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Anne Heintze
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„Halo“ kommt aus dem Griechischen und bezeichnet den Lichtkreis um Sonne und Mond. Im Englischen bedeutet „Halo“ Heiligenschein, und genau auf diese Auswirkung bezieht sich der Halo-Effekt. Im negativen Sinne wird der Halo-Effekt auch als Teufelshörner-Effekt beschrieben. Was in der Sozialpsychologie als kognitive Verzerrung bezeichnet wird, ist nichts anderes als eine unbewusste, systematische Störung unserer Urteilskraft. Diese kognitive Verzerrung wird manchmal auch als Heiligenschein-Effekt bezeichnet, da im zwischenmenschlichen Kontakt oft ein einziges positives Persönlichkeitsmerkmal die gesamte Person in einem gutem Licht erscheinen lässt.
Als Erster beschrieb den Effekt der amerikanische Psychologe Edward Thorndike. Er untersuchte im ersten Weltkrieg die Beurteilung von Soldaten durch deren Offiziere.
Die vorgegebenen Kriterien waren unterschiedlichster Natur: Intelligenz, Aussehen, Charakter, Musikalität und zielgenaues Schießen. Die Untersuchung führte zu überraschenden Ergebnissen. So wurde Soldaten mit einer einwandfreien Körperhaltung auffällig oft zielgenaues Schießen und Musikalität bestätigt, wohingegen die anderen Soldaten bei der Bewertung unterdurchschnittlich abschnitten.
Thorndike nannte eben jenen Effekt, den „Halo-Effekt“. Ein hervortretendes Merkmal – in diesem Fall die einwandfreie Körperhaltung – überstrahlte den Rest und machte eine differenzierte Betrachtung der Soldaten unmöglich. In Kombination mit dem Nimbus-Effekt – auch bekannt als Attraktivitätsstereotyp – lässt sich der Halo-Effekt ebenfalls im Unterrichtswesen nachweisen.
Hast du schon einmal einen Fremden oder flüchtigen Bekannten für besonders liebevoll, fürsorglich, zärtlich oder auch boshaft oder langweilig eingeschätzt, und hinterher festgestellt, dass sich dieser Mensch völlig andere Charaktereigenschaften besitzt, als du dir vorgestellt hast? Dann hat dich vermutlich der sogenannte Halo-Effekt in die Irre geführt. Der Halo-Effekt ist nämlich verantwortlich dafür, dass unsere Wahrnehmung in Bezug auf andere Menschen getrübt ist. Wir sollten ihn kennen, wenn wir unsere Einschätzung von Mensch und Situationen verbessern wollen.
Wenn uns beispielsweise eine bestimmte Eigenschaft an einer Person sehr beeindruckt, die dieses Individuum in Wirklichkeit nicht zwingend besitzen muss, sondern ebenso gut nur vortäuschen kann, machen wir uns von dieser Person ein bestimmtes „Bild“, das wir selbst für wahr halten. Wir lassen uns sozusagen „blenden“, auch wenn dies von dieser Person möglicherweise gar nicht beabsichtigt ist. In vielen Fällen nutzen Menschen den Halo-Effekt, ohne sich dessen bewusst zu sein.
Anders herum, wird der Halo-Effekt auch sehr oft bewusst eingesetzt. Beispielsweise in der Werbebranche. Wenn jemand einen positiven ersten Eindruck auf dich macht, sprechen Psychologen von einem Heiligenschein-Effekt. Entsteht ein negativer Eindruck auf dich, wird dies als Teufelshörner-Effekt bezeichnet.
Beispielsweise verliebst du dich in jemanden, von dem du kurze Zeit später total enttäuscht bist oder du nimmst jemanden in deinen Freundeskreis auf, von dem du dachtest, dass er perfekt in dein privates Umfeld passt. Unternehmer und Personalleiter lassen sich beispielsweise oft vom Halo-Effekt täuschen und stellen einen Bewerber ein, der einen guten Eindruck macht, der aber letztlich inkompetent ist.
Du fällst dem Halo-Effekt nicht nur manches Mal zum Opfer, sondern du machst dir selbst zunutze, wenn du beispielsweise eine bestimmte Körper- oder Charaktereigenschaft besonders auffällig zur Schau stellen möchtest. So zum Beispiel, wenn du deine Schokoladenseite fotografierst, weil du ein Foto benötigst, mit dem du jemanden beeindrucken willst. Oder, wenn du dich zum Vorstellungsgespräch ungewöhnlich elegant anziehst, weil du den Eindruck vermitteln möchtest, dass du besonders ordentlich, reinlich, zuverlässig etc bist.
Es fällt dir leichter, dich gegen Manipulation und Einflussnahme zu schützen! Du lernst, wie du die Stärken und Schwächen der Menschen besser differenzierst. Auf der anderen Seite kannst du dir den Halo-Effekt bewusst zunutze machen, um die Chance zu erhöhen, deine Ziele zu erreichen. Letzteres ist jedoch nur zu empfehlen, wenn es sich um eine keine bewusste Täuschung handelt!!
Das ist leider echt schwierig, Weil der Halo-Effekt ein Wahrnehmungsfehler ist, der in der Regel ausschließlich von deinem Unterbewusstsein registriert wird, hast du kaum Möglichkeiten, dich zu schützen. Besonders schlecht stehen seine Chancen, wenn du nicht ausreichend über den Halo-Effekt informiert bist bzw. den Effekt überhaupt nicht kennst. Weil du aber diesen Newsletter bis zum Schluss gelesen hast, ist dir der Halo-Effekt jetzt mit Sicherheit bekannt, weshalb du ihn zu minimieren versuchen kannst.
Eine gute Möglichkeit ist, jedes einzelne Merkmal, beispielsweise die Charakter- oder Verhaltenseigenschaften bzw. das Benehmen einer bestimmten Person, getrennt wahrzunehmen und zu analysieren. Dazu ist viel Übung notwendig, doch mit der Zeit wird es dir immer besser gelingen, den Halo-Effekt zu erkennen.
Herzlichst
Anne
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