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Erfolg im Leben - durch Geben
Anne Heintze
Wer im Alltagsleben gerne gibt, bekommt dadurch auch selbst etwas zurück
Dies ist ein universelles Wirkprinzip, das der Grundstein deines Erfolges werden kann.
In seinem Buch „Give and Take“ (2013) hat Adam Grant, der an der amerikanischen Eliteuniversität Harvard Psychologie studiert hat, das Motto als Lebensgrundsatz ausgearbeitet. Grant, der heute Professor an der Universität von Pennsylvania ist, erklärt darin, wie du dich auf den Weg zu einem besseren und zugleich erfolgreicheren Leben machen kannst. Erfolgreiche Geber erfüllen bestimmte Kriterien, die Grant in seinem Bestseller unter die Lupe genommen hat.
Welche sind es und wie kannst du dich im Alltag auf den Weg zum Geber machen?
Ist Geben seliger denn Nehmen?
Die Wichtigkeit und die Vorzüge des Gebens gegenüber denen des Nehmens wird in den verschiedenen Weltreligionen ebenso betont, wie sie auch von Psychologen, Therapeuten und Coaches immer wieder hervorgehoben werden. Der Grundsatz ist im Alltagswissen ebenso aufbewahrt wie in einer Reihe von Sprichwörtern.
Was jedoch zunächst als Vorgabe eines moralischen Anspruchs oder eines Ideals abseits der Wirklichkeit erscheint, wird von Grant in seinem Buch als wichtiges Erfolgsprinzip im Berufsleben beschrieben. Dabei geht es nicht etwa um den Verzicht auf Erfolg zu Gunsten eines moralischen Anspruchs. Ganz im Gegenteil: Tatsächlich geht der Autor davon aus, dass sich auf Basis des Gebens ein erfolgreicheres Leben führen lässt. Um dies zu begründen, unterscheidet er drei Typen von Menschen.
Drei Idealtypen von Menschen
Grant unterscheidet den Nehmer, den Tauscher und den Geber. Der Erste rafft alle Güter an sich. Er strahlt förmlich aus, dass er nicht bereit ist, etwas zurückzugeben. Solche Menschen kennst du aus deinem Alltagsleben sicherlich reichlich. Durch ihre Haltung sorgen die Nehmer dafür, dass die meisten Menschen nicht mit ihnen zu tun haben möchten.
Menschen, die als Tauscher agieren, geben etwas, weil sie sich zu einem späteren Zeitpunkt einen Vorteil davon erhoffen. Sie knüpfen Kontakte vor dem Hintergrund der Frage, was ihnen diese Kontakte im Tausch potentiell nutzen können. Die Tauscher haben mehr Kontakte. Aber indem sie das Nutzenprinzip ihrer Kommunikation zu Grunde legen, nehmen sie sich eine Vielzahl von Entwicklungsmöglichkeiten.
Der Geber schließlich gibt ohne einen direkten Gewinn zu erwarten. Auf diese Weise passiert auf der kommunikativen Ebene etwas Besonderes: Das allgemeine Nutzenprinzip wird überschritten und es entsteht ein offener und besonderer Austausch herbeigeführt, der vom Gegenüber als besonders befruchtend wahrgenommen wird. Im Idealfall werden so ganz neue Potentiale entwickelt. Im offenen Gespräch können neue Möglichkeiten gehoben werden.
Was erfolgreiche Geber erfolgreich macht
Sicherlich fragst du nun zu Recht: Können Menschen, die dem Prinzip des Gebens folgen, in unserer Gesellschaft erfolgreich sein? Genau dazu hat Grant Feldstudien betrieben und er kommt zu einem ausgesprochen interessanten Ergebnis. Seiner Untersuchung zu Folge stehen die Geber oft auf der Karriereleiter relativ weit unten – und genauso oft sehr weit oben.
Es finden sich dagegen vergleichsweise wenig Geber im Durchschnitt. Zudem fand Grant bestimmte Prinzipien, durch die sich erfolgreiche Geber auszeichnen.
Die vier wichtigsten davon sind:
- Erfolgreiche Geber geben wenig an Nehmer
- sie nehmen gerne für andere Menschen
- sie geben gerne auch viel und
- sie verlieren dabei die eigenen Interessen nie aus den Augen.
Indem sie so agieren, organisieren sie sich bewusst mit Menschen, mit denen sich produktiv arbeiten lässt. Sie agieren so, dass zum Nutzen der Gemeinschaft etwas auf die Beine gestellt wird, von dem viele Menschen profitieren. Geber geben so, dass auch etwas Großes daraus entstehen kann und sie geben nur so viel, dass sie selbst immer handlungsfähig bleiben.
Sein und Haben – zwei Lebensweisen
Gänzlich neu sind die Überlegungen von Grant übrigens nicht: Der Sozialpsychologe Erich Fromm strich in seinem berühmten Buch „Haben oder Sein“ (1976) die Vorteile des Seins gegenüber denen des Habens hervor. Während die eine Lebensweise auf die Aneignung von Besitz abzielte und sich dies in allen Lebensbereichen zur Grundlage mache, ziele die Lebensweise des Seins auf ein bewusstes Leben ab.
Wer sich etwas aneignet, nur um es zu besitzen, eignet sich nach Fromm einen toten Besitz an. Wer dagegen in der Lebensweise des Seins agiert, nimmt die Welt offen wahr. Um sich einer Person oder einer Sache offen zu widmen und eine Erfahrung im Verhältnis mit ihr zu machen, muss man diese in den wenigsten Fällen besitzen.
Der Verzicht auf das Prinzip des Haben wollens ist nach Fromm der Schlüssel zum Sein und zu einer aktiven und bewussten Wahrnehmung der Welt. Wie das Buch von Fromm mit vielen praktischen Beispielen bestückt ist, so liest sich auch das von Grant.
Sie geben dir viele Beispiele an die Hand, mit denen nicht nur die verschiedenen Typen beziehungsweise Lebensweisen veranschaulicht werden. Beide Autoren geben auch praktisch handhabbare Anregungen. Mit ihrer Hilfe wird deutlich, wie einfach die bewusste Veränderungen Stück für Stück im ganz normalen Alltag angegangen werden kann.
Literaturempfehlungen
Adam Grant – Geben und Nehmen
Erich Fromm – Haben oder Sein
Lies dazu auch „Karriere und Hochsensibilität, das Erfolgkonzept“.
Herzlichst
Anne Heintze
Eine Antwort
Das ist auch genau mein Motto: Erst geben, dann nehmen!