Empathie: Die Stärke der Hochsensiblen

Empathie: Die Stärke der Hochsensiblen
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Hochsensible Menschen sind oft überdurchschnittlich empathisch und können sich in die Empfindungen, Emotionen und Gedanken anderer Menschen sehr gut hineinversetzen. Die Empathie ist auch die Stärke der Hochsensiblen!

Oft zeigen Hochsensible eine besondere Bereitschaft anderen zuzuhören und reagieren mit Mitleid, Mitgefühl und großer Hilfsbereitschaft, wenn es anderen Menschen schlecht geht. Hochsensible haben besondere Antennen für die Gefühlslage und die Stimmungen ihrer Mitmenschen. Wenn Menschen oder Tiere leiden, reagieren sie traurig und aufgewühlt.

Empathie – die Stärke der Hochsensiblen

Für das soziale Zusammenleben ist die Fähigkeit zur Empathie besonders wertvoll, denn nur ein empathischer Mensch wird die Signale seiner Mitmenschen richtig wahrnehmen. Da sich der hochsensible Mensch in die Gefühle anderer Menschen hineinversetzen kann, spürt er eine große Nähe zu ihnen und wird verantwortungsvoll und hilfsbereit darauf reagieren. 

Durch ihre hohe emotionale Intelligenz sind Hochsensible wertvolle Mitglieder unserer Gesellschaft. Sie haben ein besonderes Geschick darin, Streit zu schlichten, gut zuzuhören und unsere Aufmerksamkeit auf Dinge lenken, die unserer (weniger sensiblen) Wahrnehmung bisher entgangen sind. 

Empathische Menschen findet man häufig in helfenden Berufen wie beispielsweise Therapeuten, Ärzten, Heilpraktikern, Krankenschwestern und Rettungssanitätern. Zu den Stärken empathischer Menschen gehört es auch, gut zuhören zu können. Sie geben damit ihren Gesprächspartnern das Gefühl, verstanden und angenommen zu sein. 

Menschen und Tiere, die besonders schutzbedürftig sind, fühlen sich bei empathischen Menschen gut aufgehoben. Was Ihr Gegenüber braucht und fühlt, können Empathen oft schon an der Körpersprache erkennen. Besonders empathisch veranlagt sind Synästhetiker.

Die Schattenseite der Empathie bei hochsensiblen Menschen

Hochsensible Menschen neigen dazu, sich auf die Bedürfnisse und das Leid anderer zu konzentrieren. Ihre eigenen Bedürfnisse werden dabei vernachlässigt. Bei einem Zuviel an Empathie verschwimmen die Grenzen zwischen dem Leid der anderen und den eigenen Bedürfnissen. 

Hier ist eine besondere Achtsamkeit gefordert, damit der Helfende Grenzen setzt und sich nicht bis an völlig verausgabt. Meist sendet der Körper dann Warnsignale aus, indem er mit Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Erschöpfung und Depressionen auf die ständige Überforderung und das Ignorieren eigener Bedürfnisse reagiert. Im schlimmsten Fall kann dies in einem Burnout enden. Insbesondere Menschen, die in den helfenden Berufen arbeiten, sind Burnout gefährdet. 

Wichtig ist es daher, die Warnsignale rechtzeitig zu erkennen und gegenzusteuern. Es gibt genügend Hilfsangebote für eine bessere Achtsamkeit. Wie lerne ich Nein sagen? Mache ich genügend Pausen? Lasse ich mich von anderen ausnutzen? Wo sind meine Grenzen? Die eine oder andere Aufgabe lässt sich sicher auch delegieren. 

Oft sind empathische Menschen auch besonders hilfsbereit, um Konflikten aus dem Weg zu gehen. Aus Angst, andere zu verletzten, geht man Konflikten lieber aus dem Weg. Das Helfer-Syndrom kann auch dazu führen, dass man zum dauerhaften Kummerkasten für diejenigen wird, denen man schon einmal geholfen hat. Hier gilt, es Denkmuster zu durchbrechen und klare Grenzen zu setzen, damit die eigene Gesundheit nicht gefährdet ist.

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Hoch-Empathie oder Vollempathie

Hochempathische Menschen, sogenannte Vollempathen, verfügen über eine besonders stark ausgeprägte Empathie. Durch Nachrichten von Unfällen, Krieg und Naturkatastrophen können sie sich belastet fühlen, da die das Leid und Elend intensiv miterleben, als wären sie selbst am Unglücksort. Daher schauen sie sich kaum Nachrichten an, um sich nicht zu belasten. 

Hochempathische Menschen haben den sechsten Sinn und nehmen feinste Nuancen über Menschen wahr. Mit allem, was lebt, fühlen sie sich tief verbunden. Körperliche Schmerzen von anderen fühlen sie körperlich mit. Menschenansammlungen bedeuten für Hochempathen eine extreme Reizüberflutung, die sie kaum aushalten können und auf die sie mit Erschöpfung reagieren. Oft fühlen sie ein überwältigendes Gefühl von Weltschmerz. Das vegetative Nervensystem zeigt oft Überreaktionen in Form von Krämpfen und Schmerzen.

Hoch-empathische Menschen haben viele Möglichkeiten, sich vor zu vielen negativen Reizen zu schützen: Sie sollten möglichst wenig Nachrichten anschauen und nicht viel Zeit in den sozialen Netzwerken verbringen. Menschenansammlungen sollten gemieden werden. 

Die Voll-Empathie sollte als positive Gabe geschätzt werden und so eingesetzt werden, dass sie gleichzeitig einem selbst und anderen hilft. Mit den eigenen Kräften sollte achtsam umgegangen werden: Genügend Pausen einlegen, viel in die Natur gehen, viel Umgang mit Menschen, die einem gut tun.

Was ist dran am Weltschmerz der Hochsensiblen?

Wir leben in einer Arbeitswelt, in der die Effizienz das höchste Gut zu sein scheint. Umsatzoptimierung, Gewinnmaximierung, Steigerung der Leistungsfähigkeit, dies sind die Schlagworte, die zu noch mehr Wachstum führen sollen. Gleichzeitig werden wir täglich von einer Flut an Bildern und Nachrichten zu schrecklichen Ereignissen erschlagen. Das führt bei den weniger Sensiblen zu einer zunehmenden Abstumpfung der Gefühle und abnehmender Empathie. Bei den Hochsensiblen ist das Gegenteil der Fall. Sie fühlen sich ohnmächtig, traurig und wütend, wenn beispielsweise die Gewinnmaximierung über die wahren Bedürfnissen von Mensch und Tier (und auch der Natur) gestellt wird.

Für die Hochsensiblen haben die Menschen, die den Weltschmerz nicht kennen, ein kaltes Herz. Das kalte Herz ist die Krankheit unserer Zeit.

Unsere Gesellschaft braucht daher dringend die Hochsensibeln, um uns von Zeit zu Zeit wachzurütteln und wieder auf einen menschlicheren Kurs zu bringen.

Herzlichst
Anne

PS.
In dem Buch „Die Gabe der Empathen“ haben Harald und ich ausführlich über die unterschiedlichen Formen der Empathie, ihre Auswirkungen ihre Gefahren und ihre Stärken geschrieben. Dies mehr dazu.

 

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