Das NAWI-Prinzip – Wie du mit ADHS produktiv bleibst

Das NAWI-Prinzip – Wie du mit ADHS produktiv bleibst
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Kennst du das? Du willst eine Aufgabe erledigen, aber du kannst dich einfach nicht aufraffen. Dein Gehirn springt von einem Gedanken zum nächsten, du prokrastinierst oder verlierst nach wenigen Minuten die Konzentration. Willkommen in der Welt von ADHS! Aber bevor du dich schlecht fühlst: Es gibt Strategien, die dein Gehirn in Schwung bringen – und eine davon ist das NAWI-Prinzip.

Das NAWI-Prinzip ist ein einfacher, aber hochwirksamer Ansatz, um Aufgaben leichter zu bewältigen. Es basiert auf vier Faktoren, die dein ADHS-Gehirn braucht, um sich zu motivieren: Notwendigkeit, Abwechslung, Wettbewerb und Interesse. Wenn mindestens einer dieser vier Punkte erfüllt ist, steigt deine Chance, eine Aufgabe mit Energie und Fokus zu erledigen. Zahlreiche vielbegabte Scanner-Persönlichkeiten haben ebenfalls ADHS, und auch für diese Menschen könnte diese Methode sehr hilfreich sein.

N – Notwendigkeit: Wenn es wirklich dringend ist

ADHS-Menschen neigen dazu, Dinge aufzuschieben – bis der Druck so groß ist, dass sie in den „Panik-Modus“ schalten und in letzter Minute alles erledigen. Das liegt daran, dass unser Gehirn durch Dringlichkeit einen Dopamin-Kickbekommt, der uns plötzlich aktiv werden lässt.

So nutzt du es:

  • Setze dir künstliche Deadlines und bitte andere, dich daran zu erinnern.
  • Erzähle jemandem, dass du etwas bis zu einem bestimmten Zeitpunkt erledigst – die soziale Verpflichtung sorgt für mehr Druck.
  • Nutze den „Pomodoro-Trick“: Stelle einen Timer auf 25 Minuten und starte JETZT – der Zeitdruck hilft dir, in die Aufgabe zu kommen.

 

A – Abwechslung: Monotonie ist dein größter Feind

Routine ist gut – aber für ein ADHS-Gehirn kann sie tödlich langweilig sein. Wenn eine Aufgabe zu eintönig ist, schaltet dein Gehirn ab. Dein Geist braucht ständig neue Reize, um aktiv zu bleiben.

So nutzt du es:

  • Wechsle regelmäßig deinen Arbeitsort oder deine Sitzposition.
  • Baue kleine Bewegungspausen ein (z. B. fünf Minuten Stretching oder ein kurzer Spaziergang).
  • Kombiniere ungeliebte Aufgaben mit etwas, das Spaß macht – etwa Musik hören beim Aufräumen oder ein spannendes Hörbuch während der Hausarbeit.

W – Wettbewerb: Dein Gehirn liebt Herausforderungen

ADHS-Gehirne reagieren besonders gut auf Gamification – also auf Spiele, Herausforderungen und kleine Wettbewerbe. Sobald es einen Anreiz gibt, steigt die Motivation.

So nutzt du es:

  • Setze dir selbst eine Challenge: „Kann ich diese Aufgabe in 10 Minuten erledigen?“
  • Wette mit einem Freund, wer eine bestimmte Aufgabe schneller schafft.
  • Nutze Apps mit spielerischen Elementen, z. B. „Habitica“ für Gewohnheiten oder „Forest“ für fokussiertes Arbeiten.

I – Interesse: Begeisterung bringt dich in den Hyperfokus

ADHS-Menschen haben oft Schwierigkeiten, sich auf Dinge zu konzentrieren, die sie nicht interessieren. Doch wenn sie etwas begeistert, können sie stundenlang im Hyperfokus versinken und außergewöhnliche Leistungen erbringen.

So nutzt du es:

  • Suche nach einem persönlichen Bezug zur Aufgabe: Was kannst du daraus lernen? Wie hilft sie dir langfristig?
  • Versuche, die Aufgabe mit deinen Interessen zu verknüpfen. Wenn du z. B. Sprachen lernen willst, dann nicht mit langweiligen Vokabeln, sondern mit Songtexten oder Serien.
  • Erschaffe eine kreative Variante der Aufgabe – ADHS-Gehirne lieben Neues und Unkonventionelles!
 

Fazit: Dein Gehirn spielt nach anderen Regeln – also nutze sie!

ADHS ist keine Schwäche – es ist eine andere Art, die Welt wahrzunehmen. Wer das NAWI-Prinzip versteht und bewusst einsetzt, kann seine Energie gezielt steuern. Wenn eine Aufgabe dir schwerfällt, frage dich: Erfüllt sie mindestens eine der vier NAWI-Kriterien? Wenn nicht – kannst du sie so verändern, dass dein Gehirn Lust darauf bekommt?

Probiere es aus! Finde heraus, welcher dieser vier Faktoren dir am meisten hilft – und mache ihn zu deinem persönlichen Turbo für mehr Fokus und Produktivität!

Sonnige Grüße

Anne

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