Personifizierte Vielfalt = Die vielbegabte Scanner-Persönlichkeit

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Vielfalt statt Spezialisierung

Ein Scanner ist oft (aber zum Glück nicht immer) ein Mensch, der aufgrund seines an Ideen, Eindrücken, Interesses und Möglichkeiten überquellenden Bewusstseins nicht mehr weiß, wann, wo, wie und wozu überhaupt er diese realisieren soll. Oder noch schlimmer: Er leidet darunter. Warum?

Die heutige Gesellschaft lebt von Spezialisierung, Fokussierung, Expertentum und Zielorientierung. Bereits in Schule und Studium wird den Scannern der übersprudelnde Geist ab-erzogen. Es wird ihnen beigebracht, dass nur Experten es weit bringen können und Vielfalt wird mit Sprunghaftigkeit oder Oberflächlichkeit gleich gesetzt. Der Scanner erfährt also schon ab frühster Kindheit Ablehnung und Unverständnis für seine besondere Begabung. Das führt dazu, dass er sich falsch fühlt, immer meint, sich ändern zu müssen und verzweifelt nach DEM einen Ziel sucht, dass seinen Hunger nach Abwechslung und Vielfalt stillt. Diese Suche ist aber immer zum Scheitern verurteilt. Der Scanner KANN nicht glücklich sein, wenn er sich beschränkt und auf Weniges fokussiert.

Triebfeder und Bremsklotz

Der sprudelnde Geist des Scanners ist seine Triebfeder und die anerzogene Vernunft der Bremsklotz, der ihn davon abhält, zu hoch zu springen, denn während jeder nur so vor Ideen sprudelt und ruft: “Komm, lass uns die Welt entdecken in all ihren Facetten und sie gänzlich entfalten und neu gestalten!“, meldet sich die Vernunft mit den Worten: “Schuster, bleib bei deinen Leisten!“ Wie sehr habe ich diesen Satz als Kind gehasst……

Laut Barbara Sher denken Scanner häufig, dass mit ihnen etwas nicht stimmt. Bei mir war das nicht anders. Kein Wunder, bei dieser übergestülpten Negativhaltung der natürlichen Neugier gegenüber. Also sind Scanner ständig auf der Suche nach DER einen Sache, die sie für immer fesseln und glücklich machen wird. Sie wollen sich endlich festlegen.

Das kann nicht gut gehen. Immer wieder kreiert ihr Kopf neue Ideen, die sie sich dann verbieten, weil sie denken, dass sie doch nicht schon wieder die Richtung ändern können. Sie zwingen sich zu einer klaren Linie und werden dadurch unglücklich. Jede Festlegung wird eine innere Qual.

Weg der tausend Möglichkeiten

Auch der Scanner selbst hat es oft nicht leicht, diese inneren Bedürfnisse in einem gesunden und harmonischen Maß auszuleben. Das Übermaß und die vorhandene Vielfalt an Ideen führt mitunter dazu, dass sie im wahrsten Sinne des Wortes nicht mehr wissen, wo oben und unten ist, nicht mehr wissen, wo ihnen der Kopf steht und schlussendlich nur noch eines wissen: dass sie keine Erfüllung und keinen Frieden finden, solange sie nicht wissen, wohin sie dieser Weg der tausend Möglichkeiten führt.

Das ist dann meistens der Zeitpunkt, wann der Scanner sich Unterstützung von außen sucht und zu uns ins Coaching kommt. Dabei wirst du aber keineswegs dabei unterstützt, dich zu beschränken und auf eine Sache zu konzentrieren. Wir suchen und finden Wege für dich, wie du mit deinen Interessen jonglieren kannst.

Langeweile kennen Scanner nicht

Scanner Persönlichkeiten schweifen oftmals ganz plötzlich von ihrem Hobby oder ihren häufig autodidaktisch erworbenen Interessen ab, welche sie bis dahin liebend gerne ausübten.

Sie tun dies nicht aufgrund einer plötzlich eingetretenen Langeweile, geschweige denn, weil es sie überfordert sind, sondern weil ihnen, wie aus heiterem Himmel, eine neue Idee, eine andersartige Eingebung im Kopf herumspukt. Dieser neu aufgetauchte (oder bereits früher beschrittene) Weg fasziniert sie auf eine Art und Weise, die ihre ganze Aufmerksamkeit auf sich zieht – bis eben erneut eine „zündende Idee“ erscheint – ein zunächst himmlischer Teufelskreis, den du lange genießen kannst.

Die Selbstzweifel des Scanners

Nach einigen Jahren, in denen du das so erlebt hast, beginnst du an dir zu zweifeln: Kann ich denn nichts bis zum Ende durchziehen? Kann ich mich nicht genug disziplinieren? Bin ich ein Loser? Dann gilt es eine Art persönlichen „roten Faden“ zu finden, der dir als Scanner hilft, deine Vielfalt auszuleben, sie aber dennoch zu kanalisieren.

Motivierend anstecken

Die für viele Mitmenschen aktiv und interessiert wirkende Scanner-Persönlichkeit entfaltet mitunter eine große Energie, sodass manche Menschen im Umfeld des Scanners nicht wissen, wie sie damit umgehen sollen. Doch wenn sie sehen könnten, was in der Scanner-Persönlichkeit so alles vor sich geht, würden sie verstehen, welche Möglichkeiten diese Energie bereithält. Da gilt es für den Scanner, sich mitzuteilen. Zeig deine spannende Innenwelt selbstbewusst und fröhlich den Menschen in deinem Umfeld.

Es ist immer wieder faszinierend zu erleben, welche außergewöhnlichen Ideen diesen überaus wissbegierigen und begeisterungsfähigen Vielbegabten innewohnen. Denn ein unbändiger Tatendrang kann für viele Menschen äußerst motivierend sein.

Die Scanner-Persönlichkeit im Beruf

Scanner-Persönlichkeiten üben ihre Berufe aufgrund ihrer reichlich vorhandenen Fähigkeiten sehr oft mit großer Zufriedenheit aus, und zwar immer dann, wenn sie Gelegenheit haben, ihre geistigen Interessen zumindest teilweise auszuleben. Oft bleiben diese aber auch auf der Strecke.

Deshalb machen sich manche dieser hochbegabten Multitalente im künstlerischen oder sozialen Bereich selbstständig oder indem sie Hilfe bekommen von jemandem, der weiß, wie sie ticken und der ebenso weiß, welch ungeheure Möglichkeiten in diesen Menschen ruhen (oder besser gesagt toben).

Nebenbei erwähnt, handelt es sich bei so namhaften (Scanner)Persönlichkeiten wie etwa Clint Eastwood, Peter Ustinov oder auch Bob Dylan um hochbegabte Multitalente, die auch abseits ihrer weltweit geschätzten Arbeit durchaus als erfolgreiche “Alleskönner“, aber auch als Einzelgänger gelten.

Wir begreifen das Scanner-Phänomen als eine Spielart der Hochbegabung, viel besser noch gesagt, als Vielbegabung. Diese innere Vielfalt ist sicher eine außergewöhnliche Gabe, ebenso wie die außerordentliche Kreativität des Scanners.

Endlich Klarheit!

Vielbegabte Menschen lebten ihr Leben bis zur „Entdeckung“ dieser Qualität oft in einem Gefühl großer Bedrückung. Sie fühlten sich unverstanden, irgendwie falsch, fremd – wie von einem anderen Stern. Manche sind in ihrer Familie krasse Außenseiter, manchmal ist aber auch die ganze Verwandtschaft vom Außenseitertum geprägt, denn Vielbegabung – oft gepaart mit Hochsensibilität – taucht in vielen Familien gehäuft auf.

Aber auch eine späte Erkenntnis führt zu sichtbarer Erleichterung und lässt ein Lachen in den Augen aufblitzen. Viele beginnen ihre Lebensgeschichte neu zu erzählen, so, als hätten die geänderten Vorzeichen alles in ein anderes Licht gerückt, als hätten sich ihre Perspektiven vollständig geändert. Der neue Blickwinkel ermöglicht eine Umdeutung all dessen, was war. Oft fällt die Vergangenheit zusammen wie ein Kartenhaus.

Herzlichst
Anne

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Kommentare

2 Responses

  1. Ich wusste schon lange, dass ich in vielen Bereichen interessiert und begabt bin, nur von verbreiteter Vielbegabung habe ich noch nichts gehört. Ich hielt es einfach für weit gefächertes Interesse. Die Tatsache, dass ich sehr impulsiv und wechselhaft vorgehen kann, sowohl in Beruf, Hobby und überall sonst, hielt ich für eine andere Art von Unbeständigkeit.
    Mit Struktur mehr zu planen und anderen Plänen habe ich unbefriedigende Ergebnisse erzielt.
    Der beste Plan scheint es zu sein, nicht zu planen. Bewusst vorgehen, aber sich möglichst frei entfalten.

    In der Kampfkunst habe ich sehr oft zwischen verschiedenen Wegen gewechselt. Nun habe ich im MMA(eine unglaublich vielseitige Kampfsportart) das gefunden, was ich brauche. Es hält langanhaltend zufrieden und dient als Basis für das Leben. Und andere Interessen laufen nebenher, so wie ich gerade interessiert bin.

    Mein künftiges Berufsleben überlasse ich dem Lauf der Zeit. Solange ich beim Tun glücklich bin, ist alles perfekt.

    Vielleicht hilft es ja einem Leser oder einer Leserin 🙂

  2. Liebe Frau Heintze!
    Grad heute am Morgen fragte ich mich “ was stimmt mit mir nicht? Wieso kann ich mich nicht für eine Sache im spirituellen Bereich entscheiden und dabei bleiben?“ Es wird oft suggeriert “ wenn du hin und her hoppst….kommst du auf deinem Weg nicht wirklich voran……und wenn dann nur in einer Gruppe…..im Einzelgang funktioniert nicht…..da lügt man sich nur selber an.“
    Ich halte es aber auch nicht lange in einer Gruppe aus! Ab und zu…..JA.
    Und heute hab ich ihr Video angeschaut und bin sehr erleichtert und ich kauf mir jetzt mal ihr Buchdanke für ihren Beitrag!
    Herzlicher Gruss
    Reich Beate
    Aus Österreich

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