Depressionen bei HOCHiX Menschen: Warum so viele von uns betroffen sind

Depressionen bei HOCHiX Menschen: Warum so viele von uns betroffen sind
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Himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt – diese Extreme kennen viele HochX Menschen nur zu gut. Gerade hochsensible und hochbegabte Menschen sind anfällig für depressive Phasen. Doch warum ist das so? Was führt dazu, dass viele von uns immer wieder in emotionale Tiefs fallen, während Scanner-Persönlichkeiten (Vielbegabte) anscheinend seltener betroffen sind?

Die emotionale Überlastung hochsensibler Menschen

Hochsensible Menschen nehmen ihre Umgebung intensiv wahr. Geräusche, Gerüche, Stimmungen und vor allem Emotionen treffen sie oft mit voller Wucht. Diese ständige Reizüberflutung kann zur Erschöpfung führen, und wenn keine regelmäßigen Rückzugsräume geschaffen werden, mündet diese Erschöpfung oft in Depressionen. 

Zudem ist es nicht selten, dass Hochsensible das Gefühl haben, zu „anders“ zu sein, nicht richtig in die Welt zu passen. Die Folge sind Selbstzweifel, Isolation und ein tiefer emotionaler Schmerz.

Oft fehlt das Verständnis von außen. Aussagen wie „Du bist zu empfindlich“ oder „Stell dich nicht so an“ begegnen hochsensiblen Menschen ständig. Dieses Unverständnis kann das Gefühl verstärken, nicht dazuzugehören, was eine Depression noch weiter begünstigen kann.

Hochbegabung: Die Gefahr der Isolation und des „Overthinking“

Auch hochbegabte Menschen sind oft von Depressionen betroffen, und zwar aufgrund ihrer kognitiven Überlastung. Ihr Verstand arbeitet permanent auf Hochtouren, sie sehen die Welt in ihrer ganzen Komplexität, was sie oft von ihrer Umwelt isoliert. Diese Isolation kann schnell in ein Gefühl der Sinnlosigkeit münden. Hochbegabte suchen nach tiefen, bedeutungsvollen Verbindungen und Erlebnissen, die in unserer oft oberflächlichen Welt nur schwer zu finden sind.

Darüber hinaus leiden viele Hochbegabte am sogenannten „Impostor-Syndrom“, dem Gefühl, trotz offensichtlicher Erfolge nicht genug zu sein. Diese permanenten Selbstzweifel und die Unfähigkeit, den eigenen Wert anzuerkennen, führen bei vielen Hochbegabten zu einem inneren Kreislauf aus Selbstkritik und Hoffnungslosigkeit, der in eine Depression münden kann.

Ein tragisches Beispiel für die extremen Folgen dieses inneren Drucks ist die Geschichte von Mariana, einer jungen hochbegabten Frau, die sich bereits in jungen Jahren das Leben nahm. In ihrer Todesanzeige im Tagesspiegel wird deutlich, wie sehr sie unter ihrer Hochbegabung und der damit verbundenen Einsamkeit litt. Mariana steht für viele Hochbegabte, die unter dem Druck der Gesellschaft und ihren eigenen hohen Erwartungen zerbrechen.

Scanner-Persönlichkeiten: Warum sie seltener betroffen sind

Im Gegensatz zu hochsensiblen und hochbegabten Menschen scheinen Scanner-Persönlichkeiten, die Vielbegabten, weniger anfällig für Depressionen zu sein. Ihre Neugier und Vielseitigkeit geben ihnen die Fähigkeit, sich aus emotionalen Tiefs herauszuziehen.

Wenn sie an einem Thema das Interesse verlieren, wechseln sie einfach zu einem anderen. Diese Flexibilität und das ständige Streben nach neuen Herausforderungen halten sie oft davon ab, sich in negativen Gedankenspiralen zu verlieren.

Das heißt jedoch nicht, dass Scanner-Persönlichkeiten immun gegen depressive Phasen sind. Wenn sie das Gefühl haben, ihre vielen Interessen nicht ausleben zu können oder immer nur an der Oberfläche zu kratzen, kann dies ebenfalls zu Frustration und innerer Unruhe führen.

Die „dunkle Nacht der Seele“

Depressionen fühlen sich für viele HOCHiX Menschen wie die „dunkle Nacht der Seele“ an – eine Phase tiefster innerer Verzweiflung und Orientierungslosigkeit. 

Ich selbst habe in einem früheren Artikel von meinen eigenen Erfahrungen berichtet. Nach mehr als 20 Jahren, in denen ich selbst immer wieder mit Depressionen gekämpft habe, habe ich meine Arbeit in der HOCHiX Akademie genau darauf ausgerichtet: Menschen wie Mariana zu helfen, die an ihrer Hochbegabung und den Erwartungen der Gesellschaft zerbrechen. Es geht darum, diesen Schmerz zu verhindern, bevor er zu einem unausweichlichen Teil des Lebens wird.

Was du tun kannst

Als HochX Mensch ist es wichtig, sich selbst zu verstehen und die eigenen Bedürfnisse ernst zu nehmen. Die Sensibilität, die Tiefgründigkeit und die emotionale Intensität, die dich ausmachen, können eine große Stärke sein – aber nur, wenn du lernst, mit ihnen umzugehen. Hier einige Ansätze, die dir helfen können:

  1. Pausen und Selbstfürsorge:
    Regelmäßige Auszeiten sind essenziell, um emotionale und kognitive Überlastung zu vermeiden.
  2. Grenzen setzen:
    Lerne, „Nein“ zu sagen und dich abzugrenzen, sowohl in sozialen als auch in beruflichen Kontexten.
  3. Verbindungen schaffen:
    Suche den Austausch mit Gleichgesinnten, die deine Erfahrungen verstehen und dich unterstützen.
  4. Professionelle Hilfe in Anspruch nehmen:
    Manchmal ist es notwendig, sich Unterstützung von außen zu holen, sei es durch Therapie oder Coaching.
 

Depressionen sind bei HOCHiX Menschen keine Seltenheit. 

Ob durch emotionale Überreizung bei Hochsensiblen oder durch gedankliche Überlastung bei Hochbegabten – die Ursachen sind vielfältig. Doch mit dem richtigen Verständnis und den passenden Strategien kannst du lernen, diese Phasen zu überstehen und dein Leben voll auszukosten. 

Die Geschichte von Mariana erinnert uns daran, wie wichtig es ist, sich nicht alleine mit diesen Gefühlen zu fühlen und rechtzeitig Unterstützung zu suchen.

Ich hoffe, ich habe das Geschenk deiner Zeit verdient.

Sonnige Grüße von
Anne

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