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Anne Heintze
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6 Wege für mehr Resilienz in Krisenzeiten
Vor allem in Krisensituationen wird schnell deutlich, wie drastisch sich Menschen im Umgang mit psychischen Belastungen und übermäßigem Stress unterscheiden. Resilienz ist sehr unterschiedlich stark entwickelt.
Während bei einigen Menschen Erkrankungen wie Burnout oder Depressionen in turbulenten Zeiten gehäuft zutage treten und vermehrt zu Alkohol und anderen Suchtmitteln gegriffen wird, scheinen einige Personen über eine seelische Barriere, quasi ein emotionales Schutzschild, zu verfügen.
Resilienz – Definition und Abgrenzung
Unter Resilienz verstehen wir eine Fähigkeit, die in unseren Zeiten von zunehmender Bedeutung für die Meisterung des hektischen Alltags und dem Erfolg im Arbeitsumfeld ist. Doch haben viele Personen Schwierigkeiten, den Begriff richtig für sich einzuordnen. In der Physik wird Resilienz als Begriff definiert, der die Eigenschaft diverser Materialien beschreibt, sich nach äußeren Einflüssen wieder in ihre Ursprungsform zurückzubegeben. Diesen Ansatz übernahm man in die Psychologie, um Menschen zu beschreiben, die auch Krisen emotional unbeschadet überstehen können. Die Rede ist demnach von einer vollständigen Wiederherstellung oder Aufrechterhaltung der psychischen Stabilität nach starken Stressereignissen.
Beispiele für fehlende Resilienz ist der Einstieg in eine Drogenkarriere oder der Beginn psychischer Krankheiten wie Depressionen, Angststörungen oder posttraumatischen Belastungsstörungen nach psychischen Überlastungen. Doch lässt sich der Begriff klar von einer Resistenz abgrenzen: Resilienz ist kein Synonym für Resistenz, es geht nicht um eine Abstumpfung, Abhärtung oder Unempfindlichkeit gegenüber Emotionen, sondern um einen gesunden Umgang mit belastenden Situationen. Das bedeutet einerseits die Akzeptanz für die jeweilige Situation als auch die Erörterung adäquater Bewältigungsstrategien.
Widerstand gegen äußere Stressfaktoren
Diese Eigenschaften teilen resiliente Personen
Aus welchen Komponenten setzt sich die seelische Widerstandskraft eigentlich zusammen? Welche Kernkomponenten definieren die Resilienz? Mit diesen Fragen beschäftigt sich Dr. Brené Brown, Autorin psychologischer Schriften und Forscherin für menschliches Verhalten, in ihrem Bestseller “Die Gaben der Unvollkommenheit“ und gibt folgende Faktoren an, die resiliente Personen einen:
- Sie zögern nicht, Hilfe anderer Menschen anzunehmen.
- Ein starkes soziales Umfeld steht unterstützend zur Seite.
- Sie pflegen starke soziale Bindungen zu Freunden oder Familienmitgliedern.
- Sie besitzen über Einfallsreichtum und gute Fähigkeiten zur Problemlösung.
- Eine starke Überzeugung von sich selbst, etwas erreichen zu können, hilft ihnen dabei, eigene Gefühle zu akzeptieren und Probleme zu überkommen.
Den Ursprüngen der Resilienz auf der Spur
Doch welche Elemente sind es nun, die über die persönliche Resilienz eines Menschen bestimmen? Warum sind einige Menschen mit dieser Fähigkeit gesegnet, während andere empfindlich auf Stressfaktoren reagieren? Diese Fragen versucht die Resilienzforschung in den vergangenen Jahrzehnten zu durchleuchten – mit mäßigem Erfolg. Abgeschlossen ist die Forschung noch nicht. Forscher vermutet ein komplexes psychisches System hinter dem Prinzip der Resilienz, das sowohl von unserer Genetik als auch täglichem Lernen beeinflusst wird.
Bereits in den frühen 50ern entwickelte man die Resilienz als Konzept der psychischen Widerstandskraft, das auf entwicklungspsychologischen Studien an Jugendlichen und Kindern basiert. Als Pionierin galt die Entwicklungspsychologin Emmy Werner, Professorin im “Department of Human and Community Development“ an der Universität von Kalifornien Davis, als führende Persönlichkeit auf ihrem Gebiet.
Ihr wissenschaftliches Wirken entfaltete sich in einer im Jahre 1977 veröffentlichten Studie, mit der sie internationale Bekanntheit erlangte. In der Längsschnittstudie untersuchte sie die Auswirkungen biologischer und sozialer Risikofaktoren wie Armut auf die Entwicklung von Kindern. Durchschnittlich entwickelten sich die Kinder negativer als solche, die in einem behüteten Umfeld aufwuchsen. Dennoch gelang es rund einem Drittel der Kinder, sich trotz der zahlreichen Risikofaktoren gut zu entwickeln. Sie besaßen über diverse soziale sowie psychische Schutzfaktoren, um die prekären Umstände auszugleichen. Besonders individuelle Merkmale wie eine hohe Sozialkompetenz, gute Bewältigungsmuster und ein positives Selbstbild spielten neben starken engen emotionalen Bindungen zu diversen Bezugspersonen und der Etablierung eines unterstützenden Netzwerks eine Schlüsselrolle zum Erfolg. Diese Kinder verfügten schlussfolgernd über eine hohe Resilienz.
Das Zusammentreffen verschiedener Ressourcen
Unsere Voraussetzungen, die wir aus der Erziehung und Kindheit mitnahmen, sind festzementiert und lassen sich nicht mehr verändern. Doch bilden sie die Grundlage einer konstanten charakterlichen Weiterentwicklung. Resilienz ist nicht als starres Persönlichkeitsmerkmal, sondern als plastischer, dynamischer Prozess zu betrachten. Ein erfolgreicher Umgang mit Stressoren dient als Fundament neuer Stärken, Kompetenzen und positiver Sichtweisen und immunisiert gegen künftige Stressfaktoren.
Das Leibniz-Institut für Resilienzforschung verdeutlicht: Resilienz gilt nicht der Eliminierung von Stressfaktoren, sondern der Befähigung eines effektiven und positiven Umgangs damit. Hierzu gehört sowohl das Erkennen und Korrigieren negativer, nicht funktioneller Verhaltensweisen als auch vor allem die Fähigkeit zur Entwicklung optimaler Bewältigungsstrategien zur Stärkung von Resilienzfaktoren.
So kannst du deine eigene Resilienz stärken
Niederlagen stärken die Persönlichkeit und die Resilienz
Anne
Eine Antwort
Hallo liebe Anne,
im Detail über Resilienz zu lesen und beim Zugfahrn gleich die Übung 4-7-8 umzusetzen, ist wieder mal ganz toll für meine Gesamtentwicklung (Herausfordernde Beziehung zum langjährigen Ehepartner, Sehnsucht nach dem sensitiven, empathischen Mann und Mensch, der mein Leben vor 4 Jahren für ca. 10 Monate ziemlich intensiv bereicherte).
Thematisch hab‘ ich derzeit keine Sonderwünsche.
Live-Videos verfolge ich am liebsten freitags ab ca. 19.00 Uhr.
Herzliche Grüße,
Ulrike aus Augsburg, bald 60 Jahre