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Autoren
Anne Heintze
Harald Heintze
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Emotionsregulation in herausfordernden Situationen
Die 5-4-3-2-1-Methode zur Emotionsregulation in herausfordernden Situationen
Ein besonders effektives Werkzeug zur Emotionsregulation, das du deinen hochsensiblen Klienten beibringen kannst, ist die 5-4-3-2-1-Methode. Diese Technik ist besonders hilfreich bei akuten Angstzuständen, Panikattacken oder Flashbacks und kann schnell zur Beruhigung und Erdung beitragen. Und natürlich funktioniert diese Methode auch bei weniger dramatischen Situationen, in denen aber heftige hochreaktive Impulse entstehen können.
So funktioniert die 5-4-3-2-1-Methode zur Emotionsregulation:
Benenne 5 Dinge, die du sehen kannst: Dies können beliebige Objekte in der Umgebung sein, wie „Ich sehe einen Stift, einen Stuhl, ein Bild an der Wand, meine Hände, die Tür.“
- Benenne 4 Dinge, die du fühlen kannst: Zum Beispiel „Ich fühle den Boden unter meinen Füßen, die Armlehne des Stuhls, meine Kleidung auf der Haut, die Luft auf meinem Gesicht.“
- Benenne 3 Dinge, die du hören kannst: „Ich höre das Ticken der Uhr, Vögel draußen, meine eigene Atmung.“
- Benenne 2 Dinge, die du riechen kannst: „Ich rieche den Kaffee auf dem Tisch, das Holz des Schreibtischs.“ (Wenn keine Gerüche wahrnehmbar sind, können auch Lieblingsgerüche imaginiert werden.)
- Benenne 1 Ding, das du schmecken kannst: „Ich schmecke den Geschmack von Minze von meinem letzten Kaugummi.“ (Auch hier kann ein Lieblingsgeschmack vorgestellt werden, wenn gerade nichts schmeckbar ist.)
Warum diese Methode so effektiv ist:
Die 5-4-3-2-1-Methode zur Emotionsregulation nutzt die Kraft der Sinneswahrnehmungen, um den Geist aus dem Kreislauf von Angst oder traumatischen Erinnerungen zu lösen und ihn fest im Hier und Jetzt zu verankern. Indem dein Klient sich auf seine unmittelbare Umgebung konzentriert, wird sein Gehirn gezwungen, vom „Überlebensmodus“ in einen Zustand bewusster Wahrnehmung zu wechseln.
Für hochsensible Menschen, die oft von ihrer Umgebung überwältigt werden, bietet diese Methode zur Emotionsregulation eine strukturierte Möglichkeit, ihre Wahrnehmungsfähigkeit als Stärke zu nutzen. Sie lernen, ihre Aufmerksamkeit gezielt zu lenken und sich auf kontrollierbare Aspekte ihrer Umgebung zu konzentrieren.
Anwendung der Emotionsregulation bei traumatisierten hochsensiblen Menschen
Traumatisierte Menschen reagieren oft besonders stark auf bestimmte Trigger, die alte Verletzungen und Erinnerungen hervorrufen können. Gerade hochsensible Menschen, die oft tiefere und intensivere emotionale Reaktionen erleben, sind in solchen Situationen besonders gefährdet, in Stress und Panik zu geraten.
Erste Hilfe für traumatisierte hochsensible Menschen<
Die 5-4-3-2-1-Methode kann als eine Art „Erste-Hilfe-Maßnahme“ für traumatisierte hochsensible Menschen eingesetzt werden. Sie hilft, in Momenten akuter Belastung die Kontrolle über die eigene Wahrnehmung zurückzugewinnen und sich wieder im Hier und Jetzt zu verankern.
Das bewusste Wahrnehmen der Umgebung über die Sinne unterbricht den Kreislauf aus Angst und stressbedingten Reaktionen und bietet eine unmittelbare Möglichkeit der Selbstregulation.
Wie du die Methode zur Emotionsregulation im Coaching einsetzen kannst:
- Übe die Technik zunächst gemeinsam mit deinem Klienten in einer ruhigen, sicheren Umgebung.
- Ermutige deinen Klienten, die Methode regelmäßig anzuwenden, auch wenn er sich nicht in einer Stresssituation befindet. So wird sie zur Gewohnheit und ist in Krisensituationen leichter abrufbar.
- Lass deinen Klienten die Methode an seine Bedürfnisse anpassen. Manche Menschen finden es hilfreich, die Reihenfolge zu ändern oder sich auf bestimmte Sinne zu konzentrieren.
- Besprich mit deinem Klienten, wie er die Methode diskret in verschiedenen Alltagssituationen anwenden kann.
- Reflektiere gemeinsam über die Erfahrungen mit der Methode und Nutzen der Emotionsregulation und passe sie bei Bedarf an
Indem du deinen Klienten diese kraftvolle Technik zur Emotionsregulation vermittelst, gibst du ihnen ein wertvolles Werkzeug an die Hand, mit dem sie Stress und Angst selbstständig bewältigen können.
Dies fördert nicht nur ihre Resilienz, sondern stärkt auch ihr Gefühl von Kontrolle und Selbstwirksamkeit – besonders wichtige Aspekte für hochsensible Menschen, die oft von ihren intensiven Emotionen überwältigt werden.
Wenn dir nicht klar ist, wo du stehst
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Herzlichst
Anne
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