Themen
Hochsensibilität & Hochsensitivität
Scanner-Persönlichkeit
Vielbegabung
Hochbegabung
Hochbewusstsein
Autismus
Coachingpraxis
Beruf & Karriere
Gefühle & Emotionen
Liebe & Partnerschaft
Autoren
Anne Heintze
Harald Heintze
Online-Akademie
Entdecke leicht umsetzbare und alltagstaugliche Selbstcoaching-Tools und E-Books.
Weibliche Hochbegabung: Warum geniale Frauen sich klein machen – und wie sie damit aufhören
„Ich bin doch nicht hochbegabt.“ Hast du das schon mal gedacht? Oder sogar gesagt? Dann herzlichen Glückwunsch: Du bist nicht allein. Weibliche Hochbegabung ist so etwas wie ein gut gehütetes Geheimnis – meistens sogar vor den Betroffenen selbst.
Warum? Weil Hochbegabung bei Frauen oft im Tarnmodus läuft. Anpassung statt Auffallen, Bescheidenheit statt Brillanz, Fleiß statt Genie. Während hochbegabte Männer früh als „kleine Genies“ erkannt werden, bleiben Frauen oft Undercover-Talente. Und schlimmer noch: Sie zweifeln an sich selbst.
Masking: Wenn Hochbegabung unsichtbar wird
Dieses Phänomen nennt sich Masking – ein psychologischer Mechanismus, der dazu führt, dass Hochbegabte (und insbesondere Frauen) ihre außergewöhnlichen Fähigkeiten verstecken oder abschwächen. Mädchen lernen früh, dass „zu viel Intelligenz“ nicht charmant ist, dass sie beliebt sind, wenn sie nicht besserwisserisch wirken, und dass angepasste Fleißbienchen in der Gesellschaft besser ankommen als ungestüme Querdenkerinnen.
Das Problem: Wer sich ständig kleiner macht, vergisst irgendwann, wie groß er wirklich ist. Viele Frauen mit Hochbegabung leben unter ihren Möglichkeiten, nehmen Herausforderungen nicht an oder zweifeln an ihren Fähigkeiten – selbst dann, wenn sie längst bewiesen haben, dass sie exzellent sind.
Das Hochstapler-Syndrom: „Ach, das war nur Glück“
Masking ist eng verwoben mit dem Hochstapler-Syndrom (Imposter-Syndrom). Hochbegabte Frauen neigen dazu, ihre Erfolge zu relativieren: „Das war doch nur Fleiß, kein Talent.“ – „Die anderen überschätzen mich einfach.“ – „Ich habe nur Glück gehabt.“ Kommt dir bekannt vor?
Dieser innere Zweifel sorgt dafür, dass viele Frauen sich gar nicht erst trauen, für ihre Fähigkeiten einzustehen. Sie nehmen niedrigere Gehälter in Kauf, bewerben sich nicht auf Führungspositionen und halten sich für weniger kompetent als sie sind. Eine gigantische Selbstsabotage.
Warum weibliche Hochbegabung unsichtbar bleibt
Hochbegabte Frauen wachsen oft mit bestimmten Glaubenssätzen auf:
- Sei nicht so besserwisserisch.
- Sei bescheiden.
- Sei nett.
- Erst wenn du 150 % lieferst, bist du wirklich gut.
Das führt dazu, dass viele Frauen erst spät oder gar nicht merken, dass sie hochbegabt sind. Während männliche Hochbegabung oft mit Exzellenz und Talent gleichgesetzt wird, wird weibliche Hochbegabung mit Fleiß und Perfektionismus verwechselt. Die Folge: Frauen rackern sich ab, anstatt ihre Intelligenz strategisch einzusetzen.
Raus aus dem Tarnmodus: Wie du deine Hochbegabung endlich lebst
Wenn du dich hier wiedererkennst, ist es Zeit für ein Umdenken. Hier sind ein paar Ansätze:
- Erkenne deine Hochbegabung an. Sie ist nicht an IQ-Tests gebunden. Wenn du komplex denkst, schnell lernst, kreative Lösungen findest und oft das Gefühl hast, „anders“ zu sein – herzlichen Glückwunsch, du hast das Zeug dazu.
- Durchbrich das Masking. Trau dich, dein Wissen und deine Fähigkeiten zu zeigen. Hör auf, dich selbst kleinzureden. Dein Licht zu dimmen, hilft niemandem – weder dir noch der Welt.
- Verabschiede dich vom Perfektionismus. Hochbegabte Frauen haben oft den Drang, alles perfekt machen zu müssen. Das ist Unsinn. Exzellenz bedeutet nicht Perfektion, sondern kluges Priorisieren.
- Netzwerke mit Gleichgesinnten. Umgib dich mit Menschen, die dein Potenzial sehen und feiern – nicht mit denen, die dich „normalisieren“ wollen.
- Hinterfrage alte Glaubenssätze. Wer hat dir beigebracht, dass du nicht zu groß sein darfst? Und warum solltest du das weiter glauben?
Hochbegabt? Dann steh dazu!
Weibliche Hochbegabung ist kein Mythos, sondern eine Realität – und eine wertvolle dazu. Die Zeit des Masking ist vorbei. Stell dir vor, du würdest deine volle Größe leben. Was wäre dann möglich?
Ich hoffe, ich habe das Geschenk deiner Zeit verdient.
Sonnige Grüße
Anne Heintze
Lies dazu auch:
- Herausforderung Hochbegabung: Wenn dein brillanter Geist zum Hindernis wird
- Spät erkannte Hochbegabung bei Erwachsenen: Ein Leitfaden
- Das Imposter-Phänomen: Du? Ein Hochstapler?