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Anne Heintze
Harald Heintze
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Was nützt dir die positive Psychologie?
Ein wichtiges Element unserer Coaching- und Ausbildungsprogramme ist die positive Psychologie. Dabei geht die positive Psychologie von den Stärken der Menschen aus, die jeden Menschen selbstbewusst machen und die gefördert werden können und sollen. Anders ausgedrückt: Optimismus, Hoffnung, Wohlgefühl und damit Glück kann man lernen.
Positive Psychologie: Was ist das genau?
In diesem Zweig der Psychologie geht es um die wissenschaftliche Erforschung der Parameter, die das Leben lebenswert machen. Man befasst sich mit den Stärken der Menschen, über die die besten Dinge im Leben gefördert werden sollen. Diese Strömung innerhalb der Psychologie folgt also der ressourcenorientierten Psychologie. Es geht immer darum, was Menschen als Individuen sowie als Organisationen und Gesellschaften in ihrer bestmöglichen Entwicklung fördert.
Erforscht werden die für ein gelingendes Leben und Arbeiten bedeutungstragenden Aspekte und das, was das Leben lebenswert macht.
Die positive Psychologie befasst sich mit den Auswirkungen der positiven Emotionen auf Seele wie auch Körper und wie diese vermehrt werden können. Wir untersuchen daher in unserem MKKC früher erlebte Flow-Erfahrungen und unterstützende soziale Beziehungen. Weitere wichtige Elemente sind Motivation, Sinn-Erleben und Achtsamkeit.
Es geht nicht darum, durch positives Denken alle Bereiche des Lebens einfach schön zu reden. Vielmehr werden mit der Positiven Psychologie persönliche Denk- und Verhaltensgewohnheiten so beeinflusst, dass sich langfristig Zufriedenheit und Wohlbefinden einstellen.
Der Ursprung der positiven Psychologie
Die Philosophie der Antike befasste sich bereits mit Fragen zum guten Leben, zu Tugenden und zur Erfüllung im Leben. Von Aristoteles ist die Nikomachische Ethik bekannt – hier philosophiert der weise Mann über die Themen Glück und Wohlbefinden.
Als Basis für das Erleben von Glück identifizierte Aristoteles die persönliche Entwicklung von Charakterstärken und Tugenden, die für sich wie auch für andere Menschen eingesetzt werden müssten. Aristoteles merkte an, dass niemandem diese Tugenden und Charakterstärken angeboren seien, sondern dass sie gefördert und eingeübt werden müssten.
Er sah den Menschen bereits zum größten Teil selbst dafür verantwortlich, sein Potential zu entfalten. Ähnliche Gedanken finden sich bei vielen Religionsgründern und -gründerinnen sowie bei den Vertretern der humanistischen Psychologie. Deren Ideen schafften die Grundlage für Sichtweise des Menschen in der positiven Psychologie.
Führende Forscher der modernen positiven Psychologie
- Ellen Langer, Dozentin an der Harvard Universität in Cambridge, Massachusetts, U.S.
Forschungsschwerpunkte „Gutes Altern“ und „Achtsamkeit/Mindullness“. - Robert Biswas-Diener, Dozent an der Portland State University in Portland, Oregon, U.S.Forschungsschwerpunkte: „Positives Coaching“, Kultur und Glückserleben
- Barbara L. Fredrickson, Dozenzin an der University of North Carolina at Chapel Hill, U.S., Präsidentin der Internationalen Assoziation für Positive Psychologie (IPPA).
Forschungsschwerpunkt: „Positive Emotionen“. - Martin E.P. Seligman, Professor an der University of Pennsylvania, Philadelphia, U.S. Forschungsschwerpunkte: „Charakterstärken“ und Messung des Wohlbefindens (PERMA)
Das PERMA-Modell der positiven Psychologie
Als Basis des sogenannten PERMA-Modells sind die Charakterstärken und Tugenden des Menschen zu sehen. PERMA steht für:
- P: Positive Emotions (übersetzt als gute Gefühle oder Spaß)
- E: Engagement (als Beschäftigung oder Motivation beschrieben)
- R: Realtionships (Beziehungen zu anderen Menschen)
- M: Meaning (hier übersetzt als Sinn oder Sinnhaftigkeit)
- A: Accomplishment (das Erreichen selbstgesteckter Ziele)
Was genau bedeuten die 5 Elemente der positiven Psychologie?
Methoden der positiven Psychologie
Die Grundhaltung in der positiven Psychologie ist immer optimistisch, heilsam, nährend und förderlich. Wir nutzen primär positive Interventionen. Dabei ist kein großer Aufwand nötig: Schon einzelne Anwendungsvorschläge können schnell eine positive Entwicklung hervorrufen.
In ihrem Wesen sind positive Interventionen lösungsorientiert und auf die Zukunft gerichtet. Konkret aktivieren und verstärken sie die Belohnungskreisläufe, die sich im PERMA-Modell finden. Sie dienen als Katalysator für positive Denkmuster und Verhaltensweisen.
Unsere Grundhaltung im Coaching und in unserem Coaching Ausbildungen bei dem Einsatz der positiven Psychologie ist folgende: Wir sind grundsätzlich immer auf das Positive im Menschen konzentriert. Wir stärken die Stärken und achten darauf, welche Krisen ein Mensch bereits bewältigt hat und wie er das geschafft hat. Wir fokussieren uns auf konstruktive, positive und optimistische Elemente und reframen, Erfahrungen unserer Klienten, die sie bisher für negativ gehalten haben.
Positive Psychologie ist auch Prävention für Gesundheit, Lebensfreude und Glück.
Positive Psychologie: Drei praktische Übungen
Das Dankbarkeits-Tagebuch
Nimm dir jeden Abend ein paar Minuten Zeit und denke über deinen Tag nach. Notiere dir in einem schönen Notizbuch, per Computer oder in einem Dokument auf dem Smartphone drei Dinge, die an diesem einen Tag besonders positiv oder schön waren. Schreibe dazu, inwiefern du dazu beigetragen hast, dass diese Dinge passieren konnten. Das muss keine großartige Tat gewesen sein: Zum Erleben eines wunderschönen Sonnenuntergangs trägst du bei, indem du innehältst, dir Zeit nimmst und den Anblick genießt. Kleinigkeiten haben das Potential, dir den Tag zu versüßen – also schreibe gerne kleine Erlebnisse auf.
Der Hintergrund: Negative Erlebnisse werden viel intensiver wahrgenommen als positive Erlebnisse. Und sie graben sich auch tiefer ins Gedächtnis ein. Nimmst du dir für wenigstens eine Woche lang jeden Abend die Zeit, dich auf die positiven Erlebnisse im Tagesablauf zu konzentrieren, schärfst du deine Wahrnehmung für die Glücksmomente des Alltags. Du wirst schnell merken, dass du ein gutes Leben führst, mehr Glück und Zufriedenheit entwickeln.
Der Dankbarkeits-Besuch
Immer wieder erfahren wir Gutes von unseren Mitmenschen. Der Nachbar hat ein Paket für uns angenommen, die Fleischerei-Fachangestellte hat uns ein Stück Wurst zum Probieren geschenkt. Vielleicht hat auch einfach nur die Babysitterin abends noch schnell abgespült, statt einfach nur auf die Kinder aufzupassen. Gibt es eine Person, die dein Leben positiv beeinflusst hat? Hast du dich dafür schon bedankt? Oft vergessen wir im Alltag, uns für die großen und kleinen Nettigkeiten zu bedanken. Setz dich hin und schreibe dieser Person einen Brief. Drücke in dem Brief deine Dankbarkeit aus. Wie detailliert du dabei wirst, bleibt dir überlassen. Dann melde dich bei dieser Person und verabrede dich mit ihr. Bei dem Treffen übergibst du den Brief, von dem du vorher nichts erzählt hast.
Der Hintergrund: Du wirst dir bei dieser Übung bewusst, dass andere Menschen dein Leben durch ihr Handeln positiv beeinflussen. Du bemerkst die positiven Wendungen und lernst, dass Kleinigkeiten oft viel ausmachen.
Freundlichkeitstage
Erkläre einen Tag zum Freundlichkeitstag. An diesem Tag tust du einfach anderen Menschen etwas Gutes. Es ist egal, ob du jemandem das Wechselgeld als Trinkgeld überlässt, ernstgemeinte Komplimente an deine Mitmenschen verteilst, jemandem einen Kaffee ausgibst oder einfach mal wieder eine nette Nachricht an jemanden schreibst. Vielleicht backst du auch einfach ein paar Muffins mehr und bringst den Nachbarn welche vorbei. Du kannst den Freundlichkeitstag vorher planen und deine Ideen zum Nett-sein aufschreiben. Post-Its erinnern dich daran, was du alles tun wolltest. Oder du hast einfach spontan Ideen, die du im Alltag umsetzt. Wichtig ist, dass du den Tag bewusst erlebst und die Reaktionen der Menschen um dich herum wahrnimmst. Bist du auf den Geschmack gekommen, erklärst du einfach immer wieder einzelne Tage zu Freundlichkeitstagen.
Der Hintergrund: Geteilte Freude ist doppelte Freude – am Freundlichkeitstag wirst du zum Glücksbringer und zur positiven Energie für andere Menschen. Und die behalten ihre Freude selten für sich, sondern geben ihr Ausdruck.
Herzlichst
Anne