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Anne Heintze
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Ist Hochsensibilität eine Modeerscheinung?
Seit ein paar Jahren ist Hochsensibilität in aller Munde. Sie ist KEINE Modeerscheinung!
Mal wird sie als spinnerter Erklärungsversuch von sozial unverträglichen Menschen verstanden, mal als neues Krankheitsbild von geschäftstüchtigen Therapeuten vermarktet, aber auch immer häufiger als besonderes positives Persönlichkeitsmerkmal von Menschen jenseits der Norm erkannt. Hochsensibilität ist allerdings keineswegs ein neues Phänomen.
Dr. Elaine N. Aron gilt als die Pionierin auf dem Gebiet der Hochsensibilität. Die Psychotherapeutin und Universitätsprofessorin begann, das bereits vor Jahren beschriebene Phänomen wissenschaftlich zu untersuchen. Sie war es auch, die den Begriff „the Highly Sensitive Person“ (HSP) prägte. In ihrem Buch „The Highly Sensitive Person – How to Thrive When the World Overwhelms you“ befasste sie sich mit dem Thema Hochsensibilität und machte es damit einem größeren Publikum zugänglich.
Jedoch ist die Erforschung der „Hochbegabung der Sinne“ keineswegs eine Modeerscheinung
Sondern es gibt es noch frühere Pioniere, die sich wissenschaftlich mit der „Hochbegabung der Sinne“ befassten, allerdings ohne viel Aufmerksamkeit zu erfahren. Zu den bedeutendsten Untersuchungen zum Thema zählt besonders ein Werk des Theologen und Psychiaters Eduard Schweingruber. Seine Studie mit dem Titel „Der sensible Mensch“ erschien bereits 1945. Zu Schweingrubers Zeit war der Begriff Hochsensibilität weitgehend unbekannt, daher sind seine Erkenntnisse für hochsensible Menschen äußerst wertvoll. In seinem Buch gibt Schweingruber u.a. konkrete praktische Tipps und Ratschläge, wie man mit der Tatsache umgehen kann, dass man hypersensibel ist und ein glückliches, erfülltes Leben führen kann, ohne sich fremd und andersartig fühlen zu müssen.
Eduard Schweingruber geht in seinem Buch von der Annahme aus, dass empfindsame Menschen eine jeweils auf sie persönlich abgestimmte Behandlung, Umgebung und Lebenshaltung. Er beschreibt darin die typischen psychischen Hemmnisse und erläutert unterschiedliche Methoden, die für den hochsensitiven Menschen im Alltag hilfreich sein können.
Im 1. Kapitel des Buches mit dem Titel „Ein Mensch entdeckt seine Sensibilität“ befasst sich Schweingruber mit den Merkmalen von Hochsensibilität. Nach Schweingruber ist die Hochsensitivität zusammengefasst gekennzeichnet durch „eine leichte und zu intensive Ansprechbarkeit auf Eindrücke und übermäßige Erregbarkeit von manchen oder allen Empfindungen, Gefühlen und Trieben.“ Hinzu kommen Schwierigkeiten beim Verarbeiten der Affekte und beim Abklingen dieser Überreizungen. Die Gefühlszustände wirken sich zudem intensiv auf die körperlichen Funktionen aus und umgekehrt.
Schweingruber betont im 2. Kapitel die Notwendigkeit für den Hochsensiblen, seine Eigenart selbst zu erkennen, zu durchschauen und zu analysieren. Ist man hochsensibel, geht es darum, zu erkennen, auf welche inneren und äußeren Einflüsse man sensibel reagiert. Hat man erst die Eindrücke erkannt, die einen aus der Ruhe bringen, ist schon ein Ansatzpunkt gegeben. Das Rezept heißt dann häufig einfach: Meide das. Schweingruber bezeichnet dies als eine spezielle „Erlebens-Diät“. Die Reize, die den Hochsensiblen ins Ungleichgewicht bringen, werden möglichst gemieden.
Im 3. Kapitel führt Schweingruber zwei Begriffe ein, die für den zart besaiteten Menschen entscheidend sind: „Sachlichkeit“ und „Hingabe“. Mit Sachlichkeit meint Schweingruber, dass der Betroffene eine ruhige und objektive Einstellung in Bezug auf seine Sensibilität entwickeln muss. Es soll erkannt werden, dass die Hochsensibilität nicht nur Nachteile, sondern auch Vorteile hat. Sie ist eine Gabe und Aufgabe: Ein feinsinniges Empfinden, ein rascheres Aufnehmen und seelische Tiefe sind einige der wertvollen Vorzüge, die sie mit sich bringt. In Bezug auf die Hingabe erklärt Schweingruber, dass jeder Mensch etwas finden sollte, zu dem er sich berufen fühlt: „Ohne Hingabe verkümmert die Seele. Menschen, deren Leben gelingt, leben immer in Hingabe an etwas Größeres als ihre eigene Person.“
Zum Schluss gibt Schweingruber noch einmal einige Tipps und Hinweise, die zu einem erfüllten und harmonischen Leben beitragen sollen. Er rät dem Hochsensiblen zu einen: „… mehr zu schlafen, sich nicht zu überfordern, mehr zu ruhen, weniger zu hasten – und die Übererregbarkeit verschwindet.“ Jedoch erklärt er, dass dieses Ratschläge allein für die meisten Sensiblen nicht ausreichen. Daher rät er zu entspannter Konzentration und dazu, immer vom Nullpunkt aus zu leben sowie die Verbindung mit der vitalen Grundschicht zu pflegen.
Hochsensibilität ist also keineswegs NEU oder eine Modeerscheinung.
Hochsensible Menschen brauchen besondere Lebensstrategien
Feinfühlige Menschen haben besondere Fähigkeiten, brauchen aber auch besondere Bedingungen, um wirklich kraftvoll diese Fähigkeiten und Gaben zu leben.
Um diese Bedingungen schaffen zu können, habe ich dir in meinem E-Book „Hochsensibilität – Dein Anti-Stress-Coaching“ zahlreiche Tipps und Übungen zusammengestellt.
Anne
Eine Antwort
Was hat denn Hochbegabung mit Hochsensibilität zu tun?