Salutogenese: Wie Gesundheit wirklich entsteht und was das mit HOCHiX zu tun hat

Gesundheit ist mehr als die Abwesenheit von Krankheit. Gesundheit ist ein innerer Zustand, ein lebendiger Prozess, in dem du dich selbst immer wieder neu ausrichtest.
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Gesundheit ist mehr als die Abwesenheit von Krankheit. Gesundheit ist ein innerer Zustand, ein lebendiger Prozess, in dem du dich selbst immer wieder neu ausrichtest. In einer Welt, die von Symptomen, Diagnosen und Defiziten geprägt ist, lohnt es sich, eine andere Perspektive einzunehmen. Eine, die fragt: Was hält uns eigentlich gesund, trotz allem?

Willkommen in der salutogenetischen Denkweise.

Vom Problem zur Ressource: Was Salutogenese wirklich meint

Der Begriff Salutogenese wurde vom Medizinsoziologen Aaron Antonovsky geprägt. Statt wie üblich danach zu fragen, was uns krank macht, stellte er eine radikal andere Frage:

Was lässt Menschen gesund bleiben, selbst unter schwierigen Bedingungen?

Ausgangspunkt seiner Forschung war die Beobachtung, dass manche Menschen selbst nach schwersten Traumata, Verlusten oder Belastungen ein stabiles, manchmal sogar kraftvolles Leben führen konnten. Sie zerbrachen nicht, sie wuchsen. Nicht, weil sie besonders stark oder unverwundbar waren, sondern weil sie eine innere Orientierung besaßen, die sie gesund bleiben ließ.

Diese innere Orientierung nannte er den Kohärenzsinn. Das Gefühl, dass das Leben in sich verstehbar, handhabbar und sinnhaft ist. Und genau dieser Kohärenzsinn ist der Kern salutogenetischer Gesundheit.

Verstehbarkeit, Handhabbarkeit, Sinn – die drei Säulen der inneren Stabilität

  • Verstehbarkeit bedeutet, ich verstehe, was in mir und um mich herum geschieht. Es gibt Muster, die ich erkennen kann.
  • Handhabbarkeit bedeutet, ich traue mir zu, mit Herausforderungen umzugehen. Ich habe Ressourcen, innere und äußere.
  • Sinnhaftigkeit bedeutet, was ich erlebe, ergibt einen Sinn. Es lohnt sich, dranzubleiben, zu wachsen, zu gestalten.

Dieser Dreiklang wirkt wie ein innerer Kompass.

Wenn du ihn stärken kannst, im Coaching, in der Selbstreflexion, in Beziehungen, wirst du resilienter, gelassener und gesünder. Salutogenese bedeutet nicht, immer gut drauf zu sein, sondern trotz allem in deiner Mitte zu bleiben.

Warum dieser Ansatz für neurodivergente Menschen essenziell ist

Wenn du hochsensibel, vielbegabt, ADHS-orientiert oder einfach tief wahrnehmend bist, kennst du das Gefühl, anders zu sein. Vielleicht wurde dir sogar öfter gesagt, dass etwas nicht stimmt mit dir. Die Welt sortiert schnell. Funktionsfähig oder nicht, angepasst oder auffällig, normal oder therapiebedürftig.

Doch salutogenetisches Denken öffnet einen ganz anderen Raum. Es fragt:

  • Was hilft dir, gesund zu bleiben, obwohl du so viel intensiver fühlst?
  • Welche inneren Ressourcen trägst du in dir, die vielleicht noch gar nicht gesehen wurden?
  • Und wie kannst du dich so ausrichten, dass dein Leben nicht zur Symptombewältigung wird, sondern zur Gestaltungskraft?

Vielbegabte Frauen: zwischen Selbstzweifeln und Sehnsucht nach Führung

Wenn du zu den vielbegabten Scanner-Persönlichkeiten gehörst, kennst du vielleicht dieses innere Durcheinander: so viele Talente, so viele Ideen – und gleichzeitig das Gefühl, dich nicht wirklich entscheiden zu können. Nicht zu wissen, wo dein Platz ist. Und in dieser Unsicherheit kann der Wunsch nach einem „starken Gegenüber“ übermächtig werden.

Der Partner, der dir Orientierung gibt. Die Beziehung, die endlich Ruhe bringt. Der Mensch, der dich „sortiert“, wenn du selbst dich nicht halten kannst.

Doch genau da liegt die Verführung – und die Gefahr.

Denn niemand wird dich sortieren. Niemand kann dir die Verantwortung für dein Leben abnehmen. Und wenn du wartest, verlierst du dich – in einem Märchen, das nie geschrieben wurde für selbstbewusste, komplexe, vielbegabte Frauen wie dich.

Reflexionsfragen für deinen Weg in die Selbstermächtigung

  • Was wäre, wenn niemand kommt?
  • Was, wenn du selbst die bist, auf die du wartest?
  • Spürst du noch eine stille Hoffnung auf Rettung?
  • Erwartest du, dass dein Leben sich verändert, wenn jemand anderes sich endlich richtig verhält?
  • Glaubst du heimlich, dass du zu kompliziert, zu anstrengend oder zu kaputt bist – und deshalb jemanden brauchst, der dich „versteht und heilt“?
  • Oder versuchst du vielleicht selbst, die Retterin zu sein – für andere? Um zu bekommen, was du dir wünschst?

Salutogenese, Positive Psychologie und psychische Homöostase – drei Perspektiven, ein Grundprinzip

Im Kern geht es immer um dasselbe: Weg vom Mangeldenken, hin zur Lebenskraft. Die Positive Psychologie, entwickelt unter anderem von Martin Seligman, setzt genau hier an. Sie fragt nicht, was uns krank macht, sondern was lässt Menschen aufblühen.

Stärken, Werte, Sinn, Selbstwirksamkeit – all das sind Konzepte der positiven Psychologie, die sich direkt mit dem salutogenetischen Ansatz verbinden lassen. Es ist kein Zufall, dass viele psychologische und systemische Schulen inzwischen genau diesen Weg gehen: ressourcenorientiert, nicht defizitfixiert.

Auch das Prinzip der psychischen Homöostase, über das wir bereits geschrieben haben, fügt sich hier ein. Deine Psyche strebt nach einem inneren Gleichgewicht. Nicht nach Perfektion, sondern nach Balance. Wenn du Zugang zu deinen inneren Regulierungsmechanismen findest – über Achtsamkeit, Atem, Selbstmitgefühl oder Coaching – kommst du immer wieder zurück zu dir.

Die radikale Einfachheit der Salutogenese

Es klingt zu simpel, um wahr zu sein. Und genau das ist der Grund, warum es so oft übersehen wird:

Der Mensch strebt ganz von selbst nach seelischem und körperlichem Gleichgewicht.

Es braucht keine komplizierten Methoden, keine endlosen Erklärungen, keine permanenten Analysen. Es reicht völlig, wenn du aufhörst, dem Leben im Weg zu stehen.

Wenn du einfach sein lässt, was dich trennt von deiner inneren Klarheit, deiner Freude, deinem lebendigen Ausdruck. Nicht durch Mehr, sondern durch Weniger entsteht die Richtung. Weglassen. Reduzieren. Vereinfachen.

Das ist der kraftvollste Weg zu Gesundheit, zu Erfolg, zu einem Leben in Übereinstimmung mit deiner inneren Wahrheit.

Albert Einstein brachte es so auf den Punkt:

„Alles sollte so einfach wie möglich gemacht werden, aber nicht einfacher.“

  • In diesem Sinne ist Salutogenese kein Tun, sondern ein Lassen.
  • Ein Aufhören mit dem inneren Widerstand.
  • Ein Rückzug aus dem Kampf.
  • Ein Stillwerden, in dem der natürliche Gleichgewichtssinn des Lebens sich selbst wieder finden kann.

 

Die HOCHiX Philosophie: Wir denken und arbeiten salutogenetisch

In der HOCHiX Akademie ist dieser Blickwinkel kein Randthema. Er ist das Fundament unserer Arbeit. Wir arbeiten nicht problemorientiert. Weder in unseren Coachings noch in der HOCHiX Coaching-Ausbildung.

Wir suchen nicht nach dem Fehler, sondern nach dem Licht.

Wir wollen nicht analysieren, was du nicht kannst, sondern dich darin stärken, was in dir lebt und wohin du wachsen willst. Wir begleiten keine Menschen in Schubladen, sondern Menschen auf ihrem Weg zur inneren Kohärenz.

  • Das bedeutet auch: Du darfst im Chaos stehen und trotzdem gesund sein.
  • Du darfst zerrissen sein und gleichzeitig Orientierung finden.
  • Du darfst unvollständig wirken und dennoch einen Sinn empfinden, der dich trägt.Salutogenese ist nicht das Ziel. Es ist der Weg und die Erlaubnis, ihn von innen heraus zu gestalten.
 

Ich hoffe, ich habe das Geschenk deiner Zeit verdient.

Sonnige Grüße von

Anne

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