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Anne Heintze
Harald Heintze
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Herr und Frau Buddha
Erleuchtete Beziehung? Nein danke!
Erleuchtete Partnerschaft? Ja, bitte!
Ja, es gibt sie. Soweit die gute Nachricht. Die andere Nachricht lautet: Du wirst genau jene Personen in dein Leben lassen, die zum jetzigen Zeitpunkt deiner Entwicklung dienlich sind. Ob das ein zum vollen Bewusstsein erwachter Mensch ist, hängt davon ab, wie bereit du bist, auch zum vollen Bewusstsein zu erwachen.
Eine Partnerschaft mit einem Erwachten wird nur zustande kommen, wenn du entweder auch bereits erwacht bist oder nicht weit davon entfernt. Ist das Gefälle zu groß, wird euch die Differenz unterschiedliche Wege gehen lassen. Vielleicht auch ähnliche Wege aber in unterschiedlicher Konstellation (Lehrer / Schüler, Freunde …), jedoch keine Partnerschaft.
Erleuchtete Beziehung? Nein danke!
Somit zeichnet sich klar ab: Ein Erleuchteter wird sich aus unterschiedlichen Gründen kaum auf eine Beziehung unterschiedlichen Niveaus einlassen.
Er braucht einfach kein Wachstum mehr. Er ist vollständig, ruht in sich selbst und an der Glückseligkeit, als die er sich definiert, fehlt nichts. Nicht, dass er von außen betrachtet perfekt wäre, nein: Er ist vollständig, weil in ihm keine Idee der Unvollständigkeit mehr existiert.
So wird er sich nicht die Mühe machen mit jemanden zu sein, der das nicht verstehen kann, wird nicht mit jemanden Beziehungsthemen durchkauen, die in den Bereich der Therapie gehören, wird seine Energie nicht dafür einsetzen, einseitige Missverständnisse aufzuklären, denen der nicht erwachte Geist unweigerlich ausgeliefert ist.
Erleuchtung sonst nichts!
Grundsätzlich scheint Erleuchtung so gut wie mit allem in Konkurrenz zu stehen.
Erleuchtung wird meist als das ultimative „Entweder-Oder“ gesehen. Entweder Erleuchtung oder Suchender, entweder Erleuchtung oder Leiden, entweder Erleuchtung oder Sex, entweder Erleuchtung oder Familie, entweder Erleuchtung oder Beruf, …
Erleuchtung scheint das Ende von so ziemlich allem zu sein und sich mit nichts verbinden zu lassen. Das Einssein scheint sich über die Dualität zu stellen und kein Zweites neben sich zu dulden.
Aus der Sicht der Erleuchtung, stellt sich das Leben und somit auch Partnerschaft jedoch vollkommen anders dar.
Verflixte Erleuchtung
Doch ich möchte zunächst die Begriffe Erleuchtung, Partnerschaft und Beziehung, etwas genauer betrachten.
Fangen wir mit dem Leichteren an, der Erleuchtung: Da kann man ganz radikal sagen „Erleuchtung, die erklärt werden kann, ist nicht die Erleuchtung“. Am anderen Ende der Erleuchtungsaussagen heißt es: “Alle Wesen sind erleuchtet, sie unterscheiden sich lediglich am Grad der Realisierung“.
Die genaueste Beschreibung findet sich wohl in der Philosophie des Jnanayoga. Hier wird zwischen sieben Stufen der Erleuchtung unterschieden, den Bhumikas.
In der Regel sprechen wir nur von Erleuchtung, wenn diese Realisation plötzlich geschieht, mit einer spirituellen Praxis einhergeht und eine gewisse Tiefe erreicht.
Geschieht Realisation über viele Jahre oder unerwartet oder nur in einem geringen Ausmaß und ohne spirituelle Praxis (zum Beispiel durch: Nahtoderlebnis, Kundaliniaufstieg, Sexualität, Einheitserfahrung in der Natur, im Sport oder aufgrund bewusstseinserweiternder Substanzen), wird es niemand als Erleuchtung bezeichnen obwohl das Ergebnis dasselbe ist. So kann man praktisch erleuchtet sein und nicht auf die Idee kommen, es so zu benennen.
Hat die Realisation des wahren Selbst stattgefunden, kann man ruhig denjenigen als erleuchtet bezeichnen. Die meisten tun das nicht von sich aus, da das Wort mit vielen Vorurteilen und Missverständnissen verhaftet ist.
Und ich stimme auch vielen meiner erwachten Vorgänger und Kollegen zu, die meinen, dass im Grunde nur ein bereits Erleuchteter einen anderen Erleuchteten erkennen kann.
Jetzt ist aber Erleuchtung nicht gleich Erleuchtung, besser gesagt: Ein Erleuchteter ist nicht gleich ein Erleuchteter.
Erleuchtung drückt sich nämlich durch den Erleuchteten aus und dieser Ausdruck ist abhängig von der Vergangenheit dieser Person. War das Verhaltensmuster vor dem Erwachen das eines Beziehungsmensch wird derjenige auch danach zu dieser Lebensform tendieren, bloß ohne damit identifiziert zu sein. War vor dem Erwachen das Verhaltensmuster das, eines lonely cowboys, der niemanden braucht und alleine bestens zurechtkommt, wird der Erleuchtete weiterhin so leben (jedoch ohne damit identifiziert zu sein).
Verflixte Beziehung
Wenn Erleuchtung das Ende der Identifikation mit unseren Verhaltensmustern ist, ist Beziehung genau das Gegenteil, nämlich Auseinandersetzung, Reibung an Wachstum aufgrund unserer Verhaltensweisen und Muster.
Als Beziehung bezeichne ich ein gemeinsames Leben und Wachsen zweier Unerleuchteter.
Zweier Menschen, die sich entwickeln wollen und gerne einen Abschnitt ihres Lebens gemeinsam gehen.
Wie das Wort Beziehung ja schon impliziert, beziehen sich hier zwei getrennte Individuen aufeinander. In Beziehungen werden Unterschiede sichtbar, konträre Sichtweisen und Standpunkte stehen sich gegenüber. Das erzeugt Spannung und Reibung die wir verwenden um zu wachsen, um über unsere bisherigen Grenzen hinaus-zu-wachsen. Jeder über seine persönliche Grenze. Persönliches Wachstum steht im Vordergrund.
Idealerweise wachsen beide Partner im gleichen Maße
Ist das nicht der Fall und es entwickelt sich nur ein Beteiligter, wird die Beziehung nicht lange halten und wir wechseln zum nächsten „Wachstumspartner“. Zwischen den Wachstumsphasen können wir Beziehung natürlich auch genießen, können teilen und uns gemeinsam des Lebens erfreuen.
Hier gibt es wenig unterschiedliche Sichtweisen, viel Übereinstimmung und somit kaum Reibung. Das klingt erstmal harmonisch und schön: Ist es auch, verhindert jedoch Entwicklung.
Diese Beziehung wird von einem verlockenden Frieden getragen, der dazu einläd,t sich auszuruhen, doch wenn das Selbst noch nicht zu seiner vollen Blüte gereift ist, kann es nicht friedvoll verweilen, in der Tiefe rumort es und irgendwann wird einer der beiden aufbrechen zu neuen Ufern. Zieht der andere nicht mit, ist das Ende der Beziehung schon abzusehen.
Gelingt es beiden die Reibung die innerhalb harmonischen Beziehung fehlt im Außen zu finden (Ausbildungen, Seminare, Therapie …), so kann nötiges Wachstum extern angeregt werden und die harmonische Beziehung dennoch langfristig bestehen.
Gelobte Partnerschaft
Partnerschaft bedeutet für mich: Ein Zusammensein zweier freier, erwachter Menschen, die nicht mehr die unbewusste Vorstellung haben, sie bräuchten jemand anderen, um vollständig zu sein.
Im Unterschied zur Beziehung, sind beide Beteiligten in der Partnerschaft frei von einander. Sie benötigen den anderen nicht um durch Reibung etwas zu erkennen und zu wachsen. Für sie gibt es nichts mehr wohin sie wachsen müssten. Bitte verwechsle das nicht damit, dass diese Menschen perfekt wären! Nein, sie haben ihre Macken und sie sind unterschiedlicher Meinung und sie haben verschiedene Vorlieben und Abneigungen, jedoch sind sie vollkommen frei davon.
Vollkommenheit
Frau Buddha muss sich nicht ändern, Herr Buddha ist vollkommen, so wie er ist, Buddha hat die Idee nicht sich ändern zu müssen, nichts muss anders sein, als es ist. Alles ist vollständig, vollkommen, so wie es ist.
Die Vollkommenheit ist nicht vollkommen, weil sie tatsächlich vollkommen ist, sondern weil niemand da ist, der etwas als unvollkommen betrachtet.
Erleuchtete Sexualität
Der Ursprung des Yoga liegt im Tantra. Ein ca. 5000 Jahre altes spirituelles Übungssystem um über die Energie der Sexualität in die Erfahrung der Einheit, des Einen zu gelangen. Hier war (und ist) die Motivation von Sex, die energetische Verschmelzung von Mann und Frau, die energetische Vereinigung der Shiva- und Shaktienergie.
Folgendes sind unsere herkömmlichen Gründe für Sexualität: Befriedigung des Lustbedürfnisses (Bedürfnis steht im Vordergrund), Fortpflanzung (Erhaltungstrieb überwiegt).
Auf dem spirituellen Weg kommt jedoch ein weiteres Bedürfnis hinzu, genauer gesagt, es löst die herkömmlichen Bedürfnisse ganz oder teilweise ab:
Die Sehnsucht nach Einssein (Verschmelzungswunsch als Motivation).
Die Qualität der Sexualität hängt damit zusammen aus welchem dieser Bedürfnisse heraus wir uns vereinen.
Lustbefriedigung führt eben maximal zu Lustbefriedung, der Erhaltungstrieb führt neben dem „Spaßfaktor“ bestenfalls zur Zeugung.
Dorthin zielt unsere tiefste Sehnsucht, denn der wonnevolle Zustand der Einheit ist etwas, das wir alle kennen. Es ist das reine Bewusstsein in dem wir alle als Neugeborenes eingebettet sind. Ein Raum der Vollkommenheit bar jeglicher Attribute und Begriffe.
4 Antworten
hier erklärt jemand alles in der Welt, ohne sich auf die Welt zu beziehen. ein monologischer singsang ohne Kontakt zu etwas anderem als dem eigenen Papst-Gefühl.
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hier erklärt jemand alles in der Welt, ohne sich auf die Welt zu beziehen. ein monologischer singsang ohne Kontakt zu etwas anderem als das eigene Papst-Gefühl.
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Darf ich ganz ehrlich etwas sagen? Es tut mir so gut, wie selbstverständlich mit vielen Begriffen im Artikel umgegangen wird. Erleuchtung, Vollkommenheit, reines Bewusstsein. Es tut mir so gut, zu spüren, dass es da noch viel mehr Menschen gibt. Ich versuche im Moment, begrenztes und reines Bewusstsein irgendwie „abzustimmen“. Klingt irgendwie seltsam, das reine Bewusstsein ist ja immer da :). Ich will nur sagen, wie gut mir der selbstverständliche Ton des Artikels tut. Danke!
Wunderschön ☀️ Vielen lieben Dank