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Autoren
Anne Heintze
Harald Heintze
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Masking bei Asperger-Autismus: Wenn du dich jahrelang tarnst, um dazuzugehören

Hochfunktionaler Autismus bei Frauen und Männern – und warum Coaches mehr erkennen müssen als ADHS und Hochsensibilität. Viele Menschen mit hochfunktionalem Asperger-Autismus leben jahrzehntelang unerkannt – vor allem Frauen. Sie gelten als empathisch, intelligent, sensibel und leistungsfähig. Doch was kaum jemand sieht: Hinter dieser scheinbaren Anpassung steckt oft ein Leben im Masking-Modus. Dieses Tarnen kostet Kraft. Besonders dann, wenn sich Hochsensibilität, Hochbegabung, ADHS und Asperger-Autismus überlagern – wie es bei HOCHiX Menschen häufig der Fall ist.
In diesem Artikel erfährst du, woran du Masking erkennen kannst, warum es bei Männern und Frauen unterschiedlich aussieht – und warum Coaches und Therapeuten endlich aufhören sollten, nur nach Hochsensibilität oder ADHS zu suchen, wenn das autistische Denken längst spürbar ist.
Was ist Masking bei Asperger-Autismus?
Masking bedeutet, sich im sozialen Miteinander so anzupassen, dass autistische Eigenarten möglichst nicht auffallen. Menschen mit hochfunktionalem Autismus entwickeln oft schon als Kinder feine Antennen dafür, was gewünscht ist – und was nicht geht. Also wird gelernt, im richtigen Moment zu lächeln, Blickkontakt zu halten, sich „normal“ zu verhalten, auch wenn im Inneren alles rebelliert.
Masking ist nicht Lügen. Es ist Selbstschutz.
Aber es führt dazu, dass du irgendwann selbst nicht mehr weißt, wer du wirklich bist – weil dein echtes Ich dauernd im Hintergrund bleiben musste.
Asperger-Autismus bei Männern: Hochsensibilität unterdrücken statt zeigen
Männer mit hochfunktionalem Autismus fallen selten auf. Sie gelten als rational, zurückhaltend, pflichtbewusst – manchmal auch seltsam stur oder wortkarg. Was viele nicht ahnen: Hinter dieser Fassade liegt oft eine ausgeprägte Hochsensibilität.
Diese wird jedoch durch Masking komplett überdeckt. Denn sensible Männer passen nicht ins klassische Rollenbild.
Viele männliche HOCHiX Menschen unterdrücken jahrzehntelang ihre Reizempfindlichkeit, ihre Überforderung in Gruppen, ihre tiefe Empathie – bis es irgendwann nicht mehr geht. Erst durch Erschöpfung, Isolation oder emotionale Zusammenbrüche wird sichtbar, was eigentlich nie weg war – nur gut versteckt.
Asperger-Autismus bei Frauen: Hochbegabung tarnen, um dazuzugehören
Frauen mit Asperger-Autismus werden besonders oft übersehen. Warum?
Weil sie funktionieren. Weil sie sich anpassen, lachen, nicken, beobachten – und dabei im Inneren völlig überfordert sind.
Viele dieser Frauen sind hochbegabt, extrem analytisch, blitzschnell im Denken – und gleichzeitig tief unsicher im sozialen Miteinander. Das führt zu einem hochentwickelten Masking: Sie imitieren Verhalten, sie übernehmen Rollen, sie lernen Smalltalk wie ein Skript.
Doch das alles kostet Energie. Und macht einsam. Denn niemand sieht, wie viel innere Anstrengung nötig ist, um normal zu wirken.
ADHS und Asperger-Autismus: Zwei unterschiedliche Gehirne – ein gemeinsames Leben
Aktuelle Studien zeigen, dass etwa 30 % bis 80 % der Menschen im Autismus-Spektrum auch ADHS-Merkmale aufweisen. Umgekehrt erfüllen 20 % bis 50 % der Personen mit ADHS auch Kriterien einer Autismus-Spektrum-Störung.
Diese hohe Überschneidung verdeutlicht, wie wichtig es ist, im Coaching und in der Begleitung neurodivergenter Menschen nicht nur auf einzelne Merkmale wie Hochsensibilität oder Hochbegabung zu achten, sondern das gesamte neurodivergente Profil zu betrachten.
(Quelle: https://www.goldenstepsaba.com/resources/adhd-and-autism-comorbidity).
Das bedeutet: Impulsivität, Konzentrationsprobleme, motorische Unruhe und sensorische Überforderung treffen aufeinander.
Viele Coaches erkennen das nicht – weil sie ADHS inzwischen sehr gut einordnen können, Autismus jedoch völlig ausblenden.
Dabei ist gerade die Kombination spannend und herausfordernd. Diese Menschen sind gleichzeitig schnell und tief, chaotisch und strukturliebend, überreizt und unterfordert.
Sie brauchen Begleitung, die nicht normiert, sondern differenziert. Und sie brauchen Räume, in denen sie nicht mehr verstecken müssen, wer sie wirklich sind.
Wenn du dir einen ersten Eindruck verschaffen willst, absolviere unsere Online-Tests. Es gibt zwei, denn Asperger Autismus drückt sich bei Männern und Frauen unterschiedlich aus.
Mach hier einen unserer beiden kostenlosen Online-Tests:
Warum es so wichtig ist, dass Coaches und Therapeuten Asperger-Autismus erkennen
Viele neurodivergente Menschen suchen sich heute Coaching statt Therapie. Sie wollen keine Diagnose, keine Pathologisierung – sondern Begleitung auf Augenhöhe.
Deshalb ist es deine Aufgabe als Coach, über den Tellerrand hinauszusehen.
Du brauchst keine Diagnosekompetenz. Aber du musst die Muster erkennen:
- das intellektuelle Masking
- die soziale Erschöpfung
- das stille Anderssein hinter der Fassade
Wenn du nur nach ADHS oder Hochsensibilität suchst, übersiehst du womöglich das eigentlich Relevante: ein hochfunktionales, feinsinniges autistisches Gehirn, das einfach anders verdrahtet ist.
Und das endlich aufhören will, sich dauernd zu verstellen.
Coaching ist kein Therapieersatz – aber ein Ort für Echtheit
Coaching ersetzt keine Therapie – das ist klar. Gerade bei tiefgreifenden Traumata, stark eingeschränkter Alltagstauglichkeit oder massiven depressiven Phasen gehört die Begleitung in professionelle Hände.
Aber: Menschen mit hochfunktionalem Asperger-Autismus brauchen oft gar keine Therapie. Sie brauchen Räume, in denen sie nicht mehr maskieren müssen.
Das ist Coaching auf HOCHiX Art:
- Einfühlsam, direkt, erkenntnisstark.
- Ohne Schubladen. Ohne Diagnosen.
- Aber mit dem Blick für das, was wirklich da ist.
Reflexionsfragen für dich – oder für deine Klienten
- Welche Rolle spielst du im Alltag, um nicht aufzufallen?
- Wann fühlst du dich innerlich echt – und wie oft im Außen nicht?
- Hast du gelernt, dich in Gruppen anzupassen, obwohl du dich fremd fühlst?
- Welche Verhaltensweisen zeigst du nur, damit andere dich mögen?
- Wo könntest du beginnen, dein authentisches Ich wieder sichtbar zu machen?
Möchtest du noch tiefer eintauchen – oder selbst als Coach lernen, neurodivergente Menschen sicher zu begleiten?
Dann schau dir unsere HOCHiX Coaching-Ausbildung an: www.hochix.com/ausbildung
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Ich hoffe, ich habe das Geschenk deiner Zeit verdient.
Sonnige Grüße
Anne
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