Wie kann ich mich mit Vielbegabung, als Scanner-Persönlichkeit fokussieren?

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Immer wieder erreichen mich Coachinganfragen von Menschen mit Vielbegabung, die große Schwierigkeiten haben, sich in der Fülle ihrer Interessen und Aufgaben auf das JETZT Wesentliche zu fokussieren. Gerade für Scanner-Persönlichkeiten mit ausgeprägter Vielbegabung und chronischer Neugierde ist es oftmals ein scheinbar unmögliches Unterfangen. Es gibt aber sinnvolle Möglichkeiten, es zu lernen!

Wer im Vollautomatikprogramm einer modernen Spiegelreflexkamera ein Foto schießen möchte, richtet den in der Mitte des Suchers befindlichen Focus genau auf das Ziel, drückt den Auslöseknopf durch und wartet, bis sich die Kamera mit Blende und Belichtungszeit auf der Basis von Messungen auf diesen Punkt eingestellt hat. Während dieser Messung muss die Kamera möglichst ruhig gehalten werden. Dann drückt er den Auslöseknopf ganz durch und das Foto wird geschossen.

Ähnlich ist es, wenn ein Mensch optimale Konzentration bei der Bewältigung einer Aufgabe erreichen möchte. Diese Technik kannst du systematisch erlernen.

Der erste Schritt: Suche dein Fokus-Ziel

So wie sich der Fokus einer Linse auf ein exakt bestimmtes Ziel richtet, solltest du dir vor dem Beginn eines Arbeitsprozesses oder einer anderen Tätigkeit über Inhalt und Ziel deines Vorhabens klar werden. Schalte deine Gedanken an andere Dinge und Probleme, die dich gerade bewegen, völlig ab. Denke nur an den dir bevorstehenden Arbeitsgegenstand.

JAAA. Das geht auch bei Vielbegabung. Sie ist keine Erklärung für die Unfähigkeit sich zu fokussieren, sondern meist eher eine Ausrede, denn den Fokus zu finden und auch zu halten ist nicht leicht. Das können motivierte Vielbegabte durchaus.

Du fokussierst dich gedanklich, so wie sich die Lichtstrahlen im Brennpunkt einer Linse sammeln und damit maximale Energie produzieren. Die Linse ist dein Gehirn, das sich auf diesen Brennpunkt einstellt. Definiere vor dem Beginn des Arbeitsprozesses dein Ziel oder das Unternehmensziel bei einer unternehmerischen Aufgabe. Ziel ist der Zustand, der erreicht werden soll.

Versuche, dieses Ziel zu beschreiben. Diese Definition kann quantitative Elemente enthalten. Versuche, dafür Zahlenziele zu ermitteln.

Wenn du deine Fähigkeiten optimiert einsetzen willst, geht es nicht nur um Konzentration. Konzentration kannst du erreichen, indem du Ablenkungen ausschließt und dir überlegst, was dich beschäftigen soll. Fokussieren ist noch etwas mehr, nämlich die innere Organisation eines Prozesses, der zielgenau auf das Ziel zuführt.

Es ist ein bisschen wie einer komplexen Reise.

Da wirst du dir vor Reiseantritt überlegen, welche Teilstrecken mit dem Auto, mit der Bahn oder dem Flugzeug zu bewältigen sind, welche Tickets du brauchst, wie du dir zwischendurch Essen besorgst, was du im Gepäck mitnimmst und wann du losfahren musst, um dein Umsteigepunkt rechtzeitig zu erreichen.

Dein Fokus mit Vielbegabung: Definiere deine Teilziele und Maßnahmen in einer Roadmap

So gehst du an den Plan zur Vorbereitung deiner Reise, die Roadmap. Benenne das Ziel und überlege dir, in welchen Teilschritten das Ziel erreicht werden kann. Das Ziel bestimmt wie ein Kompass die Richtung, in die du marschierst.

Bei jedem Ziel lassen sich Unterziele ableiten, die auf einer Zeitachse dargestellt werden können. Es kann sich bei relativ abstrakten Ziele um viele Unterziele handeln, die in einer längeren Zeitabfolge erreicht werden können.

Ist die Aufgabe klar formuliert, können Unterziele in kurzer Zeit erreicht und damit das Gesamtziel schnell umgesetzt werden.

Bei jedem Unterziel musst du definieren, welche Ressourcen du für die Umsetzung benötigst. Das können bestimmte Texte oder andere Hilfsmittel sein. Es kann sich um Geld, um Rückfragen bei anderen Personen und viele andere Abzweigungen handeln. Renne nicht einfach los, sondern überlege dir vorher gut, welche Teilziele und Maßnahmen welche Ressourcen benötigt werden.

Du wirst die zu Beginn definierte Zeit im Gesamtprozess der Aufgabenerledigung schnell einsparen. Idealerweise wanderst du entlang einer Linie zum Ziel. Länge und Verortung im Raum oder auf deinem Schreibtisch ist wie auf einer Karte oder Zeitachse genau definiert. Dir sind auf dieser selbst erstellten Karte Wegstationen, die Unterziele, vorgegeben.

Kommst du an einem dieser Meilensteine an, weißt du, was du bis dahin schon erreicht haben musst und was du an genau diesem Meilenstein zu tun hast. Die „Landkarte“ oder „Roadmap“ für den von dir zu durchlaufenden Prozess sollte also vor Prozessbeginn fertig sein.

Die Roadmap verhindert, dass du im Prozess ständig stehen bleiben musst, um zu überlegen, was jetzt zu tun ist. Versuche, bei der Planung der Roadmap alles zu bedenken. Je detaillierter du die Roadmap vorbereitest, desto mehr wirst du zum Herrn deiner Handlung und kannst dich voll auf das Ziel konzentrieren.

Fokussiere dich auf sorgfältige Ressourcenplanung. Du hast mit Vielbegabung auch viele zur Verfügung.

An jedem dieser Meilensteine wirst du neue Ressourcen benötigen. Das ist, gleich wie deine Arbeit ist, sehr wahrscheinlich. Wenn es sich beispielsweise um eine handwerkliche Arbeit handelt, wirst du an den Meilensteinen Werkzeuge benötigen. Handelt es sich um eine wissenschaftliche Aufgabe, brauchst du Meilenstein abhängig bestimmte Quellen.

Geht es um einen Marketingprozess, benötigst du an den Meilensteinen Ressourcen wie Geld oder neue Grafikgewerke. Plane die Ressourcenbeschaffung vor Prozessbeginn und verliere dich nicht durch nicht geplante Ressourcenüberlegungen erst dann, wenn du den Meilenstein erreicht hast.

Sensible Netzplanung und Selbstfürsorge

Stehen dir Roadmap, Maßnahmen – und Ressourcenplanung sowie die Ressourcen selbst ausreichend zur Verfügung, kannst du losmarschieren und wirst bald dein Ziel erreichen. Die Ziele in deinem Leben können verschiedener Natur sein. Sie können deine Arbeit betreffen oder dein privates Umfeld berühren.

Ziele können die Art und Weise deines Lebensstiles beinhalten, Freundschaften anstreben oder ganz andere Dimensionen betreffen. Mithilfe einer einfachen Netzwerktechnik kannst du einen Gesamtplan, nicht für dein ganzes Leben, aber für einen überschaubaren Zeitraum aufstellen.

Für deinen integrierten Netzplan definierst du in der oben beschriebenen Weise zunächst deine wichtigen Ziele. Ordne sie nach Prioritäten, das wichtigste Ziel kommt zuerst. Soweit die Prozesse parallel sein werden, weil sie verschiedene Lebensbereiche betreffen, malst du die Zeitachsen der Roadmaps untereinander. Du überlegst dir, inwieweit die verschiedenen Unterziele voneinander abhängen.

Hast du das Ziel, in eine neue Stadt umzuziehen, weil dort deine große Liebe wohnt.

Du wirst das realisieren, wenn du den Prozess abgeschlossen hast, dort einen neuen Job zu finden. Diese gegenseitigen Abhängigkeiten von Unterzielen und Zielen machst du durch Verbindungslinien in deiner Roadmap deutlich und zeigst dabei auf, wie jeweils die zeitliche Reihenfolge ist. Welcher Zustand muss im Prozess 1 erreicht sein, um einen bestimmen Meilenstein im Prozess 2 überwinden zu können? So entsteht ein Netzplan.

Denke stets daran, für dein körperliches Wohlbefinden, beispielsweise durch ausreichenden Schlaf oder Zeit für Freizeitsport, zu sorgen. Dein Wohlbefinden ist eine Ressource, die du ständig benötigst. Hast du dir das begreiflich gemacht, wirst du die Prozesse ganz wesentlich optimieren können.

Bündele deine Energien und schaff dir den Raum, den du benötigst, um deine Pläne umzusetzen. Früh morgens, wenn noch niemand im Büro oder an der Arbeit ist, ist eine hochgradig produktive Arbeit möglich. In dieser Zeit nimm dir die schwierigsten Aufgaben vor.

Na, wie klingt das: Kannst du als vielbegabte Scanner-Persönlichkeit einen Fokus finden und halten? Ja natürlich. Ich kann’s auch, sonst könnte ich keine Bücher schreiben, denn die haben Abgabetermine.

Sorge für die weichen Faktoren deiner  Vielbegabung um dich besser zu fokussieren.

  • Der Arbeitsplatz sollte ein angenehmer Aufenthaltsort sein, genauso wie deine Wohnung.
  • Probiere aus, ob dir das Hören von Musik bei der Konzentration und der Abschaltung störender Nebenfaktoren helfen kann. Besser als Radiosendungen mit Moderatoren sind kontinuierliche Stücke von deinem Player.
  • Bei den meisten Menschen funktioniert das gut, weil die Musik in anderen Gehirnregionen verarbeitet wird als der fokussierte Teil deiner Tätigkeit.
  • Halte dir Etwas für deinen Durst bereit.
  • Hab die Leichtigkeit, deine Arbeit oder deine Bemühungen zu unterbrechen und dich bei einer Pause auszuruhen, wenn du müde oder unkonzentriert wirst.  Pausen sind gut für deinen Fokus.
  • Durch Konzentrationsübungen wie Meditation oder das Schachspiel oder durch Apps kannst du deine Konzentrationsfähigkeit systematisch trainieren.
  • Versuche umgekehrt, dich in wichtigen Phasen der Plan-Umsetzung auch einmal von störenden Einflüssen wie dem Handy zu isolieren.
  • Versuche, Stress zu vermeiden. Stress verhindert den Fokus, lässt dich Fehler machen und verbraucht mehr Ressourcen als nötig.

In der Ruhe liegt die Kraft. Auch mit Vielbegabung.

Herzlichst
Anne

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Kommentare

Eine Antwort

  1. Mit Verlaub gesagt, aber „in der Ruhe liegt die Kraft“ ist kein Scanner Spruch. Immer dann wenn ich extrem aufgeregt, verärgert oder massiv begeistert bin, kann ich mich sehr lange sehr gut konzentrieren. So bald die Luft raus ist, verfällt mein Gehirn in den Ruhezustand. Nix zu tun ich schalte ab. Es muss sicherlich auch ruhige und gelassene Menschen geben. Meiner Erfahrung kaschiert das aber in vielen Fällen nur Denkfaulheit! 😉

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