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Autoren
Anne Heintze
Harald Heintze
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Das „Nomadische“ Gehirn: Leben ohne feste Identität – Eine neue Perspektive auf Scanner-Persönlichkeiten
Stell dir vor, du bist ein Zug, der niemals an derselben Station verweilt. Immer in Bewegung, immer auf der Suche nach neuen Orten, nach neuen Abenteuern. So, oder zumindest so ähnlich, funktioniert das nomadische Gehirn einer Scanner-Persönlichkeit. Es bleibt nie stehen, ist ständig auf der Jagd nach neuen Projekten, neuen Ideen und neuen Leidenschaften.
Doch was passiert, wenn dieses ewige Umherstreifen zu einem Lebensstil wird? Was bedeutet es, wenn die eigene Identität kein fester Kern ist, sondern sich ständig in Bewegung befindet – eine „nomadische“ Identität?
Ein Leben ohne festen Anker
Scanner-Persönlichkeiten sind wie moderne Nomaden des Geistes. Sie leben in einer Welt, in der das Konzept einer stabilen, unveränderlichen Identität nicht so recht zu passen scheint. Während andere Menschen ihre Identität oft wie einen soliden Anker sehen – etwas, das ihnen Halt gibt und ihnen sagt, wer sie sind –, erscheint die Identität von Scannern fließend und flexibel.
Es gibt nicht die eine Sache, die sie definiert. Stattdessen sind sie von allem ein bisschen: Künstler, Denker, Abenteurer, Wissenschaftler, Träumer. Aber ist das wirklich eine Schwäche? Oder ist es vielmehr eine Gabe, mehrere Identitäten zu haben, die sich je nach Projekt und Interesse verändern und weiterentwickeln?
Die Freiheit der fragmentierten Identität
„Feste Identität? Wer braucht die schon?“ – könnte der Slogan einer Scanner-Persönlichkeit sein. Während viele Menschen danach streben, ein klares Selbstbild zu formen, das sie ihr Leben lang begleitet, erleben Scanner etwas ganz anderes. Sie haben nicht das Bedürfnis, sich auf eine einzige Identität festzulegen. Stattdessen leben sie mehrere Identitäten parallel, je nach Situation, Laune oder aktuellem Projekt.
Das könnte bedeuten, dass sie morgens als Manager in einem Büro arbeiten und abends ihre Kreativität in einem Kunstprojekt ausleben. Oder dass sie heute als Coach tätig sind, morgen als Autor und übermorgen als Start-up-Gründer. Ihre Identität ist nicht in Stein gemeißelt – sie ist wie ein Fluss, der sich immer wieder neu formt.
Neue Betrachtung der Identitätspsychologie
In der klassischen Psychologie wird Identität oft als etwas Zentrales, etwas Unveränderliches betrachtet. Sie gibt uns Orientierung, sagt uns, wer wir sind und wohin wir gehören. Doch was, wenn das nicht immer der Fall ist? Was, wenn es eine neue Art gibt, Identität zu verstehen – eine nomadische, flexible Identität?
Scanner-Persönlichkeiten zeigen uns, dass Identität nicht starr sein muss. Sie leben uns vor, wie es sein kann, wenn man seine Identität immer wieder neu erfindet. Vielleicht liegt genau hier die Stärke: in der Fähigkeit, sich ständig weiterzuentwickeln und sich nicht von alten Mustern einschränken zu lassen.
Identität als Werkzeug, nicht als Fessel
Für Scanner-Persönlichkeiten ist Identität kein starres Konstrukt, sondern ein Werkzeug. Sie benutzen es, um sich an neue Umstände anzupassen, neue Dinge auszuprobieren und ihre Welt auf ihre eigene Weise zu gestalten. Während andere sich in ihrer festen Identität verankern, sehen Scanner-Persönlichkeiten darin die Möglichkeit, sich immer wieder neu zu erfinden.
Aber diese Freiheit hat auch ihre Herausforderungen. Ohne festen Anker kann es schwierig sein, sich in der Welt zurechtzufinden. Wer bist du wirklich, wenn du ständig wechselst? Und wie gehst du damit um, wenn andere erwarten, dass du eine stabile Identität hast?
Die Herausforderung der Selbstakzeptanz
Viele Scanner-Persönlichkeiten fühlen sich von der Gesellschaft missverstanden. „Du musst dich entscheiden!“, heißt es oft. Doch für einen Scanner ist genau das Gegenteil der Fall: Sie wollen sich nicht festlegen. Sie brauchen die Freiheit, sich immer wieder neu zu definieren.
Hier liegt die größte Herausforderung: Sich selbst so anzunehmen, wie man ist – ohne sich von den Erwartungen anderer einschüchtern zu lassen. Es erfordert Mut, gegen die Norm zu leben und zu akzeptieren, dass man vielleicht keine klare, einheitliche Identität hat. Doch genau das ist die Stärke von Scanner-Persönlichkeiten: Sie sind vielfältig, kreativ und leben in einer Welt voller Möglichkeiten.
Eine neue Definition von Identität
Scanner-Persönlichkeiten zeigen uns, dass es mehr als eine Art gibt, Identität zu verstehen. Statt nach einer festen, unveränderlichen Definition zu suchen, könnten wir lernen, Identität als etwas Dynamisches zu sehen – als etwas, das sich mit uns verändert und weiterentwickelt.
Statt uns zu fragen, „Wer bin ich?“, könnten wir uns fragen: „Wer will ich heute sein?“
Die Identität der Scanner ist nicht fragmentiert – sie ist reichhaltig und voller Facetten. Und vielleicht ist genau das die Zukunft: Ein Leben ohne feste Identität, aber mit unendlich vielen Möglichkeiten.
Herzlichst,
Anne
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2 Antworten
Danke für Deine Offenheit bezüglich der Erkenntnisse in diesem Kongress-Prozess!
Liebe Grüße
Gudrun
Danke sehr für deine Wertschätzung! 🙂 🙂 Herzlichst, Anne