Parkinsonsches Gesetz im Coaching: Klarheit statt Zeitfülle

Parkinsonsches Gesetz im Coaching: Klarheit statt Zeitfülle
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Das parkinsonsche Gesetz im Coaching zeigt auf schmerzhafte Weise, wie sehr sich Prozesse in die Länge ziehen, wenn wir sie nicht bewusst begrenzen. Gerade vielbegabte Scannerpersönlichkeiten verlieren sich oft in ihrer Tiefe und Weite – dabei entsteht Entwicklung nicht durch Zeitfülle, sondern durch Präsenz, Fokus und klare Struktur. Warum die Biografiearbeit im Coaching ein idealer Lackmustest dafür ist – und wie du als Coach Zeitrahmen sinnvoll setzt, ohne Druck auszuüben, liest du hier.

Warum das parkinsonsche Gesetz im Coaching eine zentrale Rolle spielt

Wenn du als Coach mit neurodivergenten Menschen arbeitest, begegnet dir ein Phänomen immer wieder: Der Wunsch nach mehr Zeit. Für einen Text. Für eine Entscheidung. Für die Biografie. Für sich selbst.

Doch wie viel Zeit braucht ein Mensch wirklich für innere Klärung? Die Antwort liefert das parkinsonsche Gesetz im Coaching: Genau so viel, wie du ihm gibst.

Diese Dynamik ist nicht neu – sie wurde 1955 vom Historiker Cyril Northcote Parkinson formuliert. Und sie gilt bis heute: Arbeit dehnt sich genau in dem Maß aus, wie Zeit dafür zur Verfügung steht. Wer unendlich Zeit hat, wird sich verlieren. Wer einen klaren Rahmen bekommt, findet den Punkt.

Biografiearbeit im Coaching: Ein Praxisbeispiel für das parkinsonsche Gesetz

In meiner Arbeit mit HOCHiX-Klienten ist die Biografiearbeit im Coaching keine Randnotiz, sondern Grundlage. Bevor wir beginnen, beantwortet jede Person zwei schlichte, radikale Fragen: Wer bin ich? Und wer oder was hat mich geprägt?

Viele reagieren zunächst mit Ehrfurcht. Manche mit Überforderung. Und fast alle sagen irgendwann: Das braucht Zeit.

Ich gebe ihnen zehn bis vierzehn Tage – die Spanne zwischen Kennenlerngespräch und dem ersten Arbeitstermin. Und ja: Das genügt.

Warum? Weil sich zeigt, was das parkinsonsche Gesetz im Coaching meint. Die Menschen fangen an. Sie konzentrieren sich. Sie wählen. Sie lassen weg. Und sie spüren, was wirklich gesagt werden will.

Scannerpersönlichkeiten brauchen keine Zeit – sie brauchen Entscheidung

Besonders vielbegabte und hochsensible Menschen, die mit vielen Gedanken gleichzeitig leben, neigen dazu, den Dingen mehr Raum zu geben, als diese tatsächlich brauchen. Das gilt ganz besonders bei der Biografiearbeit im Coaching.

Was als ehrliche Auseinandersetzung beginnt, wird schnell zu einem literarischen Projekt, einem Lebensroman, einer niemals endenden Selbstanalyse. Nicht aus Narzissmus – sondern weil kein Ende gesetzt wurde.

Das parkinsonsche Gesetz im Coaching wirkt hier wie ein unsichtbarer Regisseur: Sobald der Rahmen klar ist, entsteht Klarheit. Wo keine Begrenzung vorhanden ist, beginnt die Verschleppung – und damit häufig auch der innere Rückzug.

Warum Coaches oft zu viel Zeit gewähren – und was das anrichtet

Viele Coaches verwechseln Mitgefühl mit Weichheit. Sie glauben, Raum zu geben bedeute, den Prozess zu ehren. Doch gerade bei hochreflektierten Menschen, die ohnehin permanent in sich kreisen, kann zu viel Raum zur Belastung werden.

Das parkinsonsche Gesetz im Coaching zeigt uns, dass wir es in der Hand haben: Wir können Entwicklungen unbewusst in die Länge ziehen – oder sie durch einen klaren Container beschleunigen.

Biografiearbeit im Coaching wird dadurch nicht oberflächlich – sondern auf den Punkt gebracht. Die Menschen erzählen nicht weniger. Sie erzählen das, was wirklich wesentlich ist.

Zeitmanagement bei neurodivergenten Menschen: Zwischen Struktur und Weite

Viele Coaches haben Angst vor klaren Vorgaben. Sie wollen offen bleiben, intuitiv, fließend. Und das ist richtig – aber nur bis zu einem gewissen Punkt.

Scannerpersönlichkeiten und vielbegabte Menschen brauchen Klarheit, nicht weil sie rigide sind, sondern weil sie sonst ins Mäandern geraten.

Das parkinsonsche Gesetz im Coaching ist kein Aufruf zur Strenge. Es ist eine Erinnerung daran, dass Struktur heilsam sein kann.

Wenn du jemandem sagst: Du hast zehn Tage für deine Biografie, entsteht Fokus. Wenn du sagst: Nimm dir alle Zeit, die du brauchst, entsteht Verwirrung.

Biografiearbeit im Coaching: Der Raum, in dem Klarheit entsteht

In der HOCHiX Akademie nutzen wir die Biografiearbeit im Coaching nicht als Test oder Prüfung, sondern als Startpunkt. Sie zeigt, wie jemand denkt, schreibt, entscheidet – und wie er mit Struktur umgeht.

Sie ist ein wertvoller Spiegel. Nicht nur für die Klienten, sondern auch für dich als Coach. Denn hier zeigt sich, ob du klare Impulse geben kannst. Ob du Raum gibst, ohne dich darin zu verlieren. Ob du Führung übernimmst, ohne zu dominieren.

Und genau da wirkt das parkinsonsche Gesetz im Coaching wie ein inneres Werkzeug. Es hilft dir, zu unterscheiden:

  • Ist hier wirklich noch Zeit nötig?
  • Oder nur der Versuch, sich zu entziehen

 

Der Mut zur Begrenzung: Was das parkinsonsche Gesetz im Coaching uns lehrt

Coaching ist ein Raum für Entwicklung – aber Entwicklung braucht Reibung. Und Klarheit. Und manchmal auch ein Ende. Die Zeit, die du setzt, ist keine Begrenzung. Sie ist eine Einladung.

Wenn du dich traust, deinen Klienten einen klaren Rahmen zu geben, ermöglichst du ihnen, sich zu zeigen. Nicht perfekt. Aber wahr. Und das ist in der Biografiearbeit im Coaching wichtiger als jeder sprachliche Feinschliff.

Das parkinsonsche Gesetz im Coaching erinnert uns daran, dass Tiefe nicht durch Dauer entsteht – sondern durch Entscheidung.

Und wer diese Entscheidung trifft, wächst.

Ich hoffe, ich habe das Geschenk deiner Zeit verdient.

Sonnige Grüße von
Anne

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