Underachiever: Hochbegabte Minderleister, die ungehobenen Schätze

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Was ist denn eigentlich ein Underachiever?

Menschen, die über ein außerordentliches geistiges Potenzial verfügen, jedoch nicht in der Lage sind, dies auch in reale Leistungen umzusetzen, werden als Underachiever oder Minderleister bezeichnet.

Wie viele Hochbegabte zu dieser Gruppe gehören ist strittig, denn wie bei vielen Aspekten der Hochbegabung kommen verschiedene Untersuchungen zu völlig unterschiedlichen Ergebnissen. Die Zahlen reichen von circa 12 Prozent (Detlef H. Rost vom Fachbereich Psychologie der Philipps-Universität Marburg), es werden aber auch wesentlich höhere Werte genannt.

Die Existenz von hochbegabten Menschen, die nicht die erwarteten Leistungen erbringen, wird jedoch von keiner Untersuchung geleugnet, völlig unabhängig von welcher Häufigkeit man ausgehen mag. Diese Gruppe stellt die Gesellschaft vor eine große Herausforderung. Das überdurchschnittlich intelligente Menschen ihr Potenzial nicht umsetzen können ist für viele völlig unverständlich.

Das mangelnde Wissen über die Entstehungsbedingungen, Einflussfaktoren und das generelle Vorhandensein dieser Problematik verhindert sowohl die Identifikation als auch die Erforschung dieser Underachiever.

Mögliche Persönlichkeitsmerkmale bei Underachievern:

  • Emotionale Probleme
  • Unlust
  • Negatives Selbstbewusstsein
  • Fehlende oder ungenügende Zielorientierung
  • Geringes Durchhaltevermögen
  • Mangelnde Motivation
  • Ängstlichkeit
  • Unsystematisches Lern- und Arbeitsverhalten
  • Wenig Anstrengungsbereitschaft
  • Mangelnde Selbstdisziplin

 

Viele Underachiever haben in Kindheit wenig Liebe, Zuneigung und Akzeptanz erlebt, hingegen oftmals Ablehnung bis hin zur mangelnder Unterstützung oder gar ausdrückliche Behinderung durch Eltern und Lehrer. In ihrer Altersgruppe waren sie oft starkem Anpassungsdruck und schlechtem Einfluss ausgesetzt oder waren besonders einsam und beziehungsarm.

Weibliche Tiefstapler

Viele Mädchen, die ihr Leistungspotenzial nicht ausschöpfen können, waren ausgeprägte Tiefstapler, die ihr Licht lieber unter den Scheffel stellten, als mit Wissen und Leistung aufzutrumpfen.

Was diese Auflistung verdeutlicht ist, dass es nicht eine einzige Ursache gibt, ebenso wenig wie einen typischen Minderleister. Dies wird auch anhand der Geschichten deutlich. Viele Protagonisten können zur Gruppe der Underachiever gezählt werden.

Häufig wird in den Medien ein völlig unrealistisches Bild von Hochbegabten gezeichnet, denn weder die intellektuellen Überflieger und Genies noch die Versager sind die Norm. Diese überspitzten Darstellungen fördern natürlich weder den sachlichen Zugang zum Thema, noch eine angemessene Beurteilung der Lebensumstände von Betroffenen in der Öffentlichkeit.

Über- und Unterschätzung der Hochbegabten

Dargestellte Extreme führen eher zur Über- oder Unterschätzung sowohl von Häufigkeit, als auch Problembelastungen durch Hochbegabung. Es wird oftmals ein verzerrtes Bild von Hochbegabung als notorisches Außenseitertum, Problemorientierung oder geradezu eine besondere Form der Behinderung gezeichnet.

Jedoch ist Hochbegabung keineswegs ein Risikofaktor für ungünstige Entwicklung und bei hochbegabten Menschen treten problembehaftete Biografien durchaus nicht häufiger als unter anderen Begabungsausprägungen auf!

Zitat Klient: „Ich kann und weiß todsicher immer nur das, was mich interessiert. alles andere ist langweilig. Bei mir hapert es ganz oft an der Motivation und zwar grundsätzlich. Solange ich keine Anerkennung von Außen erwarten kann, wie als Kind, macht es mir keinen Spaß. Aber seit ich erkannt habe, warum das so ist, finde ich meine Motivation an anderen Stellen“.
Herzlichst
Anne

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