Der sinnlose Buddha

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Spirituelle Krise? Nein Danke!

Du hast schon eine spirituelle Krise hinter dir oder du kennst jemanden, der eine solche Krise hat oder hatte – dann wirst du in diesem Artikel einiges wiedererkennen, einiges verstehen und idealerweise wünschst du dir, du hättest ihn vorher schon gelesen.

Wir wünschen dir, dass du dich getragen, verstanden und gesehen fühlst und dass das Erleben einer spirituellen Krise gar nicht Teil deines Karmas ist und falls doch – siehe unten.

Wie können spirituelle Erfahrungen ausgelöst werden und wie äußern sich Krisen, die daraus entstehen können?
  • Eine spirituelle (Einheits)erfahrung kann jedem geschehen. Niemand ist davor gefeit. Solch eine Erfahrung ist jedoch wahrscheinlicher, je ernsthafter du Spiritualität betreibst.
  • Auch ein Schockerlebnis oder eine Nahtoderfahrung kann oft Ursache für ein einschneidendes spirituelles Erlebnis sein.
  • Genauso kann ein tiefes Eintauchen in die Natur oder der Flow im Ausdauersport einen Blick hinter die Kulissen des Illusionsvorhanges gewähren.
  • Das Aufsteigen der sogenannten Kundalinienergie ist ein weiterer, sehr mächtiger energetischer Auflösungsprozess, es wird selten willentlich herbeigeführt, kann jedoch unbeabsichtigt durch Atemprozesse oder therapeutischer Körperarbeit ausgelöst werden kann.
  • Aber auch „normale“ Lebenskrisen wie der Verlust der Arbeit, des Lebenspartners, der Gesundheit, der Umgang mit Sterbenden und Ähnliches können sich zu einer spirituellen Krise ausweiten.
  • Zuletzt sind es auch bewusstseinsverändernde Substanzen, die einen in die Höhen jenseits des Gewöhnlichen katapultieren.

Spirituelle Erfahrungen sind werden meist als sehr positiv erlebt.

Typische Merkmale sind: Tiefe Freude, Glücksgefühle, Wonne, Einheit mit dem Göttlichen, dem Absoluten, tiefe Liebe, geistige Klarheit, erweitertes Bewusstsein, erkennen von großen Zusammenhängen, intensive Wahrnehmung, viel Energie, wenig Schlafbedarf, inneres Lächeln, tiefes Einverständnis, Visionen, hohe Kreativität, Gelassenheit, tiefer Frieden, Urvertrauen, Geborgenheit, Dankbarkeit.

Gleichzeitig können spirituelle Erfahrungen aber auch unangenehme Symptome mit sich bringen: Verwirrung, Zeitverlust, Orientierungslosigkeit, körperliche Reinigungsprozesse wie Schwitzen, Frieren, Schütteln, Weinen, Erbrechen.

Das gewohnte Denken kann aussetzen – es kann sein, dass du dich nicht mehr bewegen kannst, weil du „vergessen hast“, wie es geht oder du weißt Namen nicht mehr und die Bezeichnungen von Gegenständen fehlen dir.

Je nachdem, wie intensiv diese Symptome sind und wie lange sie anhalten, können sie große Angst hervorrufen, Angst den Verstand zu verlieren, jetzt verrückt zu sein, was wiederum in regelrechte Panik ausarten kann.

Wie können spirituelle Krisen vermieden werden?

Zuvor ist es wichtig zu unterscheiden zwischen spirituelle Erfahrungen und Krisen, die daraus entstehen können, denn die Erfahrungen an sich wirken sich äußerst positiv auf die Lebensqualität aus, wogegen die Krisen, die daraus entstehen können, auch das Gegenteil bewirken können.

Es gilt also, die spirituellen Erfahrungen zu suchen, die Krisen jedoch zu vermeiden. Wenn es um das Vermeiden geht, sei gesagt, dass das, was geschehen soll, nicht vermieden werden kann. Das mag hart klingen, ist jedoch einfach die Realität. Dennoch ist es klug, Vorkehrungen zu treffen, denn niemand weiß vorher, was vermeidbar und was nicht vermeidbar ist.

Die beste Art einen spirituellen Weg zu gehen, ist, ihn mit Begleitung eines Menschen zu gehen, der ihn bereits gegangen ist. Jemand der die Höhen und Tiefen kennt, der den Verlockungen der Wonne nicht unterlegen ist und der die „dunkle Nacht der Seele“ erfolgreich hinter sich gebracht hat. Jemand, dem du vertraust und daher bereit bist, ihm oder ihr Dinge zu glauben, die du selber noch nicht nachvollziehen kannst.

Dieser Guru (Guru bedeutet Lehrer) und Wegbegleiter kann eine spirituelle Krise nicht verhindern. Jedoch wenn sie eintritt, ist er dein bestmöglicher Schutzengel, wenn du in den unsicheren Gewässern des Bewusstseins-Ozean Schiffbruch erleiden solltest.

Was du allein und jederzeit machen kannst, ist dich geistig mit der Materie auseinanderzusetzen, indem du Bücher von Menschen liest, die diesen Weg beschritten haben. Gleichzeitig kannst du meditieren und Selbstforschung betreiben. Wobei dich natürlich genau das wiederum in eine Krise führen kann – du siehst schon, du kommst um einen guten Lehrer nicht herum.

Die Landkarte des Erwachens

Idealerweise jedoch benutzt du eine Landkarte des Erwachens. Sie bietet sowohl einen Weg bis an die Schwelle zur Erleuchtung, als auch für das erleuchtete Sein danach, das sich vom gewöhnlichen Alltag so deutlich unterscheidet, wie das Leben einer Raupe von dem des Schmetterlings, der sie dann wird.

Diese Landkarte dient einerseits als Vorbereitung und andererseits dient sie all jenen die bereits im „Wunderland des Erwachtseins“ waren oder sind, um sich in dieser fremden Umgebung zu orientieren.

Der wichtigste Wert der „Landkarte“ liegt wohl darin, Menschen davor zu bewahren, auf Grund eines freudvollen Einheitserlebnisses in der Psychiatrie zu landen, unverstanden von Angehörigen und missverstanden von Ärzten und Betreuern.

Ganz egal jedoch, wie du in das unbekannte Land des „Wissens jenseits des Verstandes“ gelangst: Dort gelten andere Gesetzmäßigkeiten und Spielregeln.

Um eine spirituelle Krise, eine Krise die durch eine spirituelle Erfahrung ausgelöst wird, von vornherein zu vermeiden, ist es sinnvoll, diese Spielregeln zu kennen oder zumindest einmal von ihnen gehört zu haben.

Idealerweise hast du einen Guru an deiner Seite, einen Menschen, der dieses Land kennt, der dir Hinweise geben kann und dir unterstützend zur Seite steht.

Auch für Angehörige ist das sehr wertvoll, denn sie erhalten Begriffe, Namen, Beschreibungen, die sie beruhigen und sie müssen sich nicht auf dubiose Vermutungen Halbwissender selber einen Reim machen.

Was kann man tun, wenn die spirituelle Krise schon da ist?

Wiederum sage ich, wende dich an einen erfahrenen Lehrer. Wenn dir das nicht möglich ist, musst du dich erstmal entscheiden: Bleibst du im wonnevollen Zustand oder ist es dir „zu heiß“? Wenn du dich für „zu heiß“ entscheidest und das kannst du, obwohl es dir in dem Moment nicht so scheinen mag, dann mach alles, was dich erdet.

Arbeite körperlich, treibe anstrengenden Sport, esse Fleisch, arbeite, gehe einkaufen, besuche deine Eltern. Ja, das erdet in der Regel sehr.

Höre Popmusik oder Hardrock, sieh dir ein Fußballspiel an, lenke deine Aufmerksamkeit auf alles, was deine feine Wahrnehmung wieder abstumpfen lässt. Mit anderen Worten, lebe gewöhnlich (das ist zwar nicht natürlich, deiner wahren Natur entsprechend), aber es hilft. Der Preis ist natürlich, dass deine Klarheit, dein Licht und dein Strahlen wieder verschwinden, oder zumindest deutlich weniger werden, aber genau das willst du ja in dieser Phase.

Es wird jedoch unvermeidbar sein, dass du bald wieder diese Sehnsucht spürst, denn wenn du einmal vom Erwachtsein genascht hast, möchtest du im Grunde nichts anders mehr. Das Gewöhnliche wird dir schal und leer vorkommen und so beginnt das Spiel von vorne und du machst dich wieder auf die Suche. Vielleicht bist du ja dieses Mal bereit, die Unterstützung eines Lehrers anzunehmen…

Wie können Angehörige unterstützt werden?

Indem sie mit dem Lehrer in Kontakt treten und dieser ihnen erklären kann, was mit dem Betroffenen gerade vor sich geht. Es ist so.

Kein Arzt, kein Therapeut, kein „Leidensgenosse“, schon gar nicht du selbst – niemand, der deinen Zustand nicht selbst erlebt hat, kann halbwegs verständlich mit Angehörigen darüber reden oder gar Unterstützung bieten.

Da du inmitten deines Wechselbads von Wonne und Verzweiflung nicht wirklich zuverlässig bist, macht es Sinn, deinen Angehörigen von Anfang an eine Kontaktmöglichkeit zum Lehrer zu geben und/oder wenn du offene Angehörige hast, transparent über deine spirituelle Praxis, deine Seminare, deinen Lehrer zu sprechen.

All das mag jetzt so klingen, als würde die Ausübung einer spirituellen Praxis unweigerlich in eine spirituelle Krise münden, doch das Gegenteil ist der Fall. Die meisten, die jahrelang als Suchende auf dem Weg sind, sehnen sich nach solchen Einheitserfahrungen.

Eine Krise ist eine mögliche Begleiterscheinung und natürlich ist es sinnvoll, diese schon vorbeugend zu vermeiden.

Namasté
Harald


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