Hochsensibilität und Narzissmus: So stärkst du deine Abwehrkräfte gegen Narzissten

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Für hochsensible Menschen ist es entscheidend, klare Grenzen zu setzen, um sich vor narzisstischen Übergriffen zu schützen. Lerne, wie du deine Abwehrkräfte stärkst und „Nein“ sagen kannst. Wenn Hochsensibilität und Narzissmus aufeinander treffen, sind wirksame Schutzmechanismen nötig.

Hochsensibilität und Narzissmus: Mein Vergleich mit der Natur

Stell dir vor, du bist ein wunderschöner, seltener Baum, der in einem üppigen Garten steht. Deine Wurzeln reichen tief in die Erde, umgeben von nährstoffreicher Erde, die dich kräftigt und dir Halt gibt. Aber was passiert, wenn jemand immer wieder Teile dieser Erde wegschaufelt? Stück für Stück verlierst du deinen Halt, deine Blätter beginnen zu welken, und du kannst dich nicht mehr aufrecht halten. Genau das passiert, wenn du als hochsensibler Mensch keine klaren Grenzen setzt und dich von den „Erdschauflern“ – den Narzissten – schwächen lässt.

Warum es für Hochsensible so schwer ist, „Nein“ zu sagen

Als hochsensible Person hast du eine besondere Gabe: du kannst tief fühlen und hast eine außergewöhnliche Empathie für die Bedürfnisse und Gefühle anderer. Doch diese Gabe kann auch eine Bürde sein, wenn sie dazu führt, dass du deine eigenen Bedürfnisse ignorierst und dich für andere aufopferst – besonders für Menschen, die deine Güte ausnutzen wollen.

Narzissten sind Experten darin, genau das zu erkennen. Sie wissen, dass du dich oft schuldig fühlst, wenn du „Nein“ sagst, und nutzen dieses Gefühl aus, um ihre Bedürfnisse über deine zu stellen. Indem du dich ständig anpasst und versuchst, es ihnen recht zu machen, beginnt der „Boden“ unter deinen Füßen zu schwinden. Du verlierst deinen Halt, weil du dich immer weiter von deiner eigenen Kraftquelle entfernst.

Hochsensibilität und Narzissmus: Wie du lernst, klare Grenzen zu setzen

Grenzen sind wie der Schutzzaun um deinen Baum – sie bewahren deine Energie und verhindern, dass andere ungehindert in dein Territorium eindringen. Doch Grenzen zu setzen, erfordert Mut und Entschlossenheit, besonders wenn du es gewohnt bist, anderen zu gefallen. Hier sind einige Schritte, die dir helfen, diesen Schutzzaun zu errichten und stark zu halten:

  1. Erkenne deine Bedürfnisse: Was ist dein Nährboden?
    • Bevor du Grenzen setzen kannst, musst du dir klar darüber werden, was du wirklich brauchst, um dich sicher und wohl zu fühlen. Frage dich: Was gibt mir Kraft? Was raubt mir Energie? Finde heraus, welche „Nährstoffe“ du in deinem Leben benötigst, um gesund und stark zu bleiben.

  2. Lerne, „Nein“ zu sagen: Dein erster Verteidigungswall
    • Das Wort „Nein“ ist dein erster Verteidigungswall gegen ungewollte Einflüsse. Beginne damit, es in kleinen, alltäglichen Situationen zu üben. Je öfter du es sagst, desto einfacher wird es dir fallen. Erinnere dich daran, dass du das Recht hast, „Nein“ zu sagen, ohne dich schuldig zu fühlen. Es ist ein Akt der Selbstfürsorge, kein Zeichen von Schwäche.

  3. Kommuniziere klar und deutlich: Der Ausdruck deiner Stärke
    • Narzissten verlassen sich auf Unklarheiten und zögern oft, wenn sie auf klare, entschiedene Kommunikation stoßen. Übe dich darin, deine Grenzen unmissverständlich und fest zu kommunizieren. Wenn jemand versucht, dich zu manipulieren oder deine Grenzen zu überschreiten, sage deutlich: „Das akzeptiere ich nicht“ oder „Das ist für mich nicht in Ordnung“.

  4. Stehe zu deinen Entscheidungen: Verankere deine Wurzeln
    • Wenn du einmal eine Grenze gesetzt hast, stehe dazu. Es kann vorkommen, dass der Narzisst versucht, deine Entscheidung zu hinterfragen oder dich zu überzeugen, diese Grenze zu verschieben. Lass dich nicht darauf ein. Stehe fest zu deinem „Nein“ und verankere deine Wurzeln tief in deinem Boden – in deinen Überzeugungen und Werten.

  5. Schütze deine Energie: Pflege deinen Garten
    • Grenzen setzen bedeutet auch, deine eigene Energie zu schützen und zu pflegen. Das kann bedeuten, dass du dich von toxischen Menschen distanzierst oder bewusst Zeit für dich selbst einplanst, um aufzutanken. Schaffe dir eine Umgebung, in der du dich sicher fühlst und in der deine „Wurzeln“ wachsen können.

Paulas Weg bei Hochsensibilität und Narzissmus zur kraftvollen Selbstbehauptung

Paula, eine 52-jährige Coach-Kollegin, ist hochsensibel und hat sich ihr Leben lang darum bemüht, anderen zu helfen. Doch in ihrer Ehe mit Thomas, einem charismatischen, aber kontrollierenden Mann, fühlte sie sich immer wieder emotional ausgelaugt. Thomas hatte die Angewohnheit, ihre Entscheidungen infrage zu stellen und sie subtil unter Druck zu setzen, seine Wünsche über ihre eigenen zu stellen.

Paula war lange Zeit nicht in der Lage, „Nein“ zu sagen, weil sie Angst hatte, Thomas zu enttäuschen. Doch irgendwann bemerkte sie, wie sehr diese Dynamik ihr Selbstbewusstsein untergrub und sie emotional zerstörte. In einer Therapie begann sie, ihre eigenen Bedürfnisse klarer zu erkennen und lernte, kleine, aber feste Grenzen zu setzen.

Als Thomas das nächste Mal eine Entscheidung von ihr abwertete, stand Paula zu ihrer Meinung. Sie sagte ruhig und bestimmt: „Ich verstehe, dass du das anders siehst, aber ich stehe zu meiner Entscheidung.“ Es war ein kleiner Schritt, aber ein wichtiger – für Paula war es der Beginn eines neuen Lebensabschnitts, in dem sie ihre Grenzen verteidigte und ihre eigene Stärke entdeckte.

Hochsensibilität und Narzissmus: Baue deinen Schutzzaun

Als hochsensibler Mensch bist du wie ein seltener Baum, der besonderen Schutz und Pflege benötigt, um zu gedeihen. Indem du lernst, klare Grenzen zu setzen und „Nein“ zu sagen, baust du einen Schutzzaun um dich herum, der dich vor den Einflüssen von Narzissten bewahrt. Es ist ein Akt der Selbstliebe und des Respekts gegenüber deiner eigenen Stärke und deinen Bedürfnissen.

Hast du Schwierigkeiten, „Nein“ zu sagen und klare Grenzen zu setzen? Teile deine Erfahrungen in den Kommentaren und vernetze dich mit anderen Hochsensiblen, die ebenfalls lernen, sich zu behaupten.

Und wenn du persönliche Unterstützung brauchst

Manchmal kommt man allein nicht weiter und sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr. Dann ist es sehr hilfreich, einen Blick von außen zu nutzen, um eine Bestandsaufnahme der persönlichen Situation zu machen. Hierfür steht dir mein Blitzcoaching zur Verfügung. Für dringende Angelegenheiten habe ich auch kurzfristig freie Termine.

Herzlichst,
Anne

 

Lies alle Artikel der Serie zu Hochsensibilität und Narzissmus:

 

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