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Anne Heintze
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Achtsamkeit in einer lauten Welt
Im normalen Alltag scheint es nahezu unmöglich, einen Moment der Stille zu finden. Du bist permanent den unterschiedlichsten Reizen ausgesetzt: Dem Verkehrslärm, der Musik der Nachbarn oder der Hektik auf dem Weg zu deinem Arbeitsplatz. Weil das so ist, profitierst du enorm davon, wenn du innere Stille und Achtsamkeit in deinen Alltag integrierst. Dein Bewusstsein wächst, deine Lebensfreude steigt und damit auch deine Resilienz gegenüber Stress. Aber was bedeutet eigentlich achtsame Stille, wie erreichst du sie und wie profitierst du davon?
Achtsamkeit und innere Stille – Was ist das eigentlich?
Der Wunsch, oft sogar eine tiefe Sehnsucht, nach Achtsamkeit und Stille ist für viele Menschen nicht mehr zu überhören. Vielleicht leidest auch du unter der permanenten Anwesenheit von Geräuschen, Stimmen und Musik. Verstummen sie einmal, dann nehmen oft die Stimmen im Kopf kein Ende. Dein Verstand ist immer aktiv, du denkst über Vergangenes nach oder machst dir Sorgen über die Zukunft. Kombiniert mit dem alltäglichen Stress wirken das auf Dauer belastend. Oftmals geht diese Belastung so weit, dass ein Burnout droht, besonders bei hochsensiblen und hochsensitiven Menschen. So kommt es, dass du dich mit jedem neuen Tag mehr und mehr nach Stille sehnst.
Stille und Achtsamkeit unterstützen dich dabei, diesen stresserzeugenden Kreislauf zu durchbrechen. Das beginnt damit, dass du dein Bewusstsein für die Vorgänge in deinem Leben erhöhst. Du fokussierst dich ganz bewusst auf alles, was um dich herum und in deinem Inneren geschieht. Das hilft dir dabei, zur Ruhe zu kommen und neue Kraft zu schöpfen. Stille und Achtsamkeit sind die Grundpfeiler der Selbstreflexion – sie helfen dir dabei, nicht länger bloß auf die Umstände zu reagieren, sondern dein Leben selbst zu gestalten.
Stille ist mehr als das Fehlen akustischer Reize
Die innere Stille sperrt die störenden Reize aus und hilft dir, aus dem Gedankenkarussell auszubrechen. Sie hilft dir nicht nur dabei, den Lärm um dich herum zu verarbeiten, sondern auch zu dir zurückzufinden. Dadurch schöpfst du neue Kraft, von der du in deinem Familienalltag oder deinem Beruf profitierst. Gleichzeitig fühlst du dich selbst ausgeglichener und entspannter.
Akustische Geräusche sind eine subjektive Empfindung. Was für dich leise oder laut ist, angenehm oder störend, nimmt ein anderer Mensch ganz anders wahr. Allerdings gibt es für jeden einen Punkt, an dem der permanente Lärm dazu beiträgt, an den Nerven zu zehren.
Das Problem dabei: Setzt einmal die akustische Stille ein, ist es längst nicht still. In diesem Moment beginnen die Gedanken durch deinen Kopf zu kreisen. Gedanken, die du im Lärm deiner Umwelt getrost vernachlässigen kannst. Sobald es jedoch ruhig ist, brechen sie über dich herein und buhlen um deine Aufmerksamkeit. Unter diesen Umständen abzuschalten gestaltet sich umso schwieriger. Bei der tiefen Sehnsucht nach Stille geht es also nicht nur darum, dass deine Kinder oder Nachbarn endlich die Musik ausschalten – es ist ein Zustand, der dein Außen und dein Innen gleichermaßen umfasst.
Achtsamkeit: Der Schlüssel für Stille im Alltag
Die ständige Betriebsamkeit, die ein Teil unserer Gesellschaft ist, verschüttet deine innere Stille. Denn je lauter es ist, desto mehr sehnst du dich nach Ruhe. Vor allem dann, wenn der Stress und die Geräusche von morgens bis abends nicht aufhören wollen. Eine Weile kann das jeder von uns aushalten – doch irgendwann wird es immer schwieriger.
Spätestens dann, wenn du diesen Punkt erreicht hast, helfen dir Achtsamkeit und Stille dabei, durchzuatmen, innezuhalten und einen klaren Kopf zu bekommen. Dadurch, dass du wieder im gegenwärtigen Moment präsent bist, kannst du die Dinge um dich herum neu und anders bewerten. Du fühlst dich weniger schnell angegriffen oder gestresst.
Ein weiterer Vorteil der Achtsamkeit: Je länger du die Reize reduzieren kannst und dich in die Stille begibst, desto mehr verstummt der permanente Gedankenstrom. So kannst du selbst erzeugte Hindernisse beseitigen, die sich durch deine Denk-, Fühl- und Verhaltensmuster in dein Leben eingeschlichen haben.
Unsere Gesellschaft ist laut und schnelllebig. Was wir einerseits in vollen Zügen auskosten, kann mit der Zeit zu einer wahren Belastung werden. Das hat seinen Grund, denn das Fehlen der Stille trägt dazu bei, dass du den Kontakt zu dir selbst verlierst und dich in der Welt verlierst.
Innere Wachheit hingegen entsteht dann, wenn du dir die Stille bewusst machst. Das bedeutet für dich: Du bist im gegenwärtigen Moment präsent. Dieser Zustand wird auch als „im Jetzt sein“ bezeichnet.
Sobald du dich mitten im Trubel selbst spüren kannst, fällt es dir leichter, auf deine eigenen Bedürfnisse einzugehen. Du spürst, wann du dir eine Auszeit gönnen musst oder wann es an der Zeit ist, dich nach einem anstrengenden Tag zu erholen. Gleichzeitig zeigt sich die Stille immer wieder häufiger mitten im Trubel, wodurch sich dein Stress-Level senkt und du dich voll und ganz auf anstehende Aufgaben konzentrieren kannst. Diese neue Wahrnehmung trägt nicht nur zu einem besseren Gefühl bei, sondern ist eine wichtige Ressource für deine körperliche und geistige Gesundheit.
So kannst du Achtsamkeit in deinen Alltag integrieren:
Achtsamkeit in deinen Alltag zu integrieren muss nicht unbedingt schwierig sein. Tatsächlich sind es einfache Schritte, die auf den ersten Blick scheinbar keinen wirklich großen Unterschied machen. Das stimmt allerdings nicht. Denn sie tragen dazu bei, dass du dich schnell ausgeglichen und in dir ruhend fühlst. Der Zeitpunkt, an dem du dich der bewussten Achtsamkeit widmest ist nicht wichtig. Ob du dich am Morgen, bevor alle aufwachen oder zwischendurch in die Ruhe und Selbstreflexion begibst, ist wirklich egal.
Tipp 1: Die Kraft der Atmung nutzen
Du fühlst dich gestresst oder möchtest einfach für ein paar Minuten abschalten? Dann konzentriere dich auf deine Atmung. Sobald du dich voll und ganz auf deine Atemzüge konzentrierst, blendest du deine Umgebung weitgehend aus. Nach einer Weile wirst du bemerken, dass du länger aus- als einatmest und dich entspannt und erholt fühlst.
Tipp 2: Bewusst essen
Die Nahrungsaufnahme gehört zu den Dingen, die wir meist nebenbei erledigen. Ein Smoothie unterwegs, das Abendessen vor dem Fernseher oder das Mittagessen am Arbeitsplatz. Das ist zwar praktisch, aber ungesund. Achtsames essen bedeutet, dass du deine Gerichte mit allen Sinnen würdigst: Du betrachtest sie mit den Augen, ertastest ihre Textur mit den Fingern und genießt ihre Aromen mit geschlossenen Augen.
Tipp 3: Erlaube dir gestresst zu sein
Stress lässt sich in unserer Gesellschaft kaum vermeiden. Egal wie sehr du dich dagegen sperrst, es gibt immer wieder Tage, an denen er sich nicht vermeiden lässt. Das Problem: Stress fordert deine Kraft und Energie. Anstatt dich dagegen zu wehren, hilft es, wenn du ihn bewusst willkommen heißt. Nimm ihn wahr, so wie er ist, ganz ohne ihn zu werten. Sobald du dir selbst erlaubst, gestresst zu sein, hat der Stress weniger störenden Einfluss auf dich.
Tipp 4: Guter Schlaf durch Achtsamkeit
Ein gesunder und erholsamer Schlaf schenkt dir Kraft und Energie für den neuen Tag. Mit einer einfachen Übung vor dem Schlafen genießt du die Stille und stärkst deine Achtsamkeit. Dafür nimmst du eine angenehme Position in deinem Bett ein – idealerweise liegend. Anschließend richtest du deine gesamte Aufmerksamkeit auf deinen Körper. Versuche, jedes Körperteil wahrzunehmen. Dasselbe gilt für die Unterlage, auf der du liegst. Wie fühlt sie sich unter deinem Körper an? Zusätzlich kannst du deinen Atem und deine Gedanken beobachten und beides weiterziehen lassen, während du dich selbst wahrnimmst.
Achtsamkeit macht immer Sinn
Anne
Lies dazu auch: Achtsamkeit als Lebenshaltung.