Traumasensibles Coaching für Hochsensible

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Als Coach begegnest du vielen Klienten, die trotz bester Absichten ihre Ziele nicht erreichen. Oft steckt mehr dahinter als mangelnde Motivation oder fehlende Fähigkeiten. Besonders bei hochsensiblen Menschen kann ein unverarbeitetes Trauma der Grund sein, warum sie immer wieder über dieselben Hindernisse stolpern. In diesem Artikel erfährst du, warum traumasensibles Coaching gerade für Hochsensible so wichtig ist und wie du ihnen effektiv helfen kannst.

Warum Hochsensible besonders traumagefährdet sind

Hochsensible und hochsensitive Menschen sind besonders anfällig für Traumata. Ihre intensivere Wahrnehmung lässt sie Reize stärker empfinden, was in einer nicht förderlichen Umgebung zu tiefgreifenden Auswirkungen führen kann. Ihr ausgeprägtes Gerechtigkeitsempfinden macht sie anfälliger für emotionale Verletzungen durch ungerechtes Verhalten. Sie reagieren zudem intensiver auf seelische oder körperliche Gewalt, was langanhaltende Folgen haben kann.

Leider werden Hochsensible oft zur Zielscheibe von Mobbing, da ihre Sensibilität manchmal als Schwäche missverstanden wird. Gleichzeitig neigen sie dazu, sich zu überfordern, weil sie die Bedürfnisse anderer oft über ihre eigenen stellen. Dies macht sie anfälliger für Erschöpfungszustände und Burnout. All diese Faktoren tragen dazu bei, dass Hochsensible oft eine geringere Widerstandsfähigkeit gegenüber emotionalen Belastungen entwickeln.

Wichtig ist es, dass du ein kompetenter Coach bist für traumatisierte, hochsensible Menschen.

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Unverarbeitetes Trauma erkennen und behutsam ansprechen

Als Coach ist es deine Aufgabe, sensibel für Anzeichen eines unverarbeiteten Traumas zu sein. Ein Trauma kann wie ein unsichtbarer Rucksack sein, den dein Klient ständig mit sich herumträgt, auch wenn er es selbst nicht bemerkt. Achte besonders auf Vermeidungsverhalten, plötzliche emotionale Schwankungen, körperliche Reaktionen wie Schwitzen oder Zittern bei bestimmten Themen, ständiges Grübeln und einen ausgeprägten Kontrollzwang.

Im Umgang mit möglicherweise traumatisierten Klienten ist eine behutsame, aber klare Sprache entscheidend. Hier einige Tipps für traumasensible Kommunikation:

  1. Verwende „Ich-Botschaften“ statt verallgemeinernder Aussagen
  2. Frage nach Erlaubnis, bevor du heikle Themen ansprichst
  3. Normalisiere die Reaktionen deines Klienten
  4. Gib ihm die Kontrolle über den Prozess
  5. Achte auf deine Wortwahl und vermeide bedrohliche Ausdrücke

Grenzen des Coachings: Wann ist eine Überweisung an einen Therapeuten nötig?

Als Coach ist es entscheidend, deine eigenen Grenzen zu kennen und zu respektieren. Traumaarbeit kann komplex sein, und in manchen Fällen übersteigt sie die Kompetenzen eines Coaches. Hier sind einige Anzeichen, dass eine Überweisung an einen Therapeuten dringend nötig ist:

  1. Suizidgedanken oder -absichten: Wenn dein Klient von Selbstmordgedanken spricht, ist sofortiges professionelles Eingreifen erforderlich.
  2. Schwere Depressionen oder Angststörungen: Wenn diese den Alltag des Klienten stark beeinträchtigen, ist therapeutische Hilfe angezeigt.
  3. Dissoziative Zustände: Erlebt dein Klient häufige „Auszeiten“ oder Realitätsverlust, deutet dies auf ein tiefgreifendes Trauma hin.
  4. Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS): Symptome wie Flashbacks oder Albträume erfordern spezialisierte therapeutische Behandlung.
  5. Selbstverletzendes Verhalten: Dies übersteigt den Rahmen des Coachings und bedarf professioneller Hilfe.
  6. Substanzmissbrauch: Wenn Alkohol oder Drogen als Bewältigungsstrategie dienen, ist eine Suchttherapie ratsam.
  7. Extreme emotionale Schwankungen: Unkontrollierte Wutausbrüche oder extreme Stimmungsschwankungen können auf eine zugrundeliegende psychische Erkrankung hindeuten.
 

Beachte unbedingt: 

Im Zweifelsfall ist es immer besser, einen Therapeuten hinzuzuziehen. Deine Verantwortung als Coach ist es, deinen Klienten bestmöglich zu unterstützen – manchmal bedeutet das, ihn an einen Spezialisten zu überweisen.

Vertiefe dein Wissen über traumasensible Coaching hier:
Trauma-Informed Coaching – Kate O’Day: Diese Studie von der George Washington University erläutert die Prinzipien des traumasensibles Coachings, einschließlich der vier Prinzipien: Realisieren, Erkennen, Reagieren und Widerstandsfähigkeit fördern. Diese Prinzipien helfen Coaches, ein tiefes Verständnis für die Auswirkungen von Trauma zu entwickeln und effektive Unterstützung zu bieten

Posttraumatisches Wachstum: Vom Trauma zum Triumph

Nicht jedes Trauma muss eine lebenslange Belastung bleiben. Viele Menschen erleben posttraumatisches Wachstum. Als Coach kannst du diesen Prozess unterstützen, indem du auf Anzeichen wie neue Perspektiven, verbesserte Beziehungen, erhöhte Resilienz, spirituelles Wachstum und ein tieferes Selbstverständnis achtest.

Wichtig ist zu verstehen, dass posttraumatisches Wachstum nicht bedeutet, dass das Trauma „gut“ war. Es zeigt vielmehr, dass dein Klient in der Lage war, aus der Erfahrung zu lernen und zu wachsen. Deine Aufgabe ist es, diesen Wachstumsprozess behutsam zu begleiten und zu fördern.

Der Weg zur Heilung: Anzeichen für ein verarbeitetes Trauma

Wie erkennst du, dass ein Trauma zwar da war, aber keine Macht mehr hat? Achte auf emotionale Stabilität – kann dein Klient über das Ereignis sprechen, ohne überwältigt zu werden? Beobachte, ob er das Trauma in seine Lebensgeschichte integrieren kann, ohne dass es diese dominiert. Ein Fokus auf Zukunftsziele statt auf die Vergangenheit, die Fähigkeit, sich flexibel an neue Situationen anzupassen, und aktive Bemühungen zur Selbstfürsorge sind weitere positive Zeichen.

Deine Rolle als Coach: Begleiter auf dem Weg zur Stärke

Als Coach ist deine Rolle besonders wichtig. Du kannst hochsensiblen Menschen helfen, ihre Sensibilität als Stärke zu erkennen und zu nutzen. Deine Aufgabe ist es, ihnen Werkzeuge an die Hand zu geben, mit denen sie ihre Wahrnehmung schützen können, ohne sich von der Welt abzuschotten.

Bedenke: Die Sensibilität deiner Klienten macht sie zwar verletzlicher, aber auch empfänglicher für tiefe Einsichten und intensive positive Erfahrungen.

In deiner Arbeit mit hochsensiblen Klienten ist es entscheidend, eine ruhige und sichere Umgebung für deine Coaching-Sitzungen zu schaffen. Diese Atmosphäre bildet die Grundlage, auf der du deine Klienten zur Selbstreflexion und Achtsamkeit ermutigen kannst. Parallel dazu ist es wichtig, ihnen Techniken zur Emotionsregulation und Stressbewältigung zu vermitteln, die sie im Alltag anwenden können. 

Ein weiterer wesentlicher Aspekt deiner Arbeit sollte die Förderung gesunder Grenzen sein, da viele Hochsensible Schwierigkeiten haben, ihre eigenen Bedürfnisse von denen anderer abzugrenzen. Schließlich spielt die Unterstützung bei der Entdeckung und Nutzung individueller Stärken eine zentrale Rolle. Indem du deinen Klienten hilfst, ihre einzigartigen Fähigkeiten zu erkennen und wertzuschätzen, stärkst du ihr Selbstvertrauen und ihre Resilienz.

Geeignete Coaching-Tools für die Arbeit mit traumatisierten Klienten

Obwohl die tiefgreifende Traumaarbeit in den Bereich der Therapie fällt, gibt es einige Coaching-Tools, die besonders geeignet sind, um traumatisierte Klienten behutsam zu unterstützen:

  1. Ressourcenaktivierung: Hilf deinem Klienten, seine Stärken und positiven Erfahrungen zu identifizieren und zu nutzen. Dies kann das Selbstwertgefühl stärken und Resilienz aufbauen.
  2. Achtsamkeitsübungen: Techniken wie Body Scan oder geführte Meditationen können helfen, im Hier und Jetzt zu bleiben und Trigger-Reaktionen zu reduzieren.
  3. Visualisierungstechniken: Der „Sichere Ort“ ist eine bewährte Methode, um Klienten in stressigen Situationen Sicherheit und Kontrolle zu vermitteln.
  4. Emotionsregulationstechniken: Werkzeuge wie die „5-4-3-2-1-Methode“ können bei akuten Angstzuständen oder Flashbacks hilfreich sein.
  5. Journaling: Geführtes Schreiben kann Klienten helfen, ihre Gedanken und Gefühle zu ordnen, ohne von ihnen überwältigt zu werden.
  6. Grenzsetzungs-Übungen: Hochsensible Traumaüberlebende profitieren oft von Techniken, die ihnen helfen, gesunde Grenzen zu setzen und zu kommunizieren.
  7. Selbstfürsorge-Planung: Unterstütze deinen Klienten dabei, einen individuellen Selbstfürsorge-Plan zu entwickeln, der ihre spezifischen Bedürfnisse berücksichtigt.
 

Wichtig: 

Diese Tools sollten immer im Rahmen deiner Coaching-Kompetenz und mit Rücksicht auf die individuellen Bedürfnisse und Grenzen des Klienten eingesetzt werden. Sie ersetzen keine Therapie, können aber wertvolle Unterstützung im Alltag bieten.

Brücken bauen und Wachstum fördern mit traumasensiblen Coaching

Traumasensibles Coaching für Hochsensible erfordert Fingerspitzengefühl, Respekt und ein hohes Maß an Selbstreflexion. Wenn du es richtig machst, kannst du deinen Klienten dabei helfen, ihre Stärken zu entdecken und über sich selbst hinauszuwachsen.

Denk immer daran: Jeder Mensch hat seine eigene, einzigartige Geschichte. Deine Aufgabe ist es, gemeinsam mit deinem Klienten die nächsten Kapitel zu gestalten – voller Hoffnung, Heilung und persönlichem Wachstum. 

Mit deiner Unterstützung können hochsensible Menschen lernen, ihre Sensibilität als Gabe zu sehen und sie zum Aufbau eines erfüllten, resilienten Lebens zu nutzen. 

Steckst du fest und kommst einfach nicht weiter? 

Oft fällt es schwer, das große Ganze zu sehen, wenn man mitten im Problem steckt. Mein Blitzcoaching bietet dir genau den frischen Blick von außen, den du brauchst, um schnell Klarheit zu gewinnen.

In kurzer Zeit analysieren wir gemeinsam deine Situation und entwickeln gezielte Lösungen für deine dringenden Anliegen. Mit flexiblen Terminen, die auch kurzfristig verfügbar sind, stehe ich dir zur Seite, damit du sofort wieder handlungsfähig wirst.

Nutze jetzt die Gelegenheit und lass uns zusammen den nächsten Schritt machen!

Herzlichst,
Anne

 

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