Glück: Das Ding mit der Wahrnehmung

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Ob es dir bewusst ist oder nicht, du bist ständig mit einer Fülle von Eindrücken konfrontiert, du wirst davon bedrängt, wenn nicht gar geradezu „erschlagen“ von all den Inputs. Gerade als hochsensibler oder hochsensitiver Mensch ist es wichtig, die Einflüsse deiner Wahrnehmung auf deine eigene Innenwelt ebenso wie die der Außenwelt zu filtern und zu kanalisieren.

Die vielen Impulse, Geräusche und anstehenden Entscheidungen, die jedem Menschen zugemutet bzw. abverlangt werden, sind ein Grund, warum immer mehr Menschen an psychischen Problemen, wenn nicht sogar Krankheiten leiden.

Als ein Beispiel sei hier das Burnout genannt, das zahlenmäßig erschreckende Ausmaße angenommen hat. Während viele Therapeuten und andere Fachleute davon ausgehen, dass ein Ausgebranntsein seine Ursachen darin hat, dass ein Zuviel an Forderungen auf ein Zuwenig an Anerkennung trifft, ist für mich auch eine andere Denkrichtung logisch. Bei diesem und ähnlichen Phänomenen kann eine intensive Wahrnehmung des Betroffenen dazu führen, dass ein gesundes (wohlgefühltes) Verhältnis zur Umgebung mit den darin lebenden Menschen und eine angemessene Umsetzung  von „innen“ und „außen“ unmöglich ist.

Wahrnehmung gibt es in vielen Formen, von denen einige nur bedingt zu beeinflussen sind. Die Teile der Wahrnehmung jedoch, die beeinflussbar sind, können dabei helfen, in einem psychologischen Sinne gesund zu bleiben. Dabei empfehle ich eine einfache Grundregel: Ein Mensch ist nur dann im Gleichgewicht  mit seiner Umwelt, wenn er auch regelmäßig seine Wahrnehmung nach innen lenkt!

Wahrnehmung von Lärm, Druck, Forderungen

Gerade, wenn ich das Gefühl habe, dass mir alles zu viel wird, nehme ich mir einen Moment Zeit und gehe in mich. Dann schaue ich mir die Lebenssituation an, meine Lebensumstände und auch die möglichen Veränderungen, die ich selbst herbei führen kann. Was vielleicht als „Zeitverschwendung“ erscheinen könnte, weil Zeit ja angeblich immer so knapp ist, kann sich als Segen erweisen. Probiere es einfach aus, dann wirst du sehen, wie schnell eine Veränderung der aktuellen Situation zum positiven Lebensgefühl hin möglich ist.

Eins ist klar: Nur selbst allein kann man/du/ich etwas in seinem Leben verändern, niemand sonst. Aber was verändern werden kann, ist eine ganze Menge, und fast alles an Veränderungen hat mit der Grundthematik der Wahrnehmung zu tun. Nun kannst du einwerfen, dass alles doch so ist, wie es ist: Laut, anstrengend, stressbeladen und nicht zu ändern. Diese Sichtweise wird dich auf Dauer echt krank machen, da sie nach außen gerichtet ist und dich zum Opfer der Umstände macht. Das wiederum führt zu einem unguten Ohnmachtsgefühl oder gar dazu schrecklich ausgeliefert zu sein und ein Spielball des Lebens.

Darum versuche, mit der Idee im Hinterkopf, dass du der Architekt deines  Glücks bist, als erstes deine Wahrnehmung zu verändern.

Real oder subjektiv?

Interessant bei dem ganzen Themenkomplex der Wahrnehmung ist, dass es die Realität per se nicht gibt. Wenn du heute denkst, dein Leben sei anstrengend, verfahren oder traurig, denke doch einmal an deine Kindheit zurück, als du die Welt mit ganz anderen Augen gesehen hast. Kannst du dich noch an den ersten Schwimmzug erinnern, an einen Nachmittag am Strand, an dem du bis zum Sonnenuntergang an einer Sandburg gebaut hast? Siehst du!

Hier hast du nicht nur ein beliebiges Erlebnis, also das Bauen einer Sandburg oder einen Schwimmzug, sondern deine eigene Wahrnehmung des Ereignisses mit Gefühlen oder vielleicht Gerüchen und diese erinnerte Realität wirkt hoffentlich besonders schön, fast zauberhaft, jetzt in dir nach und beeinflusst damit dein aktuelles Erleben.

Womit wir bei deiner heutigen, vielleicht eher belastenden Wahrnehmung der Dinge um dich herum wären. Glaubst du, dass du die Wahrnehmung der Welt, deiner persönlichen Welt, wie sie vor 30 Jahren bestanden hat, noch einmal aufrufen könntest? Den Teil der Wahrnehmung nämlich, der auf „glücklich sein wollen“ und Spiel und Neugierde ausgerichtet war? Das Interessante dabei ist, dass dieser Teil für dich als Kind selbstverständlich war. Aber nicht verzagen: Du kannst diese Art der Wahrnehmung sozusagen wieder erlernen. Statt Brustschwimmen, wie du es damals gelernt hast, könntest du heute „eine positive Wahrnehmung“ erlernen.

Die Belohnung: ein gesünderes, glücklicheres Leben

Ein englischer Spruch sagt schon einiges über das, was eine gezielte Wahrnehmung bewirken kann: „Expect a miracle every day!“. Wenn du dir vornimmst, deine Wahrnehmung tatsächlich auf mögliche Wunder zu lenken, wirst du mehrere Dinge gleichzeitig erfahren. Zum einen wirst du deine ganze Sicht der Ereignisse um dich herum (nicht von einem Tag auf den anderen, aber doch erkennbar) auf die positiven Aspekte lenken können.

Damit erhältst du auch wieder Handlungskompetenz, und du wirst nicht mehr als Opfer der Umstände als leidend erleben, sondern als jemand, der mit einfachen Mitteln wirklich etwas aus seinem Leben machen kann.

Erwarte keine groß angelegten Wunder, wie einen Lottogewinn, sondern erwarte eine andere Sicht auf die Menschen in deiner Umgebung, auf Musik, auf Situationen, auf Chancen, die sich dir noch bieten. Was das alles mit deiner Wahrnehmung zu tun hat? Alles! Denn, wenn du deine Wahrnehmung bewusst in eine positive Bahn lenkst, wirst du automatisch wie in einem Spiegel eher die positiven Dinge sehen. Deine Wahrnehmung dient hier also nicht nur als einfaches Denkmuster, sondern als die Grundlage für mehr Zufriedenheit und Gesundheit im psychischen Sinne. Nicht der halbleere Kelch, sondern der halbvolle Kelch wäre hier ein Beispiel.

Betrachte die Welt doch mit „halbvollen“ Augen, entscheide dich für den „positiven Weg“, und er wird es auch sein.

Herzlichst
Anne

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Kommentare

Eine Antwort

  1. Guten Morgen,

    toll, dass sehe ich genauso. Man muss erst an den Punkt gelangen sich und seine Bedürfnisse wahr zu nehmen, um zu erkennen, dass man ganz alleine dafür verantwortlich ist, ob man eine positive Einstellung zum Leben hat. Egal wie schwer der Rucksack aus der Kindheit war.
    Das Gehirn ist trainierbar, es gibt Übungen dazu, beispielsweise jeden Tag auf einen Zettel das Positve aufschreiben. Auch wenn es anfangs nur sehr wenig sein sollte, dass Gehirn wird irgendwann automatisch auf die positive Wahrnehmung zurückgreifen. Das geht nicht von heute auf morgen und erfordert viel Disziplin, aber es funktioniert.
    Das wird in der Verhaltenstherapie angewandt.

    Viele Grüße Laula

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