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Autoren
Anne Heintze
Harald Heintze
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Fibromyalgie und Neurodivergenz: Warum so viele Betroffene auch ADHS, Hochsensibilität oder Vielbegabung zeigen
Fibromyalgie ist weit mehr als ein rätselhafter Schmerz im Körper. Sie ist ein Symptomgeflecht, das oft missverstanden wird und erstaunlich häufig mit neurodivergenten Merkmalen wie ADHS, Hochsensitivität oder Vielbegabung einhergeht. Doch warum ist das so? Was haben chronische Schmerzen mit einem besonders empfindsamen Nervensystem zu tun? Und was bedeutet das für dich, wenn du dich hier wiedererkennst?
Dieser Artikel führt dich tief hinein in das Spannungsfeld zwischen Fibromyalgie und Neurodivergenz und zeigt, warum viele HOCHiX Menschen betroffen sind, ohne es bisher zu wissen.
Fibromyalgie verstehen: Kein Schmerz ohne System
Fibromyalgie ist kein eingebildeter Schmerz und auch keine klassische rheumatische Erkrankung, sondern eine tiefgreifende Störung der Schmerzverarbeitung im zentralen Nervensystem. Typische Symptome sind:
- chronische, diffuse Schmerzen in Muskeln und Gewebe
- extreme Erschöpfung (Fatigue)
- Schlafstörungen, Reizdarm, depressive Episoden
- kognitive Probleme („Fibro Fog“)
- eine ausgeprägte Wetterfühligkeit oder Reizempfindlichkeit
Was viele nicht wissen: Die Fibromyalgie ist kein Einzelkämpfer. Sie tritt häufig in Gesellschaft anderer Phänomene auf, insbesondere von ADHS, Hochsensibilität, Hochbegabung, Autismus oder anderen Formen von Neurodivergenz.
Die stille Überschneidung: Fibromyalgie und ADHS
Zahlreiche Studien zeigen: Rund 30 % der Menschen mit Fibromyalgie haben gleichzeitig ADHS. Manche Quellen sprechen sogar von bis zu 50 % Überschneidung. Und das ist kein Zufall.
Denn: Sowohl bei Fibromyalgie als auch bei ADHS ist das Nervensystem in besonderer Weise beteiligt, nur zeigt es sich auf unterschiedliche Art.
Während ADHS oft mit Impulsivität, innerer Unruhe, Gedankenflut oder Aufmerksamkeitsproblemen in Verbindung gebracht wird, äußert sich Fibromyalgie in körperlicher Daueranspannung, Schmerzempfindlichkeit und vegetativer Erschöpfung.
Was sie verbindet, ist die tiefgreifende Reizverarbeitung im Gehirn und eine Art von innerem Dauerfeuer, das das ganze System überfordert.
Neurodivergenz als gemeinsamer Nenner
ADHS ist nur ein Teil des Bildes. Viele Menschen mit Fibromyalgie gehören zu einem größeren neurodivergenten Spektrum, das bei HOCHiX Menschen besonders häufig vorkommt:
- Hochsensible erleben Reize intensiver, körperlich wie emotional.
- Hochsensitive verarbeiten Informationen tiefgründig und komplex.
- Vielbegabte (Scannerpersönlichkeiten) fühlen sich oft überfordert von ihrer eigenen inneren Vielfalt und ständigen Ideenflut.
- Autistische Menschen, insbesondere im hochfunktionalen Bereich (oft nicht diagnostiziert), berichten von chronischer Überstimulation und Nervensystemerschöpfung.
- Hochbegabte denken in Hochfrequenz und sind häufig innerlich überladen, auch wenn das Umfeld das nicht erkennt.
Viele dieser Menschen tragen ihre Besonderheiten seit Kindheitstagen, doch sie wurden nie als solche erkannt. Stattdessen wurde ihnen häufig vermittelt: „Du bist zu empfindlich“, „Du stellst dich an“, „Du musst dich mehr zusammenreißen“. Die Folge? Chronische Anspannung, Selbstüberforderung und irgendwann: das körperliche Signal in Form von Schmerz.
Das Nervensystem als Resonanzkörper
Fibromyalgie ist kein Zeichen von Schwäche, sondern ein Ausdruck tiefer Resonanz. Der Körper schreit dort, wo die Seele nicht mehr sprechen kann. Das zentrale Nervensystem ist bei HOCHiX Menschen besonders wach, empfindlich, oft überstimuliert und genau darin liegt die Brücke zur Fibromyalgie:
- Schmerz entsteht nicht im Gewebe, sondern im Gehirn.
- Die „Filterfunktion“ des Thalamus ist bei ADHS und Hochsensiblen oft eingeschränkt. Es kommt zu einer Reizflut ohne Sortierung.
- Auch Emotionen werden körperlich gespürt, somatische Marker reagieren bei HOCHiX Menschen besonders stark.
- Chronische Reizung der Nervenbahnen kann die Schmerzwahrnehmung langfristig verändern.
Man könnte sagen: Fibromyalgie ist oft das Echo eines überlasteten Nervensystems. Und neurodivergente Menschen sind besonders häufig in diesen Zuständen, weil sie feiner schwingen, tiefer fühlen, weiter denken und komplexer wahrnehmen als die neurotypische Mehrheit.
Die Rolle von Trauma, Stress und innerer Überforderung
Ein zentrales Element bei vielen HOCHiX Menschen mit Fibromyalgie ist der unsichtbare Stress, der über Jahre oder Jahrzehnte wirkt. Es geht nicht um offensichtliche Lebenskrisen, sondern um das permanente „Zuviel“:
- zu viele Reize
- zu viele Eindrücke
- zu viele Erwartungen
- zu viel Anpassung an ein System, das nicht zu dir passt
Dieser Stress wirkt subtil, aber chronisch – wie ein leises Gift. Und irgendwann kippt das System. Fibromyalgie ist oft nicht die Ursache, sondern das Endergebnis einer langen inneren Überforderung.
Was hilft wirklich? Der Weg zurück zur Selbstregulation
Die klassische Medizin bietet oft nur symptomatische Linderung: Schmerzmittel, Antidepressiva, Bewegungstherapie. Das kann helfen, doch der eigentliche Schlüssel liegt tiefer:
- Regulation des Nervensystems durch Achtsamkeit, Meditation, Atemarbeit
- Verstehen und Annehmen deiner Neurodivergenz statt sie zu bekämpfen
- Entlastung statt Anpassung: Du musst nicht funktionieren wie andere
- Verbindung mit Gleichgesinnten, die dich wirklich verstehen
- Psychoedukation über HOCHiX Merkmale: Wer sich selbst erkennt, kann sich gezielter begleiten
In der HOCHiX Akademie sprechen wir oft vom „Rückweg ins eigene Tempo“. Denn Heilung geschieht nicht durch noch mehr Anstrengung, sondern durch stimmige Entlastung. Wenn du dir erlaubst, anders zu sein, verändert sich auch, wie dein Körper spricht.
Fibromyalgie ist oft ein Ruf nach Tiefe, nicht nach Tabletten
Wenn du Fibromyalgie hast und dich zugleich in den Beschreibungen von ADHS, Hochsensibilität, Scannerpersönlichkeit oder innerer Komplexität wiederfindest, bist du nicht allein. Du bist möglicherweise Teil einer größeren Gruppe: Menschen mit einem neurodivergenten Nervensystem, das anders funktioniert: intensiver, empfindsamer, tiefgründiger.
Und genau dort beginnt der Weg. Nicht mit Selbstoptimierung, sondern mit Selbstbegegnung.
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Ich hoffe, ich habe das Geschenk deiner Zeit verdient.
Sonnige Grüße von
Anne
Wichtige Studien & Artikel
- „Fibromyalgia and attention deficit hyperactivity disorder“ (PMC) – Übersichtsstudie, die hohe ADHS-Quote bei Fibromyalgie-Patienten zeigt: https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC11046556/
- Ertan Yilmaz et al. (Neuropsychiatric Disease and Treatment, 2018) –
ADHS in 29,5 % der Fibromyalgie-Gruppe vs. 7,4 % Kontrollen: https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC6063452/ - Smart TMS – „The comorbidity of Fibromyalgia and ADHD“ – Meta-Analyse und Studien berichten bis zu 44,7 % ADHS bei Fibromyalgie (Khalil et al. 2018): https://www.smarttms.co.uk/news/the-comorbidity-of-fibromyalgia-and-adhd
Weitere relevante Forschung
- Abstract zur Comorbidität (ACR Abstracts, 2016–2017):
73 % positives Screening bei 37 Fibromyalgie-Fällen acrabstracts.org - Wikipedia-Artikel zur Fibromyalgie:
Betont kognitive Symptome (z. B. „Fibro-Fog“) und Vorschläge, ADHS bei Fibro zu screenen :https://en.wikipedia.org/wiki/Fibromyalgia
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