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Essentials: Neurodivergenz
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Autoren
Anne Heintze
Harald Heintze
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Der einzige Ort, an dem Neurodivergenz nicht erklärt werden muss – hier wird sie gefeiert, verstanden und zur Quelle deiner größten Stärke gemacht. Für alle Menschen, die anders besonders sind.
Das hyperaktive Gehirn: Wenn Denken keine Pause macht
Viele neurodivergente Menschen – besonders mit ADHS, Hochbegabung, Vielbegabung, Hochsensibilität oder hochfunktionalem Autismus – kennen das Gefühl eines unaufhörlich aktiven Geistes. Das „hyperaktive Gehirn“ ist kein medizinischer Begriff, sondern ein treffendes Bild: Das Denken rast, Eindrücke strömen in hoher Geschwindigkeit ein, Assoziationen springen wie Funken. Für die einen ist es ein Geschenk, für die anderen eine Herausforderung – oft beides zugleich. In der HOCHiX Akademie verstehen wir diese Art zu denken als besonderes Betriebssystem, das Führung, Selbstverständnis und passende Strukturen braucht, um in Balance zu kommen.
Das hyperaktive Gehirn – wenn Denken keine Pause macht
Ein hyperaktives Gehirn ist kein Defekt, keine Übertreibung, sondern eine besondere Form von Wahrnehmung und Verarbeitung. Es beschreibt ein Denken, das selten stillsteht, das in mehreren Richtungen gleichzeitig läuft und eine große Bandbreite an Ideen und Impulsen erzeugt. Besonders bei ADHS, Hochbegabung, Vielbegabung, Hochsensibilität oder Autismus ist dieser innere Denkfluss ein vertrauter Begleiter.
Wer so denkt, erlebt die Welt oft intensiver, vernetzter und mit mehr Feinheiten – und steht zugleich vor der Aufgabe, mit dieser Intensität leben zu lernen.
Was bedeutet „hyperaktives Gehirn“ im Kontext von Neurodivergenz?
In der HOCHiX Arbeit begegnet uns das hyperaktive Gehirn vor allem bei Menschen, die anders verarbeiten als neurotypische Personen. Sie nehmen mehr Reize auf, denken schneller, verknüpfen weiter.
Das kann ein Vorteil sein, wenn dieses Potenzial bewusst genutzt wird. Es kann aber auch zu Erschöpfung, innerem Druck und Überforderung führen, wenn keine passenden Strukturen vorhanden sind.
Ein hyperaktives Gehirn will nicht beruhigt oder gebremst werden – es braucht Führung, Verständnis und klare Navigation.
Typische Anzeichen: Wie sich ein hyperaktives Gehirn bemerkbar macht
Einige Merkmale tauchen bei vielen HOCHiX-Menschen wieder auf:
- Gedankenrasen und Sprunghaftigkeit – mehrere Themen gleichzeitig, unablässige innere Aktivität.
- Hohe Reizoffenheit – Geräusche, Stimmungen, Gerüche, optische Eindrücke kommen ungefiltert und intensiv an.
- Schneller Themenwechsel – Gedanken springen in neue Richtungen, manchmal schneller als sie geordnet werden können.
- Herausforderungen beim Fokussieren – Konzentration fühlt sich flüchtig an, auch wenn innere Motivation vorhanden ist.
- Nächtliche Unruhe – der Geist denkt weiter, wenn der Körper längst Ruhe sucht.
Diese Anzeichen sind nicht automatisch Symptome einer Störung. Sie sind Hinweise auf eine andere Art von Wahrnehmung, die im Alltag bewusste Steuerung erfordert.
Neurobiologische Hintergründe: ADHS, Hochbegabung und Reizverarbeitung
Bei ADHS und ähnlichen neurodivergenten Ausprägungen ist die Filterfunktion des Gehirns anders eingestellt. Reize werden weniger stark sortiert, wodurch mehr Informationen gleichzeitig ankommen.
Zudem spielt die Dopaminregulation eine große Rolle. Das Gehirn sucht aktiv nach Stimulation, um Wachheit und Lebendigkeit zu halten. Dadurch wechseln Phasen intensiven Hyperfokus mit Momenten der Reizüberflutung.
Auch hochbegabte und vielbegabte Menschen erleben Ähnliches: Ihr Gehirn vernetzt Informationen blitzschnell, verarbeitet große Komplexität und arbeitet dauerhaft auf hohem Niveau.
Hochbegabung, Vielbegabung und das „rasende Denken“
Das hyperaktive Gehirn zeigt sich bei Hoch- und Vielbegabten in Form von tiefem, schnellem und vernetztem Denken. Komplexe Zusammenhänge werden intuitiv erkannt, neue Ideen entstehen in hoher Frequenz.
Doch genau dieses Denken kann inneren Druck erzeugen: Ich müsste mehr umsetzen. Ich müsste schneller reagieren. Ich müsste erklären, was ich sehe.
Die Herausforderung besteht darin, diese Geschwindigkeit nicht als Last, sondern als Ressource zu verstehen – und den Umgang damit bewusst zu gestalten.
Wege zu einem gesunden Umgang mit einem hyperaktiven Gehirn
Ein hyperaktives Gehirn will nicht beruhigt werden. Es braucht Lenkung und Struktur. Statt zu versuchen, den Denkfluss zu unterdrücken, geht es darum, geeignete Rahmen zu schaffen:
- Kreative Entfaltung ermöglichen – anspruchsvolle Projekte, tiefgehende Gespräche, Aufgaben mit Komplexität.
- Strukturen etablieren – klare Tagesrahmen, Prioritäten und verbindliche Ruheinseln.
- Achtsamkeit und Atemarbeit nutzen – nicht zum Gedankenstopp, sondern zur bewussten Ordnung innerer Prozesse.
- Selbstverständnis entwickeln – das Denken nicht als Defizit, sondern als wertvolle Variante begreifen.
Neurodivergente Coaches: Balance zwischen innerer Aktivität und professioneller Präsenz
Neurodivergente Coaches mit einem hyperaktiven Gehirn bringen oft eine außergewöhnliche Wahrnehmungsfähigkeit mit: Sie erfassen Nuancen, hören zwischen den Zeilen, spüren Veränderungen in der Energie eines Gesprächs sofort. Diese hohe Sensitivität ist ein Geschenk in der Arbeit mit Klienten – solange sie nicht in Überstimulation kippt.
Die Kunst liegt darin, den eigenen Denkfluss so zu balancieren, dass er nicht den Raum des Klienten überlagert. Dazu gehört, bewusst innere Pausen einzubauen, bevor Impulse ausgesprochen werden, und Gedanken gelegentlich im Hintergrund „parken“ zu lernen, um den Fokus vollständig beim Gegenüber zu halten.
Selbstführung als Schlüsselkompetenz für HOCHiX Coaches
Für neurodivergente Coaches ist Selbstführung kein Nebenthema, sondern zentrale Arbeitsgrundlage. Wer selbst ein hyperaktives Gehirn hat, braucht klare innere Anker: Routinen vor und nach Coachings, ein verlässliches Energie-Management und Methoden, um nach intensiven Sitzungen die eigene innere Geschwindigkeit wieder zu regulieren.
Ein Coach, der mit sich selbst gut balanciert ist, erschafft einen stabilen Resonanzraum für seine Klienten – unabhängig davon, wie schnell oder unruhig das eigene Denken manchmal läuft.
HOCHiX konkret: Du bist nicht zu viel
Ein hyperaktives Gehirn ist keine Übertreibung und keine Schwäche. Es ist eine Form menschlicher Wahrnehmung, die besonders intensiv und facettenreich ist.
Statt es zu bekämpfen, lohnt es sich, zu lernen, damit zu arbeiten – mit Freude, Struktur und Verständnis. Denn wer so denkt, ist nicht zu viel.
Du bist einfach anders gebaut.
Ich hoffe, ich habe das Geschenk deiner Zeit verdient.
Herzlichst
Anne








