Tango - oder: Ein Hoch auf die Alltagshelden

Unter uns: Tango - oder: Ein Hoch auf die Alltagshelden
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Unter uns: Heute bin ich schlecht drauf. Und ich hab auch einen verdammt guten Grund: Ich bin ein Mann.

Und du weißt, was das bedeutet.

Beim Tango? Du führst. Sie folgt, fühlt, lässt dich machen. Emanzipation? Von wegen!

Beim Sex? Da musst du dich ins Zeug legen. Sie spürt. Hinhörend, verlangend, verspielter Aufschub. Du hoffst verkrampft, es lange genug hinauszögern zu können.

Die Gene. Wir tragen seit Urzeiten die Keule. Schaffen Futter heran, rennen der Beute hinterher.
Oder: Schnauze halten, verharren auf den Angriff. Warten, zittern, hoffen.

Sie – Höhle putzen, Kräuter sammeln, quatschen mit den Mädels.
Steinzeit-WhatsApp.

Aber Hand aufs Herz – wo ruhen wir uns aus?

In der frisch hergerichteten Höhle. Nicht auf dem staubigen Knochenberg.
Was heilt uns, versorgt unsere Kampfwunden? Beinwell und Zuwendung.
Ein Blick. Ein Lächeln. Ein warmer Platz.
Ein Schluck vom vergorenen Obstsaft. Lallende Geschichten am Lagerfeuer.
Geschichten von Mut, von Verlust. Vom Sieg.

Alltagshelden – das sind wir.

Jeden verdammten Tag. Heute nicht.
Nicht liefern. Nicht führen. Nicht aushalten.
Heute feiern wir. Uns. Unsere Narben. Unsere Zweifel. Unsere Kraft.

Kein Ballermann. Kein Bollerwagen, sondern: Echtheit. Klarheit. Tiefe. Verbindung.

Heute leben wir hoch.

Unser Tag. Männertag.

Neue Ausbildungsrunde.

Jäger und Sammlerinnen.
Bist du dabei?

Sonnige Grüße
Harald

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