Es ist nicht leicht, sich der Definition von Empathie anzunähern, denn für kaum einen Begriff aus der Psychologie gibt es so viele Definitionen wie für die Empathie. Häufig wird Empathie mit Mitgefühl gleichgesetzt, aber auch eine Verknüpfung mit dem Begriff des Mitleids ist oft zu sehen. Im Kern bedeutet Empathie, dass du dich in die Gefühlswelt deines Gegenübers (und das kann sowohl menschlich als auch tierisch sein!) hineinversetzen kannst.
Du spürst seine Empfindungen und „lebst“ sie quasi mit.
Auch wenn jeder Mensch über ein gewisses Maß an Empathie verfügt, so sind nur ungefähr 10% tatsächliche Empathen. Und unter diesen sind nochmals 2 % sogenannte „Hochempathen“, bei denen die Empathie das durchschnittliche Maß weit überschreitet. Welche Formen gibt es?
Empathie Definition: Die Arten von Empathie
Es gibt also keine einzelne, allgemein anerkannte Definition in der Wissenschaft. Aber auch im allgemeinen Sprachgebrauch verwenden die Menschen Mitgefühl recht unterschiedlich. Das liegt auch daran, dass bei der Begriffsfestlegung unsere eigenen Gedanken, Gefühle und Erfahrungen mit einfließen und so persönliche Definition prägen.
Es haben sich aber trotzdem einige Gliederungen als Konsens entwickelt, von denen die wohl wichtigste die Unterscheidung in kognitive, soziale und emotionale Empathie darstellt.
Die emotionale Empathie
Die emotionale Empathie bedeutet, dass du die Gefühle deines Gegenübers nicht nur verstehst, sondern nach- bzw. mitfühlst. Die emotionale Empathie wird auch als emotionale Hochsensitivität bezeichnet. Sie macht es möglich, das gleiche zu fühlen wie andere Menschen also Mitgefühl zu empfinden.
Hinzu kommen Merkmale wie emotionale Ansteckung (erkennbar durch häufige Stimmungsübertragung) und intensiven Wunsch anderen zu helfen. Emotional empathische Menschen reagieren nahezu automatisch auf die Gefühle anderer Wesen.
Die kognitive Empathie
Sie umfasst die Fähigkeit, die Gefühle, Absichten, Motive und Gedanken des Gegenübers nachzuvollziehen, ohne dabei die Gefühle selbst nachzuempfinden oder die gleiche emotionale Reaktion zu zeigen. Diese Empathieform kann am leichtesten erlernt werden.
Möglicherweise kannst du durch deine kognitive Empathie sogar Rückschlüsse auf das zukünftige Verhalten eines Menschen schließen, da du über nonverbale Botschaften, wie die Körpersprache, Mimik und Gestik ausreichend Informationen erhältst, die du mit deinem Verstand entschlüsseln kannst.
Du verstehst also, was der andere fühlt, aber fühlst es nicht. Die kognitive Empathie befähigt dazu, Emotionen zu erkennen und die Gefühlswelt eines anderen zu verstehen. In Kombination mit Verantwortungsbewusstsein und vorausschauendem Handeln wächst die Fähigkeit auch die Folgen der eigenen und fremden Entscheidungen klar zu erkennen. Aber erst durch die emotionale Empathie wird es aber möglich, die Stimmungen selbst nachzuempfinden.
Die kognitive Empathie birgt auch Gefahren dadurch, dass sie auch einstudiert werden kann um zu manipulieren. Sie wird in Werbung, Medien und Politik gezielt genutzt. Hier sind Vorsicht und kritische Wachsamkeit angebracht. Im Zeitalter des Narzissmus begegnen wir auch zunehmend Menschen, die diese Form des Mitfühlens wunderbar beherrschen. Da Empathie sozial erwünscht ist und als Schlüsselkompetenz gilt, ist es für Narzissten absolut naheliegend, dieses Feld für sich zu erobern.
Die soziale Empathie
Die dritte Teilkompetenz der Empathiefähigkeit ist die soziale Empathie. Sie macht es möglich, das Verhalten komplexer Systeme zu verstehen und zu beeinflussen. Diese Form beschreibt auch die Fähigkeit, sich auf Menschen unterschiedlicher Herkunft, Kulturen und Altersgruppen sowie auf verschiedene Temperamente und Charaktere einstellen zu können.
4 Antworten
Hallo, vielen dank für diese Arbeit.
Es mag für sehr viele Menschen mit dem wort „Einfühlungsvermögen“ zu erklären sein.
Bestenfalls dadurch ausgelöst das alle bereiche der emphatie in harmonie wirken 😉
Ich finde schön das hier das recht schwer auf meine innere welt anzuwendende „fachsprech“ ,
in „menschlicher“ form geboten wird.
Liebe Grüße Marco
warum denn so umständlich?
Der Begriff „Einfühlungsvermögen“ trifft es doch ganz genau …
Genau. Nur ein anderes Wording. Modern. Nicht umständlich. 🙂
alle diese Eigenschaften besitze ich, und ich habe meine Erfahrung damit…..