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Anne Heintze
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Dein großer Feind: Der Selbstzweifel
Dass viele Menschen, besonders Hochsensible, unter Selbstzweifeln leiden, scheint vollkommen normal zu sein. Selbst bekannte und berühmte Stars und Vorbilder haben mit dieser Problematik zu kämpfen: Selbst Berühmtheiten leiden gelegentlich unter großem Selbstzweifel und empfinden ihren inneren Kritiker als großen Feind.
Ist es nicht so? Im Grunde bist du ein fantasievoller Mensch.
Du möchtest nicht nur deine Ziele verfolgen, sondern in die Tat umsetzen. Wären da nicht immer wieder die Selbstzweifel, die dir die Energie rauben und dir vorspiegeln, dass du auf diesem Weg keinen Erfolg haben kannst.
Warum eigentlich? Hast du als Kind zu viel auf neidische Altersgenossen gehört, die dir deine Erfolge nicht gegönnt haben? Vergiss die Selbstzweifel und werde einfach wieder so selbstbewusst, wie du es als Kind einmal warst. Du darfst gar nicht daran denken, was deine Mitmenschen von dir halten oder denken könnten. Du musst mit dir selber zufrieden sein, dann ist alles in Ordnung. Nur so kannst du deinen eigenen Weg finden.
Selbstkritik ist gut, aber Selbstzweifel behindern jegliche Ausführung von Plänen
Entwicklungen und Gedankengänge selbstkritisch zu betrachten, ist durchaus positiv. Du musst immer eine Situation von allen Seiten betrachten, bevor du eine stabile Entscheidung treffen kannst. Sobald du aber dann zusätzlich noch beginnst, deine eigene Kompetenz in Zweifel zu ziehen, hast du verloren. Du kennst dich von allen Menschen am besten. Du weißt genau, was du leisten kannst und was nicht.
Hast du dich jemals schon einmal überschätzt? Hast du selber schon einmal Anhaltspunkte gefunden, dass deine Selbstzweifel begründet sind? Sehe es nicht als Beweis, dass du Selbstzweifel hast und immer wieder entwickelst, dass diese begründet sind. Viele introvertierte und auch hochsensible Menschen werden von Selbstzweifel getrieben, die in überhaupt nicht begründet sind.
Lerne mit Selbstzweifeln, umzugehen
Versuche gar nicht erst, deine Selbstzweifel zu unterdrücken, es wird dir nicht gelingen. Nutze deine Selbstzweifel eher für dich. Sobald du für dich selber argumentieren kannst, dass deine Selbstzweifel unbegründet sind, hast du gewonnen. Dazu schreibe dir eine schriftliche pro und contra Liste, auf der du alle Argumente schriftlich fixierst.
Schalte hin und wieder einfach einmal ab
Trotz aller überzeugenden Argumente kann es immer wieder vorkommen, dass dich die Selbstzweifel nicht loslassen. Nimm dir dann eine Auszeit und denke mal ein paar Stunden gar nicht an das Thema, das dich ansonsten die ganze Zeit beschäftigt. Bei einem Spaziergang an der frischen Luft kannst du deinen Kopf wieder freibekommen. Neue Reize werden deine Sinne von deinen Problemen befreien und ablenkend wirken.
So eine Auszeit ist vergleichbar mit einem Reset-Knopf, den du bei deinem Computer drücken kannst, wenn sich das Programm aufgehängt hast. Die Ablenkung wird dir guttun und die Bewegung deine Hormone und deinen Stoffwechseln in Wallung bringen. Die dabei ausgeschütteten Endorphine werden deinen Optimismus steigern und damit dein Selbstwertgefühl. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Spaziergänge an der frischen Luft zu jeder Jahreszeit antidepressiv wirken.
Ausgeruht denkt es sich besser
Ausreichend viel Schlaf ist nicht nur gut für das Immunsystem, sondern auch für deine Seele. Treffe keine wichtigen Entscheidungen, wenn du müde und erschöpft bist. Die dabei entstehende Nervosität wird dir einen falschen Blickwinkel auf die Dinge bieten, die du mit klarem Kopf betrachten solltest. Achte daher nicht nur auf ausreichend viel Schlaf, sondern auch auf einen geregelten Tagesablauf.
Dadurch, dass dir ein geregelter Tagesablauf ermöglicht, immer deine Tagesaufgaben pünktlich und erfolgreich erledigen zu können, wird auch dein Selbstwertgefühl gesteigert. Du siehst dann täglich selber, dass du die Aufgaben, die du dir selber stellst, erfüllen kannst. Für Selbstzweifel bleibt da kein Freiraum, wenn du dir selber immer wieder beweist, dass du dir selber vertrauen kannst.
Lerne dich selber kennen und schätzen
Damit du von Selbstzweifel nicht immer ausgebremst wirst, musst du dich selber genau kennen. Du musst wissen, wo deine Stärken liegen und welche Fähigkeiten du am besten beherrschst. Mit diesem Wissen kannst du deine Angst vor dem Versagen eindämmen und beseitigen. Du weißt am besten was du dir zutrauen kannst, wenn du dich ausreichend mit dir selber beschäftigst, und beginnst, positiv zu denken.
Halte den inneren Kritiker fern und den Selbstzweifel in Schach
Die meisten introvertierten Menschen kennen diese innere Stimme nur zu gut, die stets und ständig etwas an ihnen selbst und ihrem Tun auszusetzen hat. Dieser wird der „inneren Kritiker“ genannt. Manchmal fällt es schwer, mit diesem Dauernörgler zu leben. Dieser Kritiker, der sich tief in deinem Innersten eingenistet hat, kann ein echter Bremsklotz im Leben sein. Allzu oft hält dich diese Stimme im entscheidenden Moment davon ab, wichtige Entscheidungen zu treffen oder etwas in deinem Leben zu verändern.
Innerer Kritiker und Intuition – zwei grundverschiedene Phänomene
„Das schaffst du nie!“, „Für diesen Job brauchst du dich gar nicht erst zu bewerben!“, „Dieser Traumfrau kannst du dir aus dem Kopf schlagen. Bestimmt bekommst du einen Korb, wenn du sie ansprichst.“ Hörst du manchmal solche oder ähnliche Ratschläge von deinem inneren Kritiker? Eines ist sicher: Wenn du auf diese Stimme hörst, stehst du dir selbst im Wege.
Das heißt nicht, dass du prinzipiell dein Bauchgefühl ignorieren solltest. Doch Bauchgefühl und innerer Kritiker sind zwei Dinge, die du sorgfältig auseinanderhalten musst. Mit dem Begriff „Bauchgefühl“ oder auch „Intuition“‚ wird die menschliche Fähigkeit bezeichnet, komplexe Entscheidungen ohne Analyse der Situation und Abwägen verschiedener Optionen zu treffen. Dieses sichere Gefühl für eine bestimmte Situation kann in Notsituationen unter Umständen lebensrettend sein – ist also etwas sehr Positives.
Die Wurzeln des inneren Kritikers
Etwas anders sieht es mit dem inneren Kritiker aus. Seine Wurzeln sind meist in der Kindheit zu suchen. Mutter und Vater sind die wichtigsten Bezugspersonen für das kleine Kind. Sie sorgen nicht nur dafür, dass es genug Nahrung bekommt und ein Dach über dem Kopf hat, sondern vermitteln ihm auch ihre Werte. Sie erklären ihm, was es zu tun und zu lassen hat, damit es später erfolgreich sein Leben meistern kann. Macht der Heranwachsende einen Fehler, wird er kritisiert oder sogar bestraft. Doch die meisten Kinder wollen ihren Eltern keinen Kummer machen. Sie wollen geliebt werden und Anerkennung bekommen. Also richten sie sich nach den Geboten ihrer Eltern und meiden das, was verboten oder riskant ist. Das ist die Geburtsstunde des inneren Kritikers. Ab sofort übernimmt er das Kommando.
Freund oder Feind, das ist hier die Frage
Ist das nun gut oder schlecht für dich ist, dass da einer ist, der stets und ständig dein Tun und Lassen kommentiert? Eines ist sicher: Von Zeit zu Zeit sollte sich jeder ein paar Gedanken über sich selbst machen. In einer ruhigen Minute über die eigenen Standpunkte und die eigenen Handlungen kritisch nachzudenken, ist unbedingt nötig. Ansonsten bist du schon bald ein Getriebener, der sich selbst verliert. Sein eigenes Leben immer wieder zu reflektieren, ist jedoch etwas anderes, als auf den inneren Kritiker zu hören. Er lobt dich nicht, wenn du etwas richtig gut gemacht hast – er mäkelt, stellt Verbote auf und will dir Angst machen.
Den inneren Kritiker in die Schranken weisen
Das darfst du dir nicht gefallen lassen, schließlich bist du kein kleines Kind mehr. Wehrst du dich nicht, können Ängste, Minderwertigkeitsgefühle oder sogar Depressionen die Folge sein. Das hat negative Auswirkungen auf alle Bereiche des Lebens. Glaubst du deinem inneren Kritiker, dass du ein Versager bist, kann es im Beruf und in der Partnerschaft auch nicht klappen. Oder möchtest du mit jemandem dein Leben teilen oder an einem anspruchsvollen Projekt arbeiten, der sich selbst nicht leiden kann?
Die eigenen Stärken erkennen und Selbstvertrauen entwickeln
Besser ist es, sich ernsthaft mit dem Kritiker auseinanderzusetzen. Diskutiere mit ihm. Überzeuge ihn von deinen Stärken und weise ihm nach, wann er mit seinen Zweifeln wieder mal völlig daneben gelegen hat. Dann kommt ihr bald gut miteinander aus.
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Alles Liebe
Anne