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Autoren
Anne Heintze
Harald Heintze
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Werde aktiv gegen die Angst vor Ungewissheit
Es gibt kaum ein schlimmeres Gefühl als die Ungewissheit. Lieber werden Menschen direkt mit einer unangenehmen Situation oder Konsequenz unseres Handelns konfrontiert, als den Ausgang nicht zu kennen. Doch manchmal ist es nicht möglich, die Ungewissheit in einem bestimmten Moment zu umgehen. Diese Situation ist für hochsensible Menschen nur schwer zu ertragen. Allerdings kannst du lernen, die Ungewissheit besser zu ertragen – und vielleicht sogar zu akzeptieren.
Ungewissheit als Krankmacher
Die Ungewissheit zählt bei vielen hochsensiblen Menschen zu einem der schlimmsten Gefühle. Nicht zu wissen, ob eine Prüfung bestanden wurde oder ob das gesamte Lernen umsonst war, ist fast grausamer als die klare Gewissheit, dass man tatsächlich nicht verstanden hat. Wenn Berichte von vermissten Kindern im Fernsehen auftreten, ist es vor allem die Ungewissheit darüber, was mit ihnen geschehen ist, die an den Eltern nagt.
Und wenn ein kritisches Gespräch bevorsteht, dessen Ausgang du nicht vorhersagen kannst, macht dich das sicherlich nervöser als ein Termin mit eindeutigem Verlauf. Kein Wunder, dass die Ungewissheit bei vielen Menschen mit Hochsensibilität – noch im besten Fall – zu schlechter Laune und Unbehagen führt. Manche feinfühligen Menschen reagieren noch heftiger, gerade auf eine länger andauernde Phase der Ungewissheit.
Sie haben Depressionen und Schlafstörungen, die wiederum andere Krankheiten nach sich ziehen können. Manchmal ist das natürlich verständlich, wenn beispielsweise Ungewissheit über Leben oder Tod eines geliebten Menschen besteht. Wenn jedoch beispielsweise ein Gespräch mit dem Chef bevorsteht, sollte die Ungewissheit nicht zum Krankmacher werden.
Auch ein negativer Einfluss auf das eigene Selbstbewusstsein kann bei Hochsensiblen durch permanente Ungewissheit entstehen. Wer dadurch merkt, dass eben nicht alle Bereiche des Lebens kontrollierbar sind, stellt eigene Leistungen oft unter den Scheffel.
Kontrollverlust als Hauptgrund
Der Grund dafür, warum die Ungewissheit manchmal schlimmer ist als die noch so negative Wahrheit: Wenn eine Situation nicht klar eingeschätzt werden kann, entzieht sie sich unserer Kontrolle. Und für viele zartbesaitete Menschen spielt die Kontrolle eine wichtige Rolle in ihrem Leben. Das Unvorhersehbare soll vermieden werden, eine klare Linie soll im Fokus stehen. Dass es leider nicht immer so läuft wie geplant, ist wohl jedem Menschen bekannt.
Dennoch ist gegen einen gewissen „Lebensplan“, an dem du dich orientieren kannst, natürlich nichts einzuwenden. Wichtig ist, den Unterschied zu kennen zwischen dem Planbaren und dem, was sich nicht verhindern lässt. Daher solltest du lernen, mit der nicht immer vermeidbaren Ungewissheit umzugehen.
Was nützt dir der beste, kontrollierte Plan, wenn dich plötzlich die Ungewissheit überfällt und in eine tiefe Krise stürzt? Klar, dass dir nackte Tatsachen und klare Fakten in so manch unangenehmer Situation lieber sein werden als das Schwanken zwischen Hoffen und Bangen. Doch solltest du auf ungeliebte Überraschungen vorbereitet sein, ohne dich der blanken Panik hinzugeben
Was kannst du tun? Akzeptiere die Ungewissheit
Wichtig ist, die Ungewissheit als Teil des eigenen Lebens zu akzeptieren. Es wird immer wieder Momente geben, in denen noch nicht klar ist, was als Nächstes geschieht und welche vielleicht schlimmen Überraschungen dich erwarten werden. Auch deine Entscheidungen spielen nicht immer eine Rolle bei Momenten des Ungewissen – sie können vollkommen unabhängig von deinen bisherigen Entscheidungen auftreten. Diese Tatsachen zu respektieren, hilft dir schon dabei, gelassener zu werden und Ängste infolge der Ungewissheit gar nicht erst aufkommen zu lassen.
Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass jeder Mensch früher oder später mit ungewissen Situationen konfrontiert wird. Es trifft also nicht immer nur dich! In der konkreten Situation kann es weiterhin helfen, dir in Erinnerung zu rufen, welche angenehmen Überraschungen so manche vergangene Ungewissheit zu Tage brachte.
Denn nicht immer muss das schlimmste Szenario auch Wirklichkeit werden. So hilfst du dir selbst dabei, die Ängste infolge der Ungewissheit zu kontrollieren und in keinen gefährlichen Teufelskreis aus Depressionen, Selbstzweifeln und Schlafstörungen zu gelangen.
Auch das ist möglich: Suche die Ungewissheit
Hast du die Ungewissheit in deinem Leben akzeptiert und kannst deine Ängste schon besser kontrollieren, geht es an den nächsten Schritt. Es gilt, Gewohnheiten und Routinen aufzubrechen und bewusst von klaren Richtlinien abzuweichen.
Stell dich der Herausforderung und suche absichtlich das Ungewisse, um dich besser für künftige, unvermeidbare Situationen zu wappnen. Gib die Kontrolle über dein Leben ab und verlass deine Komfortzone, ohne viel im Vorfeld darüber nachzudenken. Handle einfach intuitiv, aus dem Bauch heraus.
Dazu kann gehören, neue Freundschaften zu knüpfen oder dir einen neuen Job zu suchen. Vielleicht ist die Zeit ohnehin gerade reif dafür, weil du das Gefühl hast, in deiner Arbeit nicht glücklich zu werden? Wenn du bewusst das Ungewisse suchst, wirst du außerdem merken, dass manchmal die Regel „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt“ zutrifft.
Vielleicht ergeben sich Chancen, die du nie ergriffen hättest, wenn die Komfortzone nicht bewusst verlassen worden wäre. Oder dein Traumjob sorgt für neue Herausforderungen, denen du dich gern stellen willst.
Die Ungewissheit zu akzeptieren und sie bewusst zu suchen, macht dich stärker.
Doch auch zwei wichtige Mechanismen können dir dabei helfen, die Angst vor dem Ungewissen zu verlieren: Zuversicht und Optimismus. Ein gesunder Realismus ist zwar nicht falsch, doch manchmal musst du dir selbst einfach Mut machen und nicht immer von dem Negativen ausgehen. Hab keine Sorge, was morgen sein könnte, sondern lebe bewusst im Hier und Jetzt.
Das kann dir dabei helfen, die Ungewissheit loszulassen und eine unbeschwerte Zukunft zu planen – in dem Maße, in dem es dir möglich ist. Und gerade Situationen, die du ohnehin nicht beeinflussen könntest, solltest du aus deinem Kopf verbannen.
Wenn du über etwas nachgrübelst, das außerhalb deines Kontrollbereichs stattfindet, machst du dich nur selbst unglücklich; und das Ohnmachtsgefühl in der ungewissen Situation ist wieder da. Besser ist, deine eigenen Freiheiten und Fähigkeiten so gut es geht auszukosten und effektiv zu nutzen.
Gegen die Ohnmachtsgefühle in Zeiten der Ungewissheit hilft Akzeptanz, sowie die bewusste Suche nach dem Neuen oder Unbekannten. Es muss ja nicht gleich das große Risiko sein.
Je öfter du positive Erfahrungen mit dem Ungewissen machst, desto eher wappnest du dich gegen Ängste und Depressionen in unsicheren Phasen. Und das gelingt dir nur, wenn du aktiv über den Tellerrand hinausschaust.
Hochsensible Menschen brauchen oft mehr Selbstvertrauen
Sie sind von Selbstzweifeln geplagt, ihr Selbstbewusstsein könnte stärker sein, das Selbstwertgefühl ist (noch) gering. Das muss nicht so bleiben.
Die jahrzehntelangen Erfahrungen mit meinen Klienten bei der Stärkung von Selbstbewusstsein, Selbstvertrauen und einem stabilen Selbstwert mit habe ich in meinem E-Book „Selbstwert und Selbstvertrauen – Lebe deine innere Kraft jenseits des Selbstzweifels“ zusammengestellt. Dort stelle ich dir zahlreiche Übungen für mehr Selbstvertrauen zur Verfügung und verrate dir die Kniffe, die dein Selbstvertrauen wirklich kraftvoll stärken.
Danke, dass ich deinen Weg begleiten darf.
Herzlichst
Anne