Themen
Hochsensibilität & Hochsensitivität
Hochbegabung bei Erwachsenen
Vielbegabung & Scannerpersönlichkeit
Hochbewusstsein & Spiritualität
Asperger Autismus
ADHS & ADS bei Erwachsenen
Beruf & Karriere
Empathie, Gefühle & Emotionen
Liebe & Partnerschaft
Unter uns (Männern)
Essentials: Neurodivergenz
Coachingpraxis
Coaching-Ausbildung
Autoren
Anne Heintze
Harald Heintze
HOCHiX Community...
Der einzige Ort, an dem Neurodivergenz nicht erklärt werden muss – hier wird sie gefeiert, verstanden und zur Quelle deiner größten Stärke gemacht. Für alle Menschen, die anders besonders sind.
Marketing für neurodivergente Coaches: Sichtbarkeit, die sich richtig anfühlt
Vielleicht kennst du dieses Gefühl: Du öffnest wieder einen Marketing-Ratgeber, liest von „aggressiven Verkaufstechniken“ und „schnellen Funnels“ und etwas in dir zieht sich zusammen. Das bin nicht ich, denkst du. Das fühlt sich falsch an. Und weißt du was? Dein Gefühl trügt dich nicht. Als Coach mit Hochsensibilität, Hochbegabung, Vielbegabung, ADHS oder Autismus nimmst du Unstimmigkeiten sofort wahr. Was für neurotypische Verkäufer funktioniert, fühlt sich für dich manipulativ an, weil es das oft ist. Du brauchst kein Marketing, das dich verbiegt. Du brauchst Marketing, das zu deiner Neurodivergenz passt. Dieser Artikel zeigt dir, welche Marketingformen für hochsensible, hochbegabte und neurodivergente Coaches wirklich funktionieren, wissenschaftlich fundiert, praxiserprobt und so gestaltet, dass sie deine Stärken nutzen statt dich zu überfordern. Denn Sichtbarkeit ist keine Frage der Lautstärke, sondern der Resonanz.
Coaching und Vertrauen: Als hochsensibler Coach ist Authentizität deine größte Stärke
Du weißt, dass Coaching kein Produkt ist, das man im Voraus testen kann. Deine Klienten können die Qualität deiner Arbeit nicht anfassen, nicht messen, nicht vergleichen. Sie müssen dir vertrauen, bevor sie die Wirkung erleben. In der Marketingforschung nennt man das ein „Vertrauensgut“ (Credence Good), ein Angebot, dessen Qualität sich erst im Nachhinein zeigt.
Für dich als neurodivergenten Coach wird dieser vertrauensbasierte Charakter noch wichtiger. Warum? Weil deine Zielgruppe: hochsensible, hochbegabte, vielbegabte Menschen, Menschen mit ADHS oder Autismus, Unstimmigkeiten sofort spürt. Nicht als bewusste Entscheidung, sondern als körperliche Reaktion.
Menschen mit Hochsensibilität verarbeiten Reize tiefer und länger. Forschung zeigt, dass bestimmte Hirnregionen bei hochsensiblen Menschen stärker aktiviert werden, wenn sie Emotionen bei anderen wahrnehmen. Das heißt konkret: Wenn deine Worte und deine Haltung nicht übereinstimmen, spüren sie es, als Unwohlsein, als Rückzug, als „Das passt nicht“.
Hochbegabte und vielbegabte Menschen erkennen logische Brüche, inhaltliche Oberflächlichkeit und intellektuelle Unredlichkeit in Sekunden. Menschen mit Autismus nehmen Details wahr, die anderen entgehen, und reagieren sensibel auf kommunikative Unstimmigkeiten.
Der Edelman Trust Barometer 2025 bestätigt das gesellschaftsweit: Das Vertrauen in Institutionen sinkt auf historische Tiefststände, während persönliche Glaubwürdigkeit zum entscheidenden Faktor wird (Edelman, 2025, edelman.com/trust/2025/trust-barometer). Für dich bedeutet das: Deine Authentizität ist kein Hindernis, sondern dein größtes Marketing-Asset.
So entsteht Vertrauen, ohne dass du dich verbiegen musst:
- Klarheit: Sag klar, was du tust, für wen und warum. Hochbegabte Klienten lieben begriffliche Schärfe. Sie wollen verstehen, wie du denkst: zeig es ihnen.
- Konsistenz: Wiederhole deine Kernbotschaften über alle Kanäle. Menschen mit ADHS oder autistischen Zügen verarbeiten Informationen musterhaft. Wiederholung gibt ihnen Orientierung und Vertrauen.
- Transparenz: Zeig, wie du arbeitest, wie du denkst, wo deine Grenzen sind. Vielbegabte Coaches profitieren davon, ihre Bandbreite zu zeigen, ohne beliebig zu wirken. Und hochsensible Klienten entspannen, wenn sie merken: Hier spielt niemand eine Rolle.
Deine Neurodivergenz ist keine Schwäche im Marketing. Sie ist dein Qualitätssiegel.
Marketing für Hochbegabung und Vielbegabung: Thought Leadership statt oberflächlichem Content
Vielleicht hast du das auch schon erlebt: Du siehst diese Marketing-Posts auf LinkedIn oder Instagram – „5 Tipps für…“, „3 Geheimnisse von…“, „So wirst du erfolgreich in…“ – und etwas in dir rebelliert. Das ist doch inhaltsleer, denkst du. Das kratzt nicht mal an der Oberfläche.
Du hast recht.
Als hochbegabter oder vielbegabter Coach denkst du in Systemen, Mustern und Zusammenhängen. Dein Gehirn arbeitet anders: schneller, vernetzter, komplexer (Was für andere „genug Information“ ist, fühlt sich für dich nach Simplifizierung an. Und genau diese Fähigkeit zu Tiefe ist deine größte Chance im Marketing.
Die Lösung heißt Thought Leadership. Ein Begriff, der oft missverstanden wird. Es geht nicht darum, dich als Guru zu inszenieren. Es geht darum, dein Denken sichtbar zu machen. Deine Beobachtungen, deine Modelle, deine Erkenntnisse öffentlich zu teilen. Nicht als Selbstdarstellung, sondern als fachlichen Beitrag.
Die LinkedIn/Edelman B2B Thought Leadership Impact Study 2024 belegt: Hochwertige, erkenntnisreiche Inhalte erhöhen die Kaufbereitschaft um 48 % und stärken das Vertrauen stärker als jede klassische Werbung (LinkedIn & Edelman, 2024, „B2B Thought Leadership Impact Study“). Menschen wollen keine leeren Versprechen mehr. Sie wollen verstehen, wie du denkst.
So machst du dein Denken sichtbar:
- Entwickle eigene Modelle: Deine Fähigkeit zur Mustererkennung und zum Systemdenken erzeugt Mehrwert, den neurotypische Coaches so nicht bieten können. Beispiel: Statt „5 Tipps für mehr Produktivität“ schreibst du „Warum klassische Produktivitätsmodelle bei Vielbegabung scheitern und welche neurowissenschaftlichen Alternativen funktionieren“.
- Schreib über Zusammenhänge, nicht über Symptome: Menschen mit Hochbegabung denken vernetzt, zeig diese Vernetzung. Statt „Prokrastination überwinden“ schreibst du „Der Zusammenhang zwischen Prokrastination, Perfektionismus und neurodivergenter Reizverarbeitung: Was die Forschung zu ADHS und Hochsensibilität zeigt“.
- Begründe deine Haltung: Hochbegabte Leser erwarten intellektuelle Redlichkeit. Nenne Quellen, markiere Grenzen, vereinfache Komplexität nicht künstlich. Deine Zielgruppe will die Tiefe. Gib sie ihnen.
Thought Leadership ist keine Eitelkeit. Es ist Positionierung durch Substanz. Du zeigst nicht, wer du sein willst, sondern wer du denkerisch bereits bist.
SEO für Coaches mit ADHS und Autismus: Gefunden werden durch Struktur und Präzision
Wenn du ADHS hast, weißt du vielleicht, wie herausfordernd es sein kann, Dinge systematisch anzugehen. Wenn du autistische Züge hast, liebst du vielleicht Systeme, aber nur, wenn sie logisch sind. Die gute Nachricht: SEO ist beides. Es ist ein klares, logisches System, das dir hilft, gefunden zu werden, ohne dich verstellen zu müssen.
Viele neurodivergente Coaches scheuen Suchmaschinenoptimierung, weil sie denken, SEO sei manipulativ oder technokratisch. Aber SEO ist keine Manipulation, es ist Übersetzung. Du übersetzt dein Wissen in die Sprache der Menschen, die nach Lösungen suchen. Und gerade für Menschen mit ADHS oder Autismus bietet SEO etwas Wertvolles: Struktur, Klarheit, Vorhersehbarkeit.
Laut BrightEdge Research Report 2024 generiert organische Suche 53 % aller Website-Besuche und bleibt der stärkste Kanal für qualifizierte Leads (BrightEdge, 2024, brightedge.com). Das heißt: Wenn du thematisch fokussierte, tiefgründige Inhalte schreibst und diese SEO-optimiert strukturierst, finden dich genau die Menschen, die nach deiner Art zu denken suchen.
Hier wird es interessant: Menschen mit ADHS, Hochsensibilität oder Autismus suchen anders als neurotypische Menschen. Sie stellen komplexere Fragen, googeln detaillierter und wollen Antworten mit Substanz, nicht Plattitüden. Forschung zeigt, dass autistische Menschen präzisere Suchbegriffe verwenden und längere, fundierte Inhalte bevorzugen (Williams & Happé, 2010, „Representing Intentions in Self and Other“, Philosophical Transactions of the Royal Society).
Das heißt für dich: Du darfst komplex schreiben. Du sollst es sogar. Deine Zielgruppe will die Tiefe.
SEO-Struktur, die für neurodivergente Coaches funktioniert:
- Verwende Long-Tail-Keywords in Fragenform: Statt „Coaching“ schreibst du „Wie funktioniert Coaching bei ADHS und Hochsensibilität?“ oder „Welche Coaching-Methoden helfen hochbegabten Menschen mit Prokrastination?“. Diese Fragen entsprechen der Art, wie deine Zielgruppe tatsächlich sucht.
- Erstelle thematische Content-Cluster: Entwickle einen Hauptartikel zu „Hochsensibilität im Beruf“ und verlinke diesen mit spezifischeren Artikeln wie „Hochsensibilität und Führung“, „Hochsensibilität und Burnout-Prävention“, „Hochsensibilität und Entscheidungsfindung“. Diese Clusterstruktur gibt dir Orientierung und Suchmaschinen erkennen deine thematische Autorität.
- Integriere deine Keywords natürlich: Deine Zielgruppe sucht nach „Coaching für Hochsensibilität“, „Coaching bei ADHS“, „Coaching für Hochbegabung“, „Coaching bei Autismus“ oder „neurodivergentes Coaching“. Verwende diese Begriffe in Überschriften, in den ersten 100 Wörtern und in Zwischenüberschriften, aber immer so, dass es sich natürlich liest.
- Nutze die Kraft der Wiederholung: Menschen mit ADHS profitieren von Wiederholung – sie verankert Information. Menschen mit autistischen Zügen schätzen Muster. Wiederhole deine Kernthemen über verschiedene Artikel hinweg, immer aus neuen Perspektiven.
SEO ist für Menschen mit ADHS kein Hindernis, sondern ein Framework. Die notwendige Systematik gibt Struktur. Für Menschen mit autistischen Zügen bietet SEO Klarheit: Du weißt genau, was Suchmaschinen erwarten, und kannst diese Erwartungen präzise erfüllen.
E-Mail-Marketing für Hochsensibilität: Die Kunst der leisen Verbindung
E-Mail-Marketing hat einen schlechten Ruf, besonders bei hochsensiblen Menschen. Zu viele Mails. Zu viel Druck. Zu viel „Nur noch 24 Stunden!“. Zu viele leere Versprechungen. Vielleicht hast du dich deshalb bisher dagegen gesträubt, einen Newsletter zu starten. Weil du nicht so werden willst wie all die anderen.
Verstehe ich.
Aber lass mich dir etwas zeigen: E-Mail-Marketing kann auch das genaue Gegenteil sein. Es kann eine leise, verlässliche Stimme in einer überreizten Welt sein. Ein Raum, in dem du in Ruhe denken, schreiben und mit Menschen in Verbindung sein kannst, die deine Arbeit wirklich interessiert.
Der Litmus State of Email Report 2024 zeigt: E-Mail erzielt mit durchschnittlich 36 US-Dollar Ertrag pro investiertem Dollar den höchsten ROI aller Marketingkanäle (Litmus, 2024, litmus.com/resources/state-of-email). Aber für neurodivergente Coaches funktioniert dieser Kanal nur, wenn er menschlich, rhythmisch und respektvoll gestaltet wird.
Hier ist der entscheidende Unterschied: Hochsensible Menschen verarbeiten Informationen intensiver und länger. Das bedeutet: Jede E-Mail, die du versendest, wird bewusster wahrgenommen und bleibt länger im System. Du schreibst nicht an eine anonyme Liste. Du schreibst an Menschen, die deine Worte spüren.
Das klingt herausfordernd? Ist es auch. Aber es ist auch deine Chance. Denn wenn deine E-Mails authentisch sind, entsteht eine Bindung, die viel tiefer geht als jeder Social-Media-Algorithmus.
E-Mail-Marketing, das sich richtig anfühlt:
- Eine klare thematische Linie pro E-Mail: Menschen mit ADHS profitieren von Fokus. Hochsensible Menschen von Klarheit. Keine thematischen Sprünge innerhalb einer Mail: ein Thema, ein Gedanke, eine Einladung.
- Ruhige, präsente Sprache: Keine künstliche Dringlichkeit. Keine manipulativen FOMO-Taktiken. Keine übertriebenen Emotionalisierungen. Hochsensible Leser erkennen Manipulation sofort und verlieren Vertrauen. Schreib so, wie du sprichst, wenn du mit einem Menschen sprichst, den du respektierst.
- Vorhersehbarer Rhythmus: Menschen mit Autismus schätzen Vorhersehbarkeit. Versende deine E-Mails in einem konsistenten Rhythmus (z. B. jeden ersten Montag im Monat), damit deine Leser sich darauf einstellen können. Dieser Rhythmus gibt auch dir Struktur, besonders wertvoll bei ADHS.
- Transparenz und Respekt: Nutze Double-Opt-In-Verfahren (in der EU verpflichtend gemäß DSGVO), informiere klar über Datennutzung, biete eine einfache, respektvolle Abmeldemöglichkeit. Zeig, dass du die Autonomie deiner Leser respektierst.
- Persönlich, aber wahrhaftig: Hochbegabte Menschen durchschauen vorgetäuschte Nähe. Schreib persönlich, aber nur so persönlich, wie du es wirklich fühlst.
E-Mail-Marketing ist für neurodivergente Coaches die Form von Marketing, die am wenigsten Energie kostet und gleichzeitig die tiefste Beziehung ermöglicht, wenn du es als Beziehungspflege verstehst, nicht als Verkaufsinstrument.
Webinare und Workshops für ADHS und Vielbegabung: Wenn Struktur Freiheit schafft
Live-Formate wie Webinare und Workshops sind intensiv. Sie fordern Präsenz, Konzentration, Energie. Wenn du ADHS hast, weißt du, wie herausfordernd es sein kann, diese Energie über 60 oder 90 Minuten zu halten. Wenn du vielbegabt bist, kennst du vielleicht das Gefühl, zwischen verschiedenen Themen hin- und herspringen zu wollen, während du dich eigentlich auf eine Sache konzentrieren sollst.
Aber genau deshalb funktionieren gut strukturierte Live-Formate für neurodivergente Coaches so gut: Weil sie dir einen äußeren Rahmen geben, der deine Energie kanalisiert. Und weil sie deinen Teilnehmenden etwas geben, was kaum ein anderes Format bietet: Vertrauen in Echtzeit.
Die ON24 Webinar Benchmarks 2024 zeigen: 57 % der Teilnehmenden bleiben bis zum Ende eines Webinars, wenn es gut strukturiert ist. Bei unklarem Aufbau sinkt diese Rate auf unter 30 % (ON24, 2024, on24.com/resources/benchmarks). Für Menschen mit ADHS oder Autismus ist Struktur kein Nice-to-have – sie ist die Voraussetzung für Teilnahme.
Menschen mit ADHS profitieren von externen Strukturen, weil ihre exekutiven Funktionen – Planung, Zeitgefühl, Impulskontrolle – neurologisch anders arbeiten (Barkley, 1997, „ADHD and the Nature of Self-Control“, Guilford Press). Ein strukturiertes Webinar gibt ihnen den Rahmen, in dem sie ihre Aufmerksamkeit halten können. Menschen mit Vielbegabung und Hochbegabung schätzen intellektuelle Klarheit. Ein diffuses Webinar frustriert sie, ein stringent aufgebautes fordert sie heraus.
So strukturierst du Webinare, die für neurodivergente Menschen funktionieren:
- Klare Agenda zu Beginn: Sag präzise, was du behandelst, wie lange jeder Teil dauert, was Teilnehmende mitnehmen. Menschen mit Autismus orientieren sich an Vorhersehbarkeit. Gib sie ihnen.
- Konzentrierte Inhaltsvermittlung mit Pausen: Nach 20-25 Minuten Input eine kurze Pause oder Interaktion. Das entspricht den natürlichen Aufmerksamkeitszyklen bei ADHS und ehrlich gesagt: allen anderen tut es auch gut.
- Interaktive Elemente: Umfragen, Q&A, Chat-Reaktionen geben Menschen mit ADHS die Möglichkeit, ihre Impulse produktiv zu kanalisieren. Vielbegabte Menschen schätzen die Möglichkeit, verschiedene Perspektiven einzubringen.
- Klarer Abschluss mit Handlungsschritt: Beende mit einer konkreten Einladung – nicht verkaufsorientiert, sondern beziehungsorientiert. „Wenn du tiefer einsteigen willst, antworte mir gerne per E-Mail“ fühlt sich anders an als „Jetzt buchen, nur noch 3 Plätze frei!“.
Webinare sind für neurodivergente Coaches ideal, weil du deine Expertise in einem kontrollierten Setting zeigen kannst, ohne Small Talk, ohne Oberflächlichkeit, mit Fokus auf Inhalt. Und das Beste: Die Struktur, die du für deine Teilnehmenden schaffst, hilft auch dir.
Empfehlungsmarketing bei Autismus und Hochsensibilität: Wenn Wirkung für sich spricht
Lass mich ehrlich sein: Die wirksamste Form von Marketing kannst du nicht direkt steuern. Sie entsteht, wenn ein Mensch, mit dem du gearbeitet hast, zu einem anderen Menschen sagt: „Sprich mal mit [deinem Namen]. Das könnte dir helfen.“
McKinsey-Forschung zeigt: Persönliche Empfehlungen beeinflussen 20–50 % aller Kaufentscheidungen (McKinsey, 2010, „Word of Mouth Marketing“). Für neurodivergente Coaches ist Empfehlungsmarketing besonders relevant, weil es auf erlebter Wirkung basiert, nicht auf Versprechen.
Menschen mit Autismus kommunizieren oft direkt und faktisch. Wenn sie eine positive Erfahrung gemacht haben, teilen sie diese präzise und glaubwürdig. Hochsensible Menschen empfehlen nur, wenn sie wirklich überzeugt sind, ihre Empfehlungen haben deshalb besonderes Gewicht. Hochbegabte Klienten empfehlen dann, wenn sie intellektuell gefordert und gleichzeitig verstanden wurden.
Das Schöne daran: Du musst dafür nicht „verkaufen“. Du musst nur gute Arbeit machen und den Raum schaffen, dass diese Arbeit sichtbar werden kann.
So entsteht Empfehlungsmarketing, ohne manipulativ zu werden:
- Bitte gezielt um Feedback: Nach Abschluss eines erfolgreichen Coachings kannst du fragen: „Würdest du deine Erfahrung in ein oder zwei Sätzen zusammenfassen? Das hilft anderen Menschen zu verstehen, ob meine Arbeit für sie passen könnte.“ Die meisten Menschen freuen sich, gehört zu werden und du bekommst authentische Worte, die wirken.
- Erstelle einfache Textvorlagen: Menschen mit ADHS oder Autismus schätzen Vorlagen, die sie anpassen können, statt selbst formulieren zu müssen. „Danke für dein Angebot! Falls du anderen von unserer Zusammenarbeit erzählen möchtest, hier ist ein Text, den du nutzen oder anpassen kannst…“
- Pflege Beziehungen über das Coaching hinaus: Menschen mit Hochsensibilität schätzen langfristige, tiefe Verbindungen. Ein gelegentlicher Newsletter, ein relevanter Artikel, eine ehrliche Nachfrage, das erhält die Beziehung und macht Weiterempfehlung wahrscheinlich.
- Mach Erfolge sichtbar, aber mit Erlaubnis: Wenn ein Klient eine sichtbare Veränderung erreicht hat und einverstanden ist, teile diese Geschichte (anonymisiert oder mit Namen). Nicht als Eigenlob, sondern als Zeugnis von Transformation.
Empfehlungsmarketing ist die menschlichste Form von Wachstum und für neurodivergente Coaches die natürlichste, weil sie auf Wirkung basiert, nicht auf Inszenierung.
Deine Neurodivergenz ist kein Marketing-Problem: Sie ist deine Lösung
Wenn du bis hierher gelesen hast, verstehst du vielleicht etwas Grundlegendes: Authentisches Marketing für Coaches mit Hochsensibilität, Hochbegabung, Vielbegabung, ADHS oder Autismus ist nie nur eine Strategie. Es ist Bewusstseinsarbeit. Es zeigt, wie du denkst, wie du fühlst, wie du Komplexität verarbeitest und wie du Beziehung gestaltest.
Du musst dich nicht anpassen, um sichtbar zu werden. Das ist keine motivierende Phrase, das ist neurologische Realität. Deine Art zu denken, zu strukturieren, zu fühlen, zu kommunizieren ist nicht das Problem. Sie ist dein Alleinstellungsmerkmal.
Deine Hochsensibilität lässt dich Unstimmigkeiten erkennen und echte Verbindungen schaffen, die tiefer gehen als jede Marketing-Taktik. Deine Hochbegabung und Vielbegabung ermöglichen dir Thought Leadership auf einem Niveau, das neurotypische Coaches nicht erreichen. Dein ADHS gibt dir Kreativität und die Fähigkeit, in Live-Formaten zu glänzen, wenn die Struktur stimmt. Deine autistischen Züge schenken dir Präzision, Systematik und Glaubwürdigkeit.
Wenn du Substanz teilst, Vertrauen aufbaust und dich mit Haltung zeigst, wird Marketing zu etwas anderem: zu einer Form innerer Klarheit, die im Außen wirkt.
Du musst nicht lauter werden. Du musst nur anfangen, deine Stimme zu nutzen – in deiner Sprache, in deinem Rhythmus, für die Menschen, die genau dich suchen.
Quellen
- Acevedo, B. P., et al. (2014). „The highly sensitive brain: an fMRI study of sensory processing sensitivity and response to others‘ emotions.“ Brain and Behavior, 4(4), 580-594.
- Aron, E. N., & Aron, A. (1997). „Sensory-Processing Sensitivity and its Relation to Introversion and Emotionality.“ Journal of Personality and Social Psychology, 73(2), 345-368.
- Barkley, R. A. (1997). ADHD and the Nature of Self-Control. Guilford Press.
- BrightEdge (2024). Organic Search Drives More Than Half of All Website Traffic. brightedge.com
- Darby, M. R., & Karni, E. (1973). „Free Competition and the Optimal Amount of Fraud.“ Journal of Law and Economics, 16(1), 67-88.
- Edelman (2025). Trust Barometer 2025. edelman.com/trust/2025/trust-barometer
- LinkedIn & Edelman (2024). B2B Thought Leadership Impact Study. business.linkedin.com/marketing-solutions/thought-leadership
- Litmus (2024). State of Email Report. litmus.com/resources/state-of-email
- McKinsey & Company (2010). „A New Way to Measure Word-of-Mouth Marketing.“ mckinsey.com
- ON24 (2024). Webinar Benchmarks Report. on24.com/resources/benchmarks
- Silverman, L. K. (2013). Giftedness 101. Springer Publishing.
- Williams, D., & Happé, F. (2010). „Representing Intentions in Self and Other.“ Philosophical Transactions of the Royal Society B, 365(1538), 305-311.
Ich hoffe, ich habe das Geschenk deiner Zeit verdient.
Sonnige Grüße von
Anne
Zum Weiterlesen:
- Die HOCHiX Coaching Ausbildung: Ein Weg zur Innenbildung und Selbstverwirklichung
- Coach werden: Erfolgsfaktoren, Herausforderungen und wichtige Entscheidungen
- Wachstumszone, Komfortzone und Panikzone – Wo passiert die Magie?
- Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen als HOCHiX Mensch
- Persönlichkeitsentwicklung ist kein Tag im Spa
- Ich mach doch kein Marketing – ich putz halt nur meine Sichtbarkeit
- Sichtbarkeit als neurodivergenter Coach ohne dich zu verlieren








