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Anne Heintze
Harald Heintze
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Partnerschaft und Beziehung: Alte Verletzungen
Was kann ich tun, wenn ich meine alten Verletzungen aus vergangenen Partnerschaften nicht überwinden kann?
Alte Verletzungen haben meist ihren Ursprung in einer Fehlwahrnehmung, denn wir können nur dann verletzt werden, wenn wir uns von einem geliebten Menschen selbst zurückziehen oder wenn wir Liebe nur dann schenken, weil wir hoffen, dafür etwas zurückzubekommen.
Diese Erwartungshaltung lädt Verletzungen geradezu ein.
Da Lieben und Geben eins ist, gibt es keine Verletzungen. Liebe verlangt nichts, Liebe ist frei von Erwartungen. Meist entstehen Gefühle der Verletzung durch eine Zurückweisung durch einen anderen Menschen. Psychologisch gesehen können wir uns aber nur dann zurückgewiesen fühlen, wenn wir selbst Widerstand leisten und selbst abweisend sind.
Wie wir Verletzungen vermeiden
Wenn uns jemand abweist oder zurückweist und wir ihn danach wieder vorbehaltlos annehmen können, dann können wir weitergehen.
Wenn wir Verletzungen durch ein Verhalten eines Menschen erleben und dieses verstehen, indem wir alle Gefühle erkennen, die zu seinem Verhalten geführt haben, dann verursacht sein Verhalten keinen Schmerz. Tatsächlich entspringen die Verletzungen oder auch Zurückweisungen häufig aus Fehlinterpretationen des Verhaltens eines anderen Menschen, der das überhaupt nicht beabsichtigt hat.
Wir können uns nur dann verletzt fühlen, wenn wir etwas zu bekommen versuchen oder nehmen wollen, was derzeit wirklich nicht angebracht ist.
Auswege
Schau dir einmal eine alte Situation in deinem Leben an, in der du dich verletzt gefühlt hast. Dann frage dich, was die andere Person dazu verleitet hat, so zu handeln, dass eine Verletzung bei dir möglich wurde.
Was hast du selbst getan, um eine Verletzung oder Zurückweisung zu verursachen? Geh in dein negatives Gefühl völlig hinein, fühl ihn noch mal diesen Schmerz. Was hast du dabei über die andere Person gedacht?
Stell dir den anderen nun mal als äußerst liebenswert, positiv und hilfreich vor, und schau dir die Situation dann noch einmal an. Wie empfindest du diesen Menschen jetzt dir gegenüber und wie handelt er aus diesem Blickwinkel heraus? Stell dir vor, dass du deine Seele öffnen und annehmen kannst, was das Leben dir gebracht hat – auch mit diesem Menschen.
Lass einfach zu, dass sich verschiedene Blickwinkel und Emotionsebenen in dir verschieben.
Sobald du die enge Vorstellung von Verletzung aufgegeben hast, kannst du wieder mit Liebe und voller Liebenswürdigkeit im Leben stehen und erkennen, dass du verdient hast, selbst unendlich geliebt zu werden.
Herzlichst
Anne
Eine Antwort
Vielen Dank für den wertvollen Artikel. Das Vertrauen in einer gestörten Beziehung neu aufzubauen geht nicht so leicht, wie sich das manch einer vorstellt. Vorausgegangen sind meist schwerwiegende Vertrauensbrüche, und die wieder aus der Welt zu schaffen ist nicht so einfach.
Beispiele für das zerstörerische Verhalten in Beziehungen ist das Fremdgehen oder das Verheimlichen von Schulden. Oder ständige Kränkungen und Beleidigungen. Diese Dinge empfindet der betroffene Partner als sehr schmerzlich. Es geht ja meist um sehr sensible Bereiche im Miteinander von zwei Menschen. In meinem Umfeld gibt es dennoch Paare, die trotz jahrelangen und dramatischen Fehlschritten durch einen der beiden Partner einen Neuanfang wagen wollen. Sie trauen sich, diesen Schritt zu gehen. Und das bedeutet, viel Mut dazu aufzubringen.
Sich selber, einem neuen Partner oder dem alten eine zweite und neue Chance zu geben bedeutet, wieder von vorne anzufangen. Dafür muss man aber das Alte hinter sich lassen. Neues Vertrauen entsteht nur, wenn die Voraussetzungen dafür geschaffen sind. Die alten Fehler sollen sich schließlich nicht wiederholen. Man will nicht dasselbe nochmals erleben. Das wäre eine komplette Niederlage für einem selber.
Aber so leicht lässt es sich nicht vergeben und vergessen. Viele Gespräche und die Vermittlung der eigenen Erlebnisse und Verletzungen, Verständnis für entstandene Emotionen, machen es erst möglich, das Geschehene zu verarbeiten. Oft kann ein Therapeut helfen, die gemachten Erfahrungen – vielleicht sogar Traumata – zu verarbeiten
Mit war es dadurch wieder möglich, vertrauensvoll einer neuen Partnerin zu begegnen. Die Sensibilität gegenüber möglichen neuerlichen negativen Erfahrungen bleibt oft noch einige Zeit bestehen. Es ist aber wichtig, dem anderen nicht ständig mit Misstrauen bei allen möglichen Anlässen zu begegnen. Das erfordert eine gewisse Disziplin. Denn es kommen mit Sicherheit immer wieder mal wieder die alten Emotionen hoch, die dann wieder zu Abwehrreaktionen verleiten.
Vertrauen in einer Partnerschaft kann nur entstehen, wenn man nicht ständig an die eigenen Vorbehalte gegenüber einer Partnerin denkt. Das ist eine wichtige Voraussetzung für einen harmonischen und liebevollen Umgang miteinander. Ist das gelungen, steht der Liebe und Beziehung kaum noch etwas im Wege.