderlei Geschlechts sind häufig die Adressaten wohlgemeinter Ratschläge. Sie reichen von „Nun sei keine Mimose!“, über „Leg‘ dir ein dickes Fell zu!“ bis hin zum Hinweis, dass man sich doch bitte nicht so anstellen solle. Jeder Hochsensible kennt solche Ratschläge aus eigener Erfahrung – aber auch das Gefühl, ihnen nicht genügen zu können.

Viele Menschen, die eher zart besaitet sind, arbeiten sich an solchen Ratschlägen ein Leben lang ab, weil sie denken, mit ihnen stimme etwas nicht. So bewirken die vielleicht gut gemeinten Tipps bei ihnen das genaue Gegenteil: Sie erzeugen Stress, der sich aus der Überzeugung speist, sich anpassen zu können und darum auch zu müssen.

Eine gefühlsblinde Umgebung kann dem Hochseniblen das Leben schwer machen

10 % aller Menschen sind von Alexithymie = Gefühlsblindheit betroffen, ebenso viele Menschen nehmen die eigenen Gefühle und die anderer Menschen (Empathie) besonders intensiv wahr. Es liegt auf der Hand: Wenn sie einander begegnen und kommunizieren, prallen zwei Welten aufeinander. In diesem Falle gilt es, besonders achtsam zu sein.

Hier hat ein Coach oft die Aufgabe, Brückenbauer zu sein zwischen diesen Welten und die Sprache des einen für den anderen zu übersetzen.

Verbiege dich nicht!

Hochsensible erfahren häufig, dass ihre Hochsensibilität nicht als wertvolle, integrale Eigenheit ihrer Persönlichkeit gesehen wird, sondern als übertriebene Empfindlichkeit oder Reizbarkeit Abwertung erfährt. Hochsensibilität ist jedoch nichts, das ein Hochsensibler ändern kann. Daher stehe immer zu deiner besonderen Empfindsamkeit.

Kein Mensch kann sich aussuchen, wie stark er auf Reize reagiert und wie lange sie in ihm nachhallen. Das Leben wäre für viele Hochsensible einfacher, würden sie ein weniger feines Sensorium und auch keine so ausgeprägte Empathie für andere Menschen besitzen. Daher ist es besonders wichtig, mit dieser Besonderheit gut umzugehen.

Kämpfe nicht gegen deine Hochsensibilität!

Denn letztlich würde dies bedeuten, einen fundamentalen Zug des eigenen Wesens zu bekämpfen. Leider gehört dieser nicht zu gewinnende Kampf für viele Hochsensible zum Alltag, wenn sie sich ihrer Hochsensibilität nie wirklich bewusst geworden sind und sich an Maßstäben orientieren, die auf sie nur sehr bedingt anwendbar sind.

So bleibt ihnen oft nur das Gefühl des ewigen Ungenügens. Wenn du dich in diesen Worten wiederfindest, kann es gut sein, dass auch du besonders empfindsam bist. Ein Coaching kann helfen, diesem Verdacht in einfühlsamer Atmosphäre näher nachzugehen.

Was ein Coach mitbringen sollte

Um einen hochsensiblen Klienten erfolgreich zu coachen, ist es für den Coach von entscheidender Bedeutung, das Konzept Hochsensibilität genau zu kennen und ernstzunehmen. Meiner Meinung nach ist es unabdingbar, ebenfalls ein hochsensibler und hochsensitiver Mensch zu sein, um sich gut in die Welt des Klienten hineinversetzen zu können. Ein von Authentizität, Integrität und Empathie geprägter Umgang ist für einen hochsensiblen Klienten/in unerlässlich.

Ein ebenfalls hochsensibler Coach, der seine besondere Empfindsamkeit glücklich und erfolgreich leben kann, wird eine gute Atmosphäre für fruchtbare Zusammenarbeit schaffen können.

Flexibilität und Intuition sind erforderlich

Das methodische Abarbeiten eines Coachingplans ist kein vielversprechendes Mittel, denn Menschen mit Hochsensibilität haben ein sehr feines Gespür für den Menschen hinter der Profession.

Hochsensibilität zeigt sich in einer sehr großen Verletzlichkeit, daher ist es sehr wichtig, dass der Coach jedes seiner Worte mit Bedacht wählt und sich darum bemüht, ein deutlich wohlwollendes Feedback zu geben.

Wer als Coach selbst hochsensibel ist, kann auf einen reichen Erfahrungsschatz zurückgreifen, von dem auch der Coachee profitiert. Im Idealfall kann das Coaching dem Hochsensiblen die Augen für seine Besonderheit öffnen. Diese Erkenntnis kann etwas ungemein Befreiendes und Verbindendes haben.

Du kannst dein Leben neu verstehen

Wer sich im Großraumbüro unwohl fühlt, ist gar nicht ungesellig, sondern vielleicht einfach nur überflutet von all den Geräuschen, Gesichtern und Gesprächen um ihn herum. Damals keine große Lust auf ausgedehnte Partynächte gehabt zu haben, erscheint im Rückblick nicht mehr als bedauernswertes Versäumnis, sondern als logische Konsequenz aus dem ureigenen Bedürfnis, sich der Reizüberflutung zu entziehen. Auch die ungeliebte Reizbarkeit erscheint nun in einem neuen Licht: als missglückter Versuch, mit dem eigenen Überwältigtsein umzugehen.

All diese Erfahrungen sind für den Coachee zwar nicht neu, doch durch den spiegelnden Coach kann er lernen, sie neu einzuordnen und achtsamer mit seiner hochsensiblen Veranlagung umzugehen.

Das Ziel des Coachings: Stärken ausloten und Grenzen erkennen

Das Metakognitives Kurzzeit-Coaching, MKKC® einer hochsensiblen Person kann therapeutische Ansätze beinhalten, ist aber selbst keine Therapie. Auch wenn viele Hochsensible in ihrem Leben die Gewohnheit angenommen haben, die Fehler eher bei sich zu sehen und ihr Licht unter den Scheffel zu stellen, gehört es zu den wichtigsten Zielen des Coachings, die Hochsensibilität von dem Verdacht der psychischen Störung zu befreien!!

Sie ist die natürliche Wesensart einer gar nicht so kleinen Gruppe von Menschen. Hochsensibel zu sein, bedeutet weit mehr, als sich immer wieder in der Rolle des empfindlichen Außenseiters wiederzufinden.

Eine erhöhte Sensibilität ist nicht nur KEINE Schwäche, sondern vor allen Dingen eine besonders große Gabe.

Der Coach hilft dem Coachee dabei, sich diese Stärke ins Bewusstsein zu rufen. Natürlich ist jeder Hochsensible einzigartig. Es gibt jedoch viele Begabungen, die bei Menschen besonders häufig vorkommen, die hochsensibel sind.

Sie sind exzellente Zuhörer, zeichnen sich durch eine hohe Lernfähigkeit bis ins Alter aus, haben eine ausgeprägte Intuition, verarbeiten Eindrücke besonders tief, denken analytisch, beobachten äußerst genau, sind kreativ oder extrem sensibel für Fehler.

Hochsensibilität im Coaching: Selbstakzeptanz ist das Zauberwort!

Wer seine Stärken genau kennt, kann besser dafür einstehen, dass sie zum Tragen kommen, ob im Arbeitsleben oder im privaten Bereich. Wichtig ist für Hochsensible, sich selbst so zu akzeptieren, wie sie sind, achtsam und mitfühlend mit sich umzugehen. Das beinhaltet selbstverständlich auch die eigenen Schwächen.

  • Was kann ich mir als besonders empfindsamer Mensch zutrauen und wo wäre es besser, eher einen Schritt zurück zu machen, um mich vor überfordernden Situationen zu schützen?
  • Ist es etwa wirklich ein so erstrebenswertes Ziel, eine Führungskraft mit hoher Durchsetzungsfähigkeit werden zu wollen?
  • Wie kann ich lernen besser Nein zu sagen und mich abzugrenzen?
  • Was ist der richtige Arbeitsplatz für mich und wie kann ich meine Berufung finden?
  • Eine gelingende Partnerschaft für Menschen mit Hochsensibilität, wie geht das?


Durch das vertrauensvolle Gespräch lernt der Coachee, sein Leben mit den Augen einer ihrer selbst bewussten hochsensiblen Person zu betrachten. Im Idealfall bilden diese Einsichten den Anfang dafür, das eigene Leben so umzustellen, dass es den hochsensiblen Bedürfnissen immer mehr entspricht.

Im Laufe des Coachings sollte jeder Hochsensible ein Gespür dafür entwickeln, welche Methoden ihm dabei helfen, diese eingreifende und oft langjährige Umstellung zu meistern. Den Ausgangspunkt bildet in jedem Fall das vertrauensvolle Gespräch mit dem Coach, denn nur wenn die Schwierigkeiten benannt werden, wird es möglich, sie zu lösen.

Bewährte Coachingmethoden für hochsensible Klienten

Das Angebot an Methoden ist groß und jeder Coach für Hochsensible muss genau herausfinden, welche zu seinem Klienten mit Hochsensibilität passen. Denkmodelle wie das Reframing können genauso helfen, wie das Visualisieren mithilfe von Zeichnungen. Entspannungsmethoden ermöglichen es, mit Stress auf eine behutsame Weise umzugehen.

Besonders hilfreich sind diese Methoden

Es bietet sich auch ein Achtsamkeitstraining an, denn für Hochsensible ist es essenziell, sich immer wieder zu erden und den Weg ins Hier und Jetzt zu finden. Dabei kann auch die Meditation helfen, aber auch viele andere Methoden, die das Coaching für Hochsensible zu einer spannenden Möglichkeit machen, sich selbst besser kennenzulernen.

Herzlichst
Anne

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