Underachiever: Der hochbegabte Minderleiter

Underachiever: Der hochbegabte Minderleister
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„DEN“ hochbegabten Menschen stellt man sich als begnadetes Genie vor, der entweder eine Inselbegabung aufweist oder à la Leonardo da Vinci für jedes Problem die bessere Lösung findet als ein Team von Fachkräften.

Dass es auch hochbegabte Underachiever oder Minderleister gibt, das wissen die wenigsten Menschen – und wissen nicht, dass die Begabten durchaus zu anderen Leistungen befähigt wären. Dabei drückt die Minderleistung leider oft lediglich aus, dass der Betroffene falsch gefordert und gefördert wird, nicht seinen Fähigkeiten entsprechend. Hochbegabte müssen individuell und richtig gefordert und gefördert werden, andernfalls entwickeln sie sich zu unzufriedenen Minderleistern.

Underachiever – ist das noch Begabung?

Man müsste meinen, wer mit Hochbegabung auf die Welt gekommen ist, müsse doch zumindest eine klar erkennbare Begabung aufweisen. Das ist aber längst nicht immer so, Betroffene können nach außen hin wie hoffnungslose Fälle wirken und man merkt ihnen die besondere Begabung überhaupt nicht an.

In der Schulzeit schneiden Kinder und Jugendliche in jedem Fach schlecht ab, hochbegabte Erwachsene bekommen schlimmstenfalls ihr Leben nicht in den Griff und erreichen niemals ihre volle Potenzialentfaltung.

Das liegt aber alleine daran, dass sie mit den Lehr- und Lernmethoden der regulären Schule oder im Beruf nicht zurechtkommen, da sie andere Bedürfnisse haben. Unser Coaching  kann helfen, hochbegabte Erwachsene richtig und ihren Bedürfnissen und Anforderungen entsprechend zu fördern, sodass sie doch noch entdecken können, was in ihnen steckt und wozu sie wirklich in der Lage sind.

Underachiever – Ungehobene Schätze

Menschen, die über ein außerordentliches geistiges Potenzial verfügen, jedoch nicht in der Lage sind, dies auch in reale Leistungen umzusetzen, werden als Underachiever oder Minderleister bezeichnet. Wie viele Hochbegabte zu dieser Gruppe gehören ist strittig, denn wie bei vielen Aspekten der Hochbegabung kommen verschiedene Untersuchungen zu völlig unterschiedlichen Ergebnissen. Die Zahlen beginnen bei 12 Prozent (Detlef H. Rost vom Fachbereich Psychologie der Philipps-Universität Marburg), es werden aber auch wesentlich höhere Werte genannt.

Die Existenz von hochbegabten Menschen, die nicht die erwarteten Leistungen erbringen, wird jedoch von keiner Untersuchung geleugnet, völlig unabhängig von welcher Häufigkeit man ausgehen mag. Diese Gruppe stellt die Gesellschaft vor eine große Herausforderung.

Dass überdurchschnittlich intelligente Menschen ihr Potenzial nicht umsetzen können, ist für viele völlig unverständlich. Das mangelnde Wissen über die Entstehungsbedingungen, Einflussfaktoren und das generelle Vorhandensein dieser Problematik verhindert sowohl die Identifikation als auch die Erforschung dieser Underachiever.

Mögliche Persönlichkeitsmerkmale bei Underachievern:

  • emotionale Probleme
  • Unlust
  • negatives Selbstbewusstsein
  • fehlende oder ungenügende Zielorientierung
  • geringes Durchhaltevermögen
  • mangelnde Motivation
  • Ängstlichkeit
  • unsystematisches Lern- und Arbeitsverhalten
  • wenig Anstrengungsbereitschaft
  • mangelnde Selbstdisziplin

 

Viele Underachiever haben in ihrer Kindheit wenig Liebe, Zuneigung und Akzeptanz erlebt, hingegen viel Ablehnung bis hin zu mangelnder Unterstützung oder gar ausdrückliche Behinderung durch Eltern, Lehrer oder „Freunde“.

In ihrer Altersgruppe waren sie oft starkem Anpassungsdruck und schlechtem Einfluss ausgesetzt oder waren besonders einsam und beziehungsarm.

Viele Mädchen, die ihr Leistungspotenzial nicht ausschöpfen können, waren ausgeprägte Tiefstapler, die ihr Licht lieber unter den Scheffel stellten, als mit Wissen und Leistung aufzutrumpfen.

Lösungen für hochbegabte Erwachsene

Beim Coaching können begabte Erwachsene lernen, wie sie es zur vollen Potenzialentfaltung bringen können. Die Arbeit zeigt ihnen Lösungen für ihren Alltag auf und kann ihnen sogar dabei helfen, Bildung nachzuholen, die sie durch ihre nicht gelebte Hochbegabung vielleicht verpasst haben.

Hochbegabte müssen nicht ihr Leben lang Schwierigkeiten dabei haben, mit ihrer besonderen Begabung umzugehen und etwas daraus zu machen.

Selbst dann, wenn sie nie gezielt gefördert und in der Kindheit vielleicht sogar verkannt wurden, können Underachiever jetzt noch etwas daran ändern und lernen, mehr aus sich zu machen. Dank Unterstützung empfindet niemand mehr seine besondere Begabung als lästig oder gar als störend, sondern erkennt in ihr das wahre Potenzial.

Das ist unsere Haltung und wir haben viele Bestätigungen erfahren: Es stimmt!

Die meisten erwachsenen Underachiever entdecken ihre Hochbegabung über ihre Kinder. Wenn diese „so“ sind, wie kommt das nur?
Sie wissen: der Apfel fällt bekanntlich nicht weit vom Stamm.
Sie beginnen sich zu hinterfragen und ihr Leben unter diesen Vorzeichen völlig anders zu beurteilen. Sie VER-urteilen sich nicht mehr….

Es ist eine allerhöchste beglückende Aufgabe, diese früheren Minderleister auf ihrem Weg zu einem selbstbewussten und erfolgreichen Menschen zu begleiten.

Herzlichst
Anne

Kommentare

15 Antworten

  1. Heute habe ich auf diese wundervolle Seite gefunden, ich habe jetzt erst als Erwachsene entdeckt, dass ich hochbegabt bin. Hier in diesem Bericht steht „Unser Coaching kann helfen, hochbegabte Erwachsene richtig und ihren Bedürfnissen und Anforderungen entsprechend zu fördern, sodass sie doch noch entdecken können, was in ihnen steckt und wozu sie wirklich in der Lage sind.“

    WO FINDE ICH DIESES COACHING? Gibt es das noch?
    Würde mich sehr freuen auf eine Antwort.

  2. Mein 13-jähriger Sohn ist ein hochbegabter Underachiever (die Hochbegabung 2x getestet). Im Kindergarten noch der Star ging es ab dem 1. Schultag (eine miese Montessoriklasse inkl. Mobbing seitens älterer Schüler und Lehrer) rapide abwärts und nach einer Woche war der Zug abgefahren.

    Seitdem ist er ein wohl ein „Verweigerer“, dabei macht es den Eindruck, als würde er sich fast übermenschlich anstrengen. Es ist, als würde er sein Hirn einfach nicht einschalten. Er fühlt sich beim Lernen allerdings nicht unter-, sondern überfordert. Absoluter Chaot in der Schule, tägliches, stundenlanges Stoff-Vorkauen von mir am Nachmittag, weil er selbständig einfach nicht lernen könnte und wollte. Trotzdem Ein ständiges Pendeln zwischen gerade noch „genügend“ und „nicht genügend“. Und jedes Jahr eine drohende oder tatsächliche Nachprüfung.

    Aus dem Wahnsinnsaufwand (für ihn und mich) wurde eine echte Quälerei.

    Heuer hat er zum vierten Mal die Schule gewechselt – seit einem halben Jahr ist er nicht mehr im Gymasium, sondern in einer Sportmittelschule. Wegen Corona = Hausunterricht lässt sich noch nicht allzuviel sagen, doch das Unterrichtsniveau in dieser Schule ist in der 3. Klasse mit dem der 4. Klasse Volksschule vergleichbar. Trotzdem alles lächerlich einfach sein müsste, blüht weiterhin das Chaos, sobald er etwas eigenständig machen soll – er möchte sich überall mit dem absoluten Mindestmaß durchschummeln. Nein stimmt nicht: wenn es nach ihm ginge, würde er Schulisches komplett ignorieren.

    Auch zu Hause blüht er keineswegs (vor dem Schulstart schon), sondern vergräbt sich am liebsten in Donald Duck-Comics und beim Gaming.

    8 der oben genannten 10 Eigenschaften treffen auf ihn zu – teilweise aber erst seit dem Schuleintritt. Es ist, als wäre aus dem hochenergetischen, selbstbewussten, extrovertierten, beliebten, wissbegierigen, an allem interessierten, dauerquatschenden Kind ein anderer geworden: selbstunsicher, vermeidend … er hält sich für unfähig, dumm, hat kaum Freunde …

    Er bräuchte ein 3-4 Personen-Lerngruppe, in der individuell und kompetent auf ihn, seine Bedürfnisse und Schwächen (mangelnde Fähigkeit zur Strukturierung, Hypersensibilität, daher extrem ablenkbar) eingegangen wird. Einen guten Mentor (der ich offensichtlich nicht bin) …

    Eine Hochbegabtenfachfrau hat dringend nahegelegt, in aus dem Gym zu nehmen – um in dem für ihn nicht passenden System nicht völlig kaputt zu machen.

    Er fühlt sich eindeutig erleichtert, aber es ist schrecklich, als Mutter ein hochbegabtes Kind in eine Mittelsschule und irgendeine Lehre zu stecken, wissend dass er eigentlich irgendwo in sich vergraben ein fantastisches Potenzial hat. Was ich selbst ja schon selbst bezweifle – obwohl der mehrstündige kognitive Leistungstest von einer Koryphäe durchgeführt wurde.

    Ich hab so Angst, ihm einfach nicht das Passende bieten zu können und ihm damit langfristig das Leben trotz versauen …

    1. Liebe Claudia, mir kamen fast die Tränen als ich deine Geschichte gelesen habe…denn das kenne ich sehr gut.

      Ich würde mich sehr freuen wenn du mich kontaktieren würdest.

      LG und alles Gute

      Ivelina V.

    2. Hallo Claudia,

      es ist schwierig das zu verstehen, doch vielleicht ist es für Deinen Sohn eher eine Möglichkeit, sich in einem anderen Bereich zu entfalten, als dem geistigen, der für „Hochbegabte“ nahezuliegen scheint.
      Die gegenwärtigen Institutionen werden leider einigen Menschen nicht gerecht und das ist nicht Deine Schuld.

      Habt ihr schon mal über eine Tätigkeit an der frischen Luft nachgedacht? Arbeit mit Pflanzen, Tieren oder aber etwas Handwerkliches? Vielleicht sogar etwas Soziales, zb mit Kindern?
      Vielleicht wird er wieder freier, wenn er Abstand bekommt von der Erwartungen, denen er gerade nicht entsprechen kann.
      Als „Hochbegabte*r“ kann es sich so anfühlen (und verselbstständigen), als müsste man sich den Dingen entziehen, weil man es nicht vermag sich ihnen entsprechend zu verbiegen. „Das Hirn nicht angeschaltet zu bekommen“ befindet sich in meinen Augen irgendwo zwischen Selbstschutz- und Selbstzerstörungsmechanismus.
      Möglicherweise kann es für ihn erst einmal keine gute „Bildungslösung“ geben, dann geht es darum, etwas zu finden, mit dem es ihm perspektivisch besser geht, ganz unabhängig von besonderen Leistungen. Vielleicht ist eine Ausbildung der bessere Weg, als zu versuchen, sich bis zum Abitur mehr schlecht als recht durch die Schule zu quälen.
      „Hocharbeiten“ oder sich nachqualifizieren bleibt als Möglichkeit bestehen, in einigen Bereichen qualifiziert Berufserfahrung für ein Studium.

      Hierbei handelt es sich um meine persönliche Einschätzung: ich bin 23 Jahre alt, keine Psychologin, „hochbegabt“ und zwar mit vielen Tränen bis zum Studium gelangt, um aber festzustellen, dass auch diese Institution mich unglücklich macht.

      Ich wünsche Euch alles Gute!
      Lea

  3. Ein sogenannter Underachiever mit einem IQ jenseits 130 (ca. 140). Ich wäre ein brillanter Psychiater, wenn ich Medizin studieren könnte u. das Durchhaltevermögen hätte.

    Aktuell bin ich 21.7 Jahre alt und würde gerne meinen Ph.D mit 29 Jahren in Bereich Psychiatrie promovieren, jedoch bin ich arbeitslos, habe wenig Geld und Lernschwierigkeiten (Dyslexia, ADHD, Dyskalkulie) und habe keine Maturität.

    Kennt jemand einen Weg mit dem ich in einem bis zwei Jahren einen gymnasialen Abschluss nachholen kann? Ich würde nur die Abschlussprüfungen schreiben, da ich ein Autodidakt bin.

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