Der bereichernde Perspektivwechsel durch Coaching

Der bereichernde Perspektivwechsel durch Coaching
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Perspektivwechsel – warum es sich lohnt, öfter den Blickwinkel zu ändern. Wir alle haben unsere eigene Sicht auf die Welt. Das ist auch gut so, denn dadurch entwickeln wir eine Meinung und eine Persönlichkeit.

Doch nicht immer ist es sinnvoll, auf der eingenommenen Sichtweise zu beharren. Manchmal stellen sich Fehler im Denken ein, die dazu führen, dass wir Situationen nicht mehr realistisch einschätzen können. Wir sind blind für bestimmte Erkenntnisse und verstellen uns damit schlimmstenfalls den Weg zur besten Lösung eines Problems. Dagegen müssen wir nicht hilflos bleiben. Das Zauberwort heißt Perspektivwechsel.

Reich durch einen Perspektivwechsel

Ein Schlüsselbeispiel für die Wichtigkeit, hin und wieder einen Perspektivwechsel vorzunehmen, präsentiert uns das Experiment einer Studentengruppe an der Universität in Standford. Die Professorin gab vor, den Teilnehmern stünden fünf Dollar und zwei Stunden Zeit zur Verfügung und sie sollten überlegen, wie sie in dieser Zeit so viel Geld wie möglich verdienen könnten.

In Gruppenarbeit wurden verschiedenste Ansätze entwickelt. Dabei konnte eine interessante Beobachtung festgehalten werden: Wer sich auf den Fünfdollarschein als einziges Kapital versteift hatte, investierte ihn vollständig in Lotto- oder Glücksspiele und trug am Ende keinen Gewinn davon.

Die Gruppen, die hingegen den Schein außen vor ließen, kamen auf kreativere Lösungsansätze zum Geldverdienen, wie Fahrräder zu reparieren oder Restaurantreservierungen zu verkaufen.

Ihnen war gelungen, sich von den offensichtlichen Elementen der Aufgabenstellung zu befreien, die ja auch mit keinem Wort bindend wirkten. Dadurch stand ihnen ein viel weiteres Feld der Möglichkeiten offen. Doch wieso gelingt uns das so schwer?

Wer als Werkzeug nur einen Hammer hat, sieht in jedem Problem einen Nagel

So formulierte es einst Paul Watzlawick. Was er meinte, ist eine eingeengte Form des lösungsorientierten Denkens, wie sie noch heute in der Gesellschaft und an Schulen gelehrt wird.

Die Aufgabenstellung gibt bereits die Lösungsvarianten vor. Sie stellt bestimmte Möglichkeiten zur Verfügung, zwischen denen wir nur noch zu wählen brauchen.

Doch bloß weil wir einen Hammer zur Verfügung haben, ist er noch lange kein Universalwerkzeug, mit dem sich alle Probleme beheben lassen. Und weil in der Aufgabe der Standford Universität von einem Geldschein die Rede ist, heißt das noch nicht, dass er auch sinnvoll für die Lösungsfindung sein muss.

Alles Neue macht unsicher

 Warum wir gerne in vorgegebenen Kategorien denken, hat einen Grund: Es ist einfacher. Uns stehen weniger Optionen zur Verfügung und es fällt uns leichter, diese abzuchecken und uns zu entscheiden. Für Routineaufgaben mag es auch in Ordnung sein, auf den bewährten Weg zu setzen.

Sobald sich uns aber ein komplexeres Problem in den Weg stellt, kommen wir auf diese Weise selten zu einer effektiven Lösung. Bestimmte Richtungen, in die es sich zu denken lohnt, werden von vornherein ausgeschlossen. Es ist kein Wunder, dass wir dann vor einem ungelösten Problem stehen und nicht weiterwissen, denn reale Probleme sind wesentlich komplexer als eine Sachaufgabe aus dem Matheunterricht. Deshalb solltest auch du versuchen, deinen Horizont auszuweiten, selbst wenn das zunächst einmal Unsicherheit bedeuten kann.

Psychische Probleme effektiver angehen

Nicht nur, wenn dir eine konkrete Aufgabe bevorsteht, ist die Frage der Perspektive entscheidend. Auch psychische Probleme können ihren Ursprung in einem langen Aufrechterhalten von ungesunden Sichtweisen haben. Denn die eigene Wahrnehmung ist subjektiv und muss nicht mit der Realität übereinstimmen.

Wenn du dich unsicher, ungeliebt oder ausgegrenzt fühlst, bedeutet das noch nicht, dass jemand anders aus objektiver Perspektive heraus denselben Eindruck gewinnt, wenn er deine Situation beurteilen soll. In diesem Fall solltest du an deinem Selbstbild arbeiten, um dich aus deiner negativen Rolle in eine gestärkte, lebenszugewandte Position zu begeben.

Was kannst du konkret tun, um den Blickwinkel zu ändern? 

Für einen Perspektivwechsel ist ein gewisses Maß an Empathie erforderlich. Doch auch wer von Haus aus Schwierigkeiten hat, sich in andere hineinzuversetzen, kann daran arbeiten und sich verbessern.

Bei vielen Leuten stößt das Vorhaben des Perspektivwechsels auch auf emotionalen Widerstand.

Sie lehnen ab, den eigenen Blick loszulassen. Gefühle von Fremdheit, Leere oder Angst können ursächlich dafür sein, am eigenen Weltbild um jeden Preis festzuhalten. An dieser Stelle ist es sinnvoll, die Betrachtung äußerer Perspektiven als lockeres Gedankenexperiment zu betrachten. Es ist wichtig zu wissen, dass es nicht darum geht, eine andere Sichtweise zu übernehmen, sondern die eigene neu zu überdenken.

Dafür werden Annahmen, die sich in der Vergangenheit als problematisch erwiesen hat, in Referenz zu anderen möglichen Standpunkten neu ausgeleuchtet. 

Einige Fragen haben sich als besonders hilfreich herausgestellt, die du dir selber öfter stellen solltest.

  • Was würde xy zu dieser Situation sagen?

Sich unmittelbar in jemand anderen hineinzuversetzen, bringt sehr konkrete Antworten. Möglicherweise kann die betreffende Person auch direkt gefragt werden. Abstraktere Gedankenexperimente, z.B. was eine Fliege an der Wand über dein Verhalten denken könnte, sorgen dafür, dass du dich besonders weit von dir selbst distanzieren kannst. Das wiederum ermöglicht dir ein weniger emotionales, rationales Urteil von außen.

  • Wie wirkt mein Verhalten auf andere?

Sich selbst zu fragen, wie andere das eigene Verhalten einschätzen, kann ungeahnte Erkenntnisse mit sich führen. Dadurch fallen dir eventuelle Ungereimtheiten oder Widersprüche schnell auf. Überlegst du weiterhin, wie du diese rechtfertigen würdest, bist du auf einem guten Weg, dich selbst und die Nachvollziehbarkeit deines Handelns zu hinterfragen.

  • Was würden andere an meiner Stelle tun?

Von der geäußerten Meinung zur konkreten Handlung ist es ein weiterer Schritt. Stell dir doch das nächste Mal eine andere Person an deiner Stelle vor und beobachte ihre Reaktion. Auf die Weise löst du dich von deinen emotionalen Schranken und setzt dich objektiv mit alternativen Lösungsmöglichkeiten auseinander.

Damit kommst du konkreten Alternativen für eingeschlichene Verhaltensmuster näher, die du beim nächsten Mal ausprobieren kannst. Vielleicht ziehen sie überraschend positive Wirkungen nach sich.

Hilfe ist erlaubt

Solltest du merken, dass es dir allein schwerfällt, die aufgelisteten Methoden anzuwenden, sind wir für dich da. Wir unterstützen dich zuverlässig dabei, eingeschlichene Denkmuster, die dir schaden, zu überwinden.

Sobald dein Bild durch viele neue Eindrücke an Umfang gewonnen hat, wirst du merken, dass deine Meinung positiver und gesetzter ausfallen wird. Idealerweise integriert ein gesundes Weltbild nämlich viele Sichtweisen in sich. 

Durch die neu gewonnen Erkenntnisse können Herausforderungen mit mehr Ruhe gemeistert und Entscheidungen zuversichtlicher angegangen werden.

Spring über deinen Schatten, wechsele öfter die Perspektive – du wirst plötzlich eine Freiheit verspüren, von der du zuvor nichts geahnt hast.

Herzlichst,
Anne

PS. 

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