Es ist wunderbar introvertiert zu sein

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In der heutigen Gesellschaft kommt es vor allem darauf an, sich gut zu verkaufen.

Das mag wahr sein, und aus diesem Grund werden einem Menschen, der sich gut darzustellen weiß, bessere Chancen zugesprochen.

Das kennst du vielleicht und hast es selbst schon so wahrgenommen. Introvertierten Menschen wird mehr eine Rolle als Außenseiter zugeschrieben. Aber stimmt das wirklich? Eine nähere Betrachtung kann einige Mythen widerlegen.

Die Introvertierten sind keine kleine Gruppe

Fachliteratur gibt an, dass ungefähr ein Viertel der Menschheit introvertiert ist. Dabei unterscheiden sich die Angaben von Autor zu Autor, da es genaue Zahlen natürlich nicht gibt. Auf jeden Fall ist klar: Die Introvertierten sind eine große Gruppe und keine Minderheit.

Die Autorin Olsen Laney Marti hat in einem Werk die angeblichen Ursachen der Introvertiertheit erklärt: Sie hängt ihrer Ansicht nach mit dem Nervensystem zusammen. Laut ihren Feststellungen reagieren Introvertierte stark auf Dopamin, eine hohe externe Stimulation erschöpft sie. Bei Extrovertierten kann die Menge des Dopamins nicht hoch genug sein. Ihr Gehirn benötigt Adrenalin. In der Bevölkerung sind stereotype Vorurteile über Introvertierte weit verbreitet.

Introvertierte Menschen verhalten sich aber sehr unterschiedlich

Aber wie Introvertierte wahrgenommen werden, kann ganz unterschiedlich sein, es gibt hier keine Merkmale, die für alle zutreffen. Bei manchen Menschen treffen Merkmale zu, bei anderen nicht. Es kann auch sein, dass ein Introvertierter von seiner Umgebung gar nicht als solcher wahrgenommen wird. Es gibt unter anderem das zugeschriebene Merkmal, dass Introvertierte nicht gern reden.

Das scheint logisch, ist es aber nicht. Ich kann zum Beispiel problemlos vor großen Gruppen reden oder Vorträge halten. Dennoch kann ich Small Talk nicht besonders gut leiden.

Introvertierte Menschen reden in der Regel nur, wenn sie wirklich auch etwas zu sagen haben. Kleine Unterhaltungen (Small Talk) sind ihnen nicht angenehm, deshalb meiden sie diese oft.

Wenn allerdings ein Thema zur Sprache kommt, das dem Betreffenden liegt, hört er oft nicht mehr mit dem Reden auf. Keiner käme in diesem Falle darauf, es mit einem Introvertierten zu tun zu haben, – auch bei mir nicht. Zudem sind Introvertierte auch nicht schüchtern, sie benötigen lediglich einen Grund, mit jemandem zu kommunizieren. Es genügt also in der Regel ganz einfach, sie anzusprechen. Viel Herumgerede mögen sie ebenfalls nicht, deswegen sieht es manchmal so aus, als wären sie unhöflich.

Beste Freunde finden

Bei der Wahl deiner Freunde bist du als Introvertierter sicher sehr sorgsam. Du magst deine wenigen Freunde, und diese schätzen dich sehr für deine Art. Denn sie wissen, was sie an dir haben. Das ist besser, als dutzende oberflächliche Freunde zu finden, die im Fall des Falles verschwinden.

In meinen Augen können das auch eher Bekannte sein. Wirklich enge Freunde sind rar und kostbar, und diese Freundschaft entwickelt sich über viele Jahre. Es macht Sinn gleichgesinnte Menschen zu suchen, denn mit ihnen bist du schnell auf einer Wellenlänge.

Aber auch Extrovertierte und Introvertierte können zusammen passen

Auch extrovertierte Menschen schätzen oft die stillen, leisen Menschen sehr und umgekehrt. Bist du extrovertiert, kann auch ein Introvertierter deine Stärken erkennen und schätzen. Auch bei dieser Konstellation ist es möglich, einen Grundstein zu einer tiefen Freundschaft zu legen.

Vielleicht schätzt du als Extrovertierter auch, dass Introvertierte lieber mit einer Person besonders oft und tiefgründig zusammen sind. Ihre innere Welt ist für sie sehr anregend. Als Extrovertierter ärgere dich nicht, wenn sie dir mal keine Aufmerksamkeit zuwenden. Geh mit deinem introvertierten Freund mal aus und akzeptiere, dass er früher davon genug hast als du selbst. Versuche auch nie ihn zu ändern, denn er ist eben so.

Wer glaubt, introvertiert zu sein, kann selbst ein kleines Stück daran arbeiten, wie ihn andere wahrnehmen.
  • Spreche einfach mal ein paar Leute an, von denen du glaubst, dass sie introvertiert sind.
  • Tauscht Euch aus, lest über das Thema. Macht euch aber nicht das Ziel, euch zu ändern!
  • Sorgt gemeinsam besser dafür, die Stärken besser zu zeigen, dass auch Extrovertierte diese wahrnehmen und würdigen.

 

Es lohnt sich, dazu zu stehen, eben keine Rampensau zu sein und vor allem: Es auch nicht zu versuchen!

Herzlichst
Anne

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