Warum du als Scanner-Persönlichkeit wahrscheinlich ADHS hast

Warum du als vielbegabte Scanner-Persönlichkeit wahrscheinlich ADHS hast – und es nie bemerkt hast
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„Ich kann mich einfach nicht entscheiden!“

Kommt dir das bekannt vor? Du hast tausend Ideen, zig Interessen und könntest theoretisch drei Berufe gleichzeitig ausüben – aber sobald es um Struktur und Umsetzung geht, wird es schwierig. Vielleicht hast du dir oft gesagt: „Ich bin halt ein Scanner-Typ!“ Doch was, wenn hinter deinem rasenden Geist nicht nur Vielbegabung, sondern auch ADHS steckt?

Scanner-Persönlichkeit und ADHS – zwei Seiten derselben Medaille?

Vielbegabte Scanner sind bekannt dafür, dass sie sich in unfassbar viele Themen gleichzeitig einarbeiten können. Sie lieben Abwechslung, haben keine Lust auf Routine und wechseln gern zwischen Projekten. Klingt nach einem faszinierenden Gehirn, oder? Ist es auch! Doch was, wenn diese Eigenschaften weniger ein „frei wählbares Feature“ und vielmehr eine neurobiologische Besonderheit sind?

ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung) wird oft als eine „Konzentrationsstörung“ missverstanden. Dabei ist es in Wirklichkeit eine Regulationsstörung der Aufmerksamkeit – was bedeutet: Man kann sich sehr gut fokussieren, aber nur, wenn es extrem spannend ist. Und hier kommen Scanner-Persönlichkeiten ins Spiel: Sie brauchen andauernd neue Stimulation. Ihr Gehirn verlangt nach Abwechslung, nach Dopamin-Kicks, nach Neugierde. Klingelt da was?

Warum so viele Vielbegabte unentdecktes ADHS haben

Viele hoch- und vielbegabte Menschen haben gelernt, ihre ADHS-Symptome clever zu kaschieren. Warum? Weil ihr schnelles Denken es ihnen ermöglicht, Defizite zu kompensieren. Sie können sich zum Beispiel bis zur letzten Sekunde vor der Deadline durchmogeln, liefern dann aber brillante Arbeit ab. Oder sie springen von Job zu Job, weil sie sich chronisch unterfordert fühlen – und glauben, das liege nur an ihrer Scanner-Persönlichkeit.

Doch es gibt Anzeichen, die auf mehr hindeuten als nur „vielseitige Interessen“:

  • Du fängst begeistert Dinge an, verlierst aber nach kurzer Zeit die Lust.
  • Dein Kopf ist wie ein Browser mit 57 offenen Tabs.
  • Du brauchst Druck (z. B. eine Deadline), um überhaupt in die Gänge zu kommen.
  • Deine Emotionen sind oft intensiv und schwer zu regulieren.
  • Du hast das Gefühl, permanent zwischen Genie und Chaos zu schwanken.

 Was bedeutet das für dich?

ADHS ist keine Krankheit, sondern eine andere Art, die Welt wahrzunehmen. Viele Scanner haben ADHS – und wenn sie es erkennen, können sie ihre Stärken viel gezielter einsetzen.

Wenn du dich in diesem Artikel wiederfindest, kann es hilfreich sein, dich tiefer mit dem Thema zu beschäftigen.

Vielleicht gibt es Strategien, die dein Leben erleichtern. Vielleicht verstehst du endlich, warum du so bist, wie du bist. Und vielleicht wird dir klar: Es ist nichts „falsch“ mit dir – du funktionierst nur anders als der Durchschnitt. Und das ist völlig okay.

Ich hoffe, ich habe das Geschenk deiner Zeit verdient.

Herzlichst
Anne

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