Coaching als Teil des Systems: Wie der kybernetische Ansatz das Verständnis von Verbundenheit revolutioniert

Coaching als Teil des Systems: Was hat Kybernetik damit zu tun?
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Coaching ist weit mehr als die Vermittlung von Techniken oder die Erarbeitung von Lösungen. Gerade in der Arbeit mit hochsensiblen und hochbegabten Menschen – den HOCHiX Persönlichkeiten – braucht es eine tiefere Ebene der Verbindung und Verbundenheit. In der HOCHiX Akademie gehen wir davon aus, dass der Coach selbst ein aktiver Teil des Systems ist, in dem der Veränderungsprozess stattfindet. Dieser Gedanke basiert auf der Kybernetik zweiter Ordnung und stellt eine der wichtigsten Grundlagen für unsere Arbeit dar.

Doch was genau bedeutet das, „Teil des Systems“ zu sein? Wie beeinflusst dieser Ansatz die Praxis des Coachings, und warum ist er gerade für hochsensible und hochbegabte Menschen so entscheidend?

Die Grundlagen der Kybernetik: Vom Beobachter zum Mitgestalter

Kybernetik erster Ordnung:
In der klassischen Kybernetik wird der Beobachter als neutral und außenstehend betrachtet. Seine Aufgabe ist es, das System zu analysieren, Daten zu sammeln und dann auf Basis dieser Daten Lösungen oder Steuerungsmechanismen vorzuschlagen.

Kybernetik zweiter Ordnung:
Hier wird der Beobachter (in unserem Fall der Coach) als aktiver Teil des Systems verstanden. Alles, was der Coach tut – von seiner Wortwahl über seine Körpersprache bis hin zu seiner inneren Haltung – beeinflusst die Dynamik zwischen ihm und dem Klienten. Gleichzeitig wird der Coach selbst durch den Prozess und die Rückmeldungen des Klienten beeinflusst.

Warum ist dieser Ansatz für HOCHiX Menschen so entscheidend?

Hochsensible und hochbegabte Menschen haben eine ausgeprägte Wahrnehmung. Sie spüren Stimmungen, subtile Veränderungen und unausgesprochene Botschaften oft intuitiv. Jede Intervention, jede Frage, die ein Coach stellt, wird von ihnen nicht nur gehört, sondern auf einer tiefen Ebene „aufgesogen“ und reflektiert.

  1. Intensität der Wahrnehmung:
    HOCHiX Klienten nehmen nicht nur das Gesagte wahr, sondern auch die Emotionen, Unsicherheiten oder unausgesprochenen Haltungen des Coaches. Ein Coach, der sich nicht als Teil des Systems versteht, riskiert, dass seine unbewussten Signale Missverständnisse oder Widerstände hervorrufen.

  2. Bedürfnis nach Authentizität:
    HOCHiX Klienten reagieren empfindlich auf Inkongruenz. Wenn der Coach nicht authentisch ist oder versucht, sich als außenstehender Experte zu präsentieren, entsteht ein Gefühl der Distanz. Der kybernetische Ansatz fördert eine echte, empathische Verbindung, die für diese Klienten von unschätzbarem Wert ist.

  3. Komplexe Dynamiken:
    Hochbegabte denken oft in komplexen Mustern und haben ein tiefes Bedürfnis, die Verbindungen zwischen verschiedenen Ebenen zu verstehen. Ein Coach, der sich seiner Rolle als Teil des Systems bewusst ist, kann diese Komplexität nicht nur begleiten, sondern auch fruchtbar in den Prozess integrieren.

Wie der Coach das System beeinflusst: Reflexion als Schlüssel

Ein Coach nach dem kybernetischen Ansatz zweiter Ordnung ist nicht nur Beobachter, sondern auch Reflexionspartner – für den Klienten und für sich selbst. Hier sind einige zentrale Punkte:

  1. Selbstreflexion:

    • Welche unbewussten Annahmen bringe ich in den Prozess ein?
    • Wie beeinflussen meine Fragen und Interventionen die Dynamik?
    • Welche emotionalen Reaktionen löst der Prozess bei mir aus, und wie wirke ich damit auf den Klienten zurück?
  2. Kommunikation und Feedback:
    Der Coach gibt nicht nur Feedback, sondern ist auch offen für Rückkopplungen des Klienten. Dieses wechselseitige Lernen schafft eine Atmosphäre der Offenheit und des Vertrauens.

  3. Kohärenz zwischen Haltung und Handlung:
    Der Coach muss nicht nur verstehen, was er sagt, sondern auch, wie er es sagt. Körperhaltung, Tonfall und Emotionen sind wesentliche Bestandteile der Intervention.

Praktische Tipps für Coaches in der Arbeit mit HOCHiX Klienten

  1. Achtsamkeit etablieren:
    Beginne jede Sitzung mit einem kurzen Moment der Stille oder einer Achtsamkeitsübung, um präsent zu sein und die Verbindung zum Klienten zu stärken.

  2. Rückmeldungen annehmen:
    Frage aktiv nach, wie bestimmte Interventionen beim Klienten wirken, und sei offen für Kritik oder Anpassungen.

  3. Selbst als System reflektieren:
    Halte regelmäßig inne und frage dich: „Wie verändere ich durch meine Präsenz und meine Worte den Coaching-Prozess?“

  4. Grenzen und Möglichkeiten erkunden:
    In der Arbeit mit HOCHiX Menschen ist es wichtig, sowohl deren Empfindsamkeit als auch ihre enorme Widerstandsfähigkeit anzuerkennen. Unterstütze sie dabei, ihre Sensibilität als Stärke zu nutzen.

Ein persönlicher Blick: Warum Kybernetik so viel bewirkt

In meiner eigenen Coaching-Praxis habe ich immer wieder erlebt, wie tiefgreifend die Verbindung zwischen Coach und Klient sein kann – wenn man sich wirklich als Teil des Systems begreift.

Ich erinnere mich an eine Klientin, die während einer Sitzung sagte: „Anne, ich spüre, dass du mich wirklich siehst. Nicht nur das, was ich sage, sondern alles.“ Diese Rückmeldung war für mich ein Schlüsselmoment.

Es ist diese Verbundenheit, die den Unterschied macht.

Der Coach ist nicht nur Begleiter, sondern Mitreisender. Nicht nur Impulsgeber, sondern auch Resonanzraum. Und gerade für HOCHiX Menschen, die oft das Gefühl haben, „anders“ zu sein, kann dieses Verständnis ein Ankerpunkt sein, der Heilung und Wachstum ermöglicht.

Coaching als dynamisches System: Beschäftige dich mit Kybernetik!

Der kybernetische Ansatz zweiter Ordnung revolutioniert das Verständnis von Coaching, insbesondere in der Arbeit mit hochsensiblen und hochbegabten Menschen.

Es geht nicht darum, Lösungen von außen zu „liefern“, sondern gemeinsam einen Raum zu schaffen, in dem Veränderung entstehen kann – durch Verbindung, Reflexion und gegenseitiges Lernen.

In der HOCHiX Akademie ist diese Haltung kein theoretisches Konzept, sondern gelebte Praxis.

Denn wir wissen: Die tiefste Veränderung beginnt in der Beziehung – und diese Beziehung ist immer ein lebendiges System.

Möchtest du mehr über diesen Ansatz erfahren?

Dann schau dir unsere HOCHiX Coach-Ausbildung an und entdecke, wie du deine Arbeit mit HOCHiX Klienten noch wirkungsvoller gestalten kannst.

Herzliche Grüße,
Anne

Ich hoffe, ich habe das Geschenk deiner Zeit verdient.

Herzlichst,
Anne

PS:
Eine fundierte Quelle, die den Unterschied zwischen Kybernetik erster und zweiter Ordnung im Coaching-Kontext erläutert, ist der Artikel „Kybernetik 1. und 2. Ordnung“ im Coaching-Glossar der Coaching Akademie Berlin. Dort wird beschrieben, dass die Kybernetik erster Ordnung die Steuerung von beobachteten Systemen behandelt, während die Kybernetik zweiter Ordnung die Steuerung von beobachtenden Systemen aus konstruktivistischer Perspektive betrachtet. Dies bedeutet, dass steuernde Elemente eines Systems, wie Führungskräfte oder Coaches, durch ihre Handlungen nicht nur das System beeinflussen, sondern auch selbst davon beeinflusst werden.

 

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